Grosser Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, 25. Juli 1937. Hermann Lang (er belegte den siebten Platz) mit Mercedes-Benz Formel-Rennwagen W 125 beim Boxenstopp. |
Coppa Ciano in Livorno, 7. August 1938. Der spätere Sieger Hermann Lang mit Rennwagen W 154 bei den Startvorbereitungen. |
Grosser Bergpreis von Deutschland auf der Grossglocknerstrasse (2 Läufe), 06.08.1939. Der spätere Sieger Hermann Lang (Startnummer 128) mit einem Mercedes-Benz 3-Liter-Formel-Rennwagen W 154. |
Grosser Preis von Belgien, 25. Juni 1939. Ein tragischer Unfall beendete beim Großen Preis von Belgien auf der Rundstrecke von Spa-Francorchamps die Karriere des sympathischen Engländers Richard Beattie Seaman. |
Internationales Avus-Rennen, 30. Mai 1937. Der Sieger Hermann Lang im umgebauten Mercedes-Benz Stromlinien-Rennwagen W 125, mit 8-Zylinder Motor M 125 F, in der Nordkurve. |
Coppa Acerbo, Pescara, 15. August 1937. Manfred von Brauchitsch (Startnummer 14) belegte mit dem Mercedes-Benz W 125 den zweiten Platz. |
Coppa Acerbo bei Pescara, 14. August 1938. Beim Start setzten sich die Mercedes-Benz W 154 an die Spitze des Feldes. Manfred von Brauchitsch (Startnummer 46), dahinter Hermann Lang (Startnummer 40) und mit Startnummer 26 der spätere Sieger Caracciola. |
Coppa Ciano bei Livorno, 1938. Rennsiegplakat von Theo Matejko. |
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Dabei setzen die Techniker auf neue Detaillösungen. So ist erstmals bei einem Silberpfeil der Kompressor nach den Vergasern angeordnet - der Lader verdichtet also das fertige Gemisch. Der Reihenachtzylinder ist die höchste Ausbaustufe des seit 1934 aktuellen Grand-Prix-Triebwerks. Mit dem W 125 gelingt es Mercedes-Benz, wieder an die Spitze des europäischen Rennsports zu fahren. Für das sehr schnelle Avus-Rennen am 30. Mai 1937 wird er mit einer Stromlinienkarosserie versehen. Hermann Lang gewinnt dieses Rennen ebenso wie den GP von Tripolis. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit von 271,7 km/h auf der Avus wird erst 1959 übertroffen werden. Im Eifelrennen holen Caracciola und von Brauchitsch die Plätze zwei und drei, während Caracciola den GP von Deutschland vor von Brauchitsch gewinnt. Es ist schon der fünfte Sieg für Caracciola in diesem für das deutsche Publikum so wichtigen GP auf Mercedes-Benz. Die Marke fährt in diesem Jahr einen Sieg nach dem anderen ein. Manfred von Brauchitsch erringt den GP von Monaco, gefolgt von Caracciola und Christian Kautz sowie Geoffredo Zehender (5.). Beim GP der Schweiz heissen die Männer auf dem Siegertreppchen Caracciola, Lang und von Brauchitsch, den GP von Italien gewinnt Caracciola vor Lang. Mit dem Sieg beim Grossen Masaryk-Preis in Brünn rundet Caracciola vor von Brauchitsch dieses Rekordjahr ab, das für ihn wieder mit dem Titel des Europameisters endet. Neben den Erfolgen im Formel-Rennsport überzeugt die Stuttgarter Rennabteilung auch durch ihre Siege bei Zuverlässigkeitsfahrten und anderen Wettbewerben, die vor allem mit Tourenwagen ausgetragen werden. Doch insbesondere der W 125 hat Mercedes ein grossartiges Rennjahr beschert. Wiederholen lässt sich diese Erfolgsserie aber nicht. Denn die 750-Kilogramm-Formel endet mit dieser Saison, von 1938 an gilt das neue Reglement, das den Hubraum auf drei Liter mit mechanischem Lader oder 4,5 Liter ohne Kompressor beschränkt. Die Väter der Silberpfeile zeigen einmal mehr ihren unbedingten Willen zum Wettbewerb in der Entwicklungsabteilung und auf der Rennstrecke: Für 1938 entsteht der gänzlich neue Rennwagen vom Typ W 154, der an die Erfolge der 750-Kilogramm-Boliden anknüpfen wird. Durchschnittlich 430 PS stehen den Fahrern in der ersten Hälfte der Saison 1938 zur Verfügung, am Ende sind es mehr als 468 PS. Und das tief über den Asphalt geduckte Kraftpaket W 154 wird mit dieser Leistungsreserve sowie seiner überragenden technischen Konzeption zum erfolgreichsten Rennwagen der Epoche. Gleich das erste Rennen um den GP von Tripolis gerät zum Dreifachsieg von Hermann Lang, Manfred von Brauchitsch und Rudolf Caracciola. Beim GP von Frankreich wiederholt Mercedes das Kunststück mit der Reihenfolge von Brauchitsch, Caracciola und Lang. Der Brite Richard Seaman siegt im GP von Deutschland auf dem Nürburgring vor dem gemeinsam gefahrenen Wagen von Caracciola und Lang, während Hermann Lang die Coppa Ciano in Livorno und Rudolf Caracciola die Coppa Acerbo bei Pescara gewinnen. Beim GP der Schweiz kommen wieder drei W 154 auf die ersten Plätze (Caracciola, Seaman und von Brauchitsch), Caracciola wird in diesem Jahr zum dritten Mal Europameister. In der letzten Rennsaison vor dem Zweiten Weltkrieg knüpft Mercedes-Benz mit dem W 154 an die Erfolge von 1938 an. Das erste GP des Jahres ist in Pau, den Hermann Lang auf W 154 vor Manfred von Brauchitsch für sich entscheidet. Auch beim Eifelrennen im Mai kommt Lang als erster Fahrer ins Ziel, Caracciola wird Dritter, von Brauchitsch Vierter. 1939: Die Mercedes-Benz Ingenieure entwickeln in nur acht Monaten einen völlig neuen Rennwagen, den W 165. Im Rennen lassen die beiden Mercedes-Benz W 165 ihren Gegnern praktisch keine Chancen. Lang holt sich 1939 den Titel des Europameisters und des Deutschen Bergmeisters. Caracciola, der 1939 den GP von Deutschland auf dem Nürburgring gewinnt, wird Deutscher Strassenmeister.
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