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Die Experten der Fachabteilung Alternative Antriebe des TÜV Thüringen unter Leitung von Ralf Kleebusch sowie das Forschungsteam von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Foken der Hochschule Zwickau haben in mehreren Versuchsreihen auf einer genormten Messstrecke die so genannte beschleunigte Vorbeifahrt sowie die Vorbeifahrt mit konstanter, niedriger Geschwindigkeit von Elektromobilen aufgezeichnet. Zum Einsatz kamen ein Elektro-City-Flitzer sowie ein Multitruck der Firma Mega-Fahrzeuge, die vom Spezialisten für alternative Antriebstechnik, Auto Fellmann aus Tripis, zur Verfügung gestellt wurden.

Auch die Geräuschentwicklung im Innenraum der Fahrzeuge wurde von den Experten mittels modernster Messtechnik aufgenommen und im Computer ausgewertet. Für die Außengeräuschmessung kam ein "Kunstkopf" zum Einsatz, der die Vorbeifahrgeräusche aus einer exakten Entfernung von siebeneinhalb Metern misst. Das hochempfindliche Messgerät kann das Gehörempfinden von Fußgängern simulieren. Mit einem Maximalwert von 68 Dezibel Schalldruckpegel bei konstant 50 Kilometern pro Stunde fuhr der Elektroflitzer an der Messstelle vorbei. Die Lautstärke der Elektroautos wird vorrangig durch die Rollgeräusche erzeugt und liegt mit ca. sechs Dezibel deutlich unterhalb der ihrer Verbrennungsmotorenpendants. Das menschliche Ohr nimmt ein Lautstärkeunterschied von 10 dBA als doppelt so laut wahr.

Die Daten werden von den Geräuschexperten gesammelt und ausgewertet. Sie geben einen wichtigen Anhaltspunkt bei der Normung und Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer können durch das nahezu geräuschlose Anfahren der Elektromobile ausgehen. Über eines sind sich die Experten bereits heute einig, die Elektromobilität wird unser Verkehrsgeschehen in Zukunft nachhaltig verändern. Motoren, die auf fossilen Brennstoffen basieren, werden langfristig zum Auslaufmodell. Wir alle werden uns auf neue Antriebskonzepte einstellen und damit auch an andere Geräuschkulissen im Straßenverkehr gewöhnen müssen.

Der TÜV Thüringen als Technologiedienstleister begleitet die technische Entwicklung. Als vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zugelassener Technischer Dienst, arbeitet er mit seiner Inspektionsstelle für Motoren und Schadstoffemission seit 2006 eng mit dem Institut für Kraftfahrzeugtechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau auf dem Gebiet der Motorentechnik sowie alternativer Antriebe zusammen.