„Ich habe schon mehrfach gehört, dass der Sponsor ganz gut zu mir passen soll“, sagt Markus Winkelhock mit jenem für seine Rennfahrer-Familie so typischen Schalk im Nacken. Gemeint ist das Männermagazin Playboy, in dessen Farben der Profi-Rennfahrer seit 2008 für Audi in der DTM antritt. „Ich dürfte derzeit auf jeden Fall der einzige Single im Audi-Fahrerkader sein ...“
Wie Katherine Legge das wohl sieht? Die Britin, die ebenso wie Winkelhock in diesem Sommer 30 Jahre alt wird und für Audi ihre dritte Saison in der DTM in Angriff nimmt, erlebt den kecken Schwaben ab sofort aus nächster Nähe. Vom Audi Sport Team Abt Sportsline ist sie in dieser Saison zum Audi Sport Team Rosberg gewechselt. „Das ist eine ganz neue Aufgabe für mich – und ich bin voll motiviert und sportlich besser vorbereitet als je zuvor“, erklärt die Britin mit Wohnsitz in der Schweiz. „Bei den ‚Äbten’ habe ich im vergangenen Jahr ein paar sportliche Kniffe gelernt, die auch in diesem Jahr bestimmt kein Nachteil sind.“
Die kesse Lady hat durchaus Ambitionen, es mit dem schwäbischen „Playboy“ im Team aufzunehmen: sprachlich, weil sie inzwischen sehr ordentlich Deutsch gelernt hat. Sportlich, weil die schnelle Dame an ihr Highlight aus dem Vorjahr anknüpfen möchte, als sie am Norisring in der Wertung der schnellsten Rennrunden sämtliche Männer hinter sich ließ. Und optisch, weil ihr Audi A4 DTM erneut in den Farben der Lifestyle-Frauenzeitschrift Glamour auftritt und damit ein Hingucker im Starterfeld ist. „Das ist genau der richtige Partner. Ich starte in einer Männerwelt, will aber meine Feminität nicht verstecken“, freut sich Legge, die als „Queen of pink“ mit Helm und Schuhen persönlich bestens mit den Farben ihres Sponsors harmoniert.
Im Vordergrund sollen aber die sportlichen Ambitionen beider Teamkollegen stehen. Markus Winkelhock hat vor einem Jahr beim Auftakt in Hockenheim sowie am Nürburgring als Vierter jeweils ein Audi-Quartett an der Spitze komplettiert und sein erstes DTM-Podium damit nur knapp verpasst. „Vieles hängt natürlich von der noch offenen Einstufung der Jahreswagen ab“, betont er. „Trotzdem geht es für mich um möglichst gute Einzelergebnisse. Und ich würde schon ganz gern aufs Podest steigen, um auch mal einen Pokal mit nach Hause zu nehmen.“
Dass der eigene Teamkollege oder die Teamkollegin dabei der erste Maßstab für einen Vergleich ist, wissen beide nur zu genau. „Darauf freue ich mich, denn im Vorjahr hatte ich keinen Teamkollegen mit einem Auto aus dem gleichen Jahrgang“, so Legge. Dass sich hinter ihrem freundlichen Wesen eine knallharte Sportlerin verbirgt, weiß ihr Teamkollege. „Man muss sie respektieren, und das mache ich“, beteuert Winkelhock. „Katherine hat gezeigt, dass sie sich in Zweikämpfen in der DTM behaupten will und kann. Das wird eine schöne Saison.“
Da Katherine Legge Markus Winkelhock bereits seit zwei Jahren als Markenkollegen kennt, weiß auch sie, was auf sie zukommt – zumindest weitgehend. „Die besten Streiche, die ich ihr abseits der Strecke spielen werde, verrate ich natürlich nicht vor Saisonbeginn“, grinst der Schwabe. „Aber ich komme gut mit ihr aus. Nur ein Tipp: Sie sollte auf der Strecke nicht schneller sein als ich!“
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