Donnerstag, 16. Januar 2020 Konnektivitäts-Technologie warnt Autofahrer
Willkommen in der Zukunft: Konnektivitäts-Technologie warnt Autofahrer vor Gefahren hinter Ecken und Kurven
Im Straßenverkehr kann es mitunter nützlich sein, wenn man weiß, was hinter der nächsten Ecke passiert. Dank einer neuen Technologie wird dies nun bei Ford-Fahrzeugen zur Realität. Lokale Gefahrenwarnung (Local Hazard Information, kurz: LHI) markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einer vernetzten Verkehrsinfrastruktur. Das System hilft Autofahrern, Gefahren frühzeitig zu erkennen und nach Möglichkeit zu vermeiden*. Wenn vorausfahrende Fahrer auf plötzliche Staus, Unfälle oder sonstige außergewöhnliche Hindernisse stoßen, wird der folgende Fahrer - der eventuell keine Sicht auf das Geschehen hat - vorab gewarnt. Eine Warnung kann bei verschiedensten Situationen erfolgen, beispielsweise auch bei plötzlich einsetzendem Hagel oder bei einem Erdrutsch. Die Warnungen werden vom vorausfahrenden Auto automatisch ausgelöst, etwa wenn Warnblinker oder Scheibenwischer in Betrieb sind. Im schlimmsten Fall natürlich auch durch aktivierte Airbags.
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Frühere Warnsysteme haben sich darauf verlassen, dass Fahrer manuell Informationen zu Ereignissen eingeben, um für den nachfolgenden Verkehr spezielle Warnmeldungen zu generieren. LHI arbeitet selbsttätig, ohne dass der Fahrer eingreifen muss, um Informationen zu generieren und Warnungen auszugeben.
Potenzielle Gefahren werden über das Armaturen-Display angezeigt. Und zwar nur dann, wenn ein Ereignis die Fahrt voraussichtlich beeinträchtigen wird. LHI ist so konzipiert, dass es den Fahrern zusätzlichen Nutzen zu herkömmlichen Verkehrsinformationen im Radio bietet, da Gefahrenmeldungen des Rundfunks für viele Verkehrsteilnehmer oftmals nicht relevant sind. LHI ist bereits serienmäßiger Bestandteil des neuen Ford Puma**. Darüber hinaus wird LHI-Technologie bis Ende dieses Jahres für mehr als 80 Prozent aller Ford-Pkw verfügbar sein. Entscheidend ist, dass der Nutzen nicht nur auf diejenigen beschränkt wird, die in Ford-Fahrzeugen unterwegs sind. Die gesendeten Informationen können auch mit Fahrern anderer Fahrzeughersteller geteilt werden - und umgekehrt.
"Die lokale Gefahrenwarnung unterscheidet sich dadurch von herkömmlichen Systemen, dass es die Autos selbst sind, die über das Internet der Dinge miteinander verbunden sind. Es gibt keine Abhängigkeit von Drittanbieter-Apps", sagte Joerg Beyer, Executive Director, Engineering, Ford of Europe. "Warnungen sind spezifisch, relevant und auf die tatsächlichen Situationen vor Ort zugeschnitten. Dies ist ein weiterer technologischer Schritt zur Erhöhung der Sicherheit".
So funktioniert die lokale Gefahrenwarnung
Die lokale Gefahrenwarnung ist ein exzellentes Beispiel für die umfassenden Möglichkeiten vernetzter Cloud-Systeme ("Schwarm-Intelligenz"). Auf Basis von Informationen des FordPass Connect-Onboard-Modems kann dieses Feature bereits schon dann auf mögliche Gefahrensituationen hinweisen, wenn diese weder von der Person hinter dem Lenkrad noch von den Assistenzsystemen wahrgenommen werden können, weil sie sich zum Beispiel hinter einer Kurve befinden. Sensoren überwachen Aktivitäten wie Notbremsung, Nebelscheinwerfer und Traktionskontrolle, um ungünstige Wetter- oder Straßenbedingungen zu erfassen. Die Daten aus diesen Aktivitäten werden dann berechnet, um den Gefahrenort und die Art des Vorfalls zu ermitteln und mit anderen Verkehrsteilnehmern zu teilen. Möglich werden Warnungen überdies durch den Zugriff auf Daten von HERE Technologies, die Informationen von lokalen Behörden und Rettungsdiensten sowie anderen mit der Cloud verbundenen Verkehrsteilnehmern beisteuern. Dies betrifft zum Beispiel Hinweise auf Unfälle, Baustellen und liegengebliebene Fahrzeuge ebenso wie Gefahren, die von Fußgängern und Tieren ausgehen, oder auch kritische Straßenbedingungen außerhalb des Sichtbereichs.
Je mehr Autos an das Informationsnetz angeschlossen sind, desto größer ist die Effizienz des Systems. Wenn viele Fahrzeuge dieselbe Warnung generieren, erhalten andere in der Nähe Überflussinformationen aus der Cloud über das Mobilfunknetz, sodass die Fahrer die Geschwindigkeit reduzieren oder geeignete Maßnahmen ergreifen können.
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