Zwölf Jahre hat sich der Rallye-Focus in der Rallye-WM wacker geschlagen. Mit Latvalas Podiumsplatzierung in Wales brachte er es in der Rallye-WM auf 44 Siege und 99 weitere Podestplätze. Ebenso beeindruckend ist die Serie von 132 Punkteplatzierungen in Folge, von der Rallye Monte Carlo 2002 bis zum Zieleinlauf am Wochenende in Cardiff. Der Ford Focus WRC reicht den Stab jetzt weiter an seinen Nachfolger, den völlig neu konstruierten Fiesta RS WRC.
Bei Windböen bis zu 100 km/h und teils heftigem Regen unterstrich die traditionsreiche Rallye Großbritannien, warum sie als einer der schwierigsten WM-Läufe gilt. Die klassischen Waldwege in Wales, die einen Großteil der 344,96 Wertungsprüfungs-Kilometer ausmachten, waren matschig und durch tiefe Pfützen am ersten Rallye-Tag auch sehr tückisch. Latvala erwies sich jedoch als Herr der Lage und führte die Rallye am Freitag an, bis er auf der letzten Wertungsprüfung (WP) wegen einer beschlagenen Windschutzscheibe ein Hindernis touchierte und sich einen Reifenschaden einhandelte. Der Zeitverlust von mehr als einer Minute warf ihn bis auf Rang sechs zurück. Auf der zweiten Etappe am Samstag kämpfte sich der Finne dann wieder vor bis auf Platz vier. Am Sonntag stellte er sich dann dem direkten Duell mit Petter Solberg um den Vizetitel. Den dafür nötigen Podestplatz sicherte sich Latvala schließlich auf der berühmten WP „Resolfen“, der vorletzten der Rallye. „Vor der Saison lautete mein Ziel, unter die ersten Drei zu kommen. Der Vizetitel übertrifft diese Vorgabe noch,“ so der Vizeweltmeister. „Ich habe in diesem Jahr zwei Rallyes gewonnen und stand insgesamt sechsmal auf dem Podium. Der Reifenschaden am Freitag kostete mich leider den Sieg – mein Fehler. Danach baute mich das ganze Team wieder auf. Ich hatte meine Zweifel, aber unsere Mannschaft niemals. Ich möchte auch meinem Beifahrer Miikka danken, der mich immer wieder ermutigte. Mein Auto funktionierte das ganze Wochenende über fantastisch, also muss ich auch meinem Ford Focus RS WRC danken.“
Mikko Hirvonen verbesserte sich nach durchwachsenem Auftakt am Samstag auf Rang drei. Auf der letzten Etappe zog Teamkollege Latvala dann an dem 30-jährigen Finnen vorbei. Hirvonen: „Ich habe dem Ford Focus RS WRC die besten Momente meiner Karriere zu verdanken und muss zugeben, dass ich heute auf der Schlussetappe etwas wehmütig an den Abschied dachte. Aber gleichzeitig kann ich es kaum erwarten, mit dem Fiesta RS WRC aufs Neue anzugreifen. Ich bin bereit, 2011 wieder um den Titel zu kämpfen.“ (Auto-Reporter.NET/arie)
Wales-Rallye Großbritannien, 13. und letzter Lauf zur Rallye-WM 2010 1. Loeb / Elena Citroën C4 WRC 3:14.54,0 Stunden 2. P. Solberg / Patterson Citroën C4 WRC 19,1 s. zurück 3. Latvala / Anttila Ford Focus RS WRC 1.35,3 min. zurück 4. Hirvonen / Lehtinen Ford Focus RS WRC 1.53,3 min. zurück 5. Sordo / Vallejo Citroën C4 WRC 2.12,2 min. zurück 6. H. Solberg / Prevot Ford Focus RS WRC 6.26,5 min. zurück 7. Wilson / Martin Ford Focus RS WRC 8.37,8 min. zurück 8. Räikkönen / Lindstrom Citroën C4 WRC 10.27,9 min. zurück 9. Östberg / Andersson Subaru Impreza WRC 12.13,7 min. zurück 10. Mikkelsen / Floene Skoda Fabia S2000 14.01,2 min. zurück
WM-Endstand Fahrerwertung nach 13 WM-Läufen 1. Sébastien Loeb Citroën 276 2. Jari-Matti Latvala Ford 171 3. Petter Solberg Citroën 169 4. Sébastien Ogier Citroën 167 5. Dani Sordo Citroën 150 6. Mikko Hirvonen Ford 126 7. Matthew Wilson Ford 74 8. Henning Solberg Ford 45 9. Federico Villagra Ford 36 10. Kimi Räikkönen Citroën 25
WM-Endstand Teamwertung nach 13 WM-Läufen (Marke Punkte) 1. Citroën Total 456 2. BP Ford Abu Dhabi 337 3. Citroën Junior 217 4. Stobart M-Sport Ford 176 5. Munchi’s Ford 58
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