Unter der bisherigen eine Chromleiste und darüber eine Linie, die die Fensterunterkante betont, als Fortsetzung des Spalts zwischen Motorhaube und Kotflügel. Hinten bietet die E-Klasse ein Zitat aus der Zeit eines Vorgängers, dem Ponton-Mercedes: Kotflügel mit ausladendem Hüftschwung. Die Motorhaube reicht über die ganze Breite des Fahrzeugs bis in dessen Seite. Das ist dem Fussgängerschutz geschuldet. Berührt das Bein eines Fussgängers die Stossfänger, öffnet sich die Haube per Federkraft um 50 Millimeter. Das verschafft dem aufprallenden Körper genug "Knautschzone" bevor der harte Motor Schaden anrichten könnte. Einmal ausgelöst, kann die Haube wieder in ihre Ausgangsposition gebracht werden. Das ist pfiffig gelöst, aber längst nicht so pfiffig, wie der "Attention Assist", der den Fahrer mit Warnton und dem Symbol einer Kaffeetasse zur Pause auffordert. Rund ein Viertel aller schweren Unfälle auf Autobahnen hängen mit Einschlafen zusammen. Mercedes-Benz löst die Aufgabe mit der Verknüpfung von mehr als 70 Daten. Beginnt die Fahrt, beobachtet die Elektronik die Aktionen des Fahrers. Nach rund 20 Minuten kann die Software ihn einschätzen. Zusammen mit Wetter- und Verkehrsdaten, der Fahrtdauer, der Tageszeit und vielen anderen Daten, kann der Attention Assist nun beurteilen, wann die Aufmerksamkeit nachlässt. Auch sonst arbeiten an Bord der E-Klasse eine Menge Systeme, die die Aufmerksamkeit des Fahrers auf ein aufkommendes Problem richten und ihm nur in einem Fall die Verantwortung aus der Hand nehmen. 0,6 Sekunden vor dem Aufprall, wenn der Unfall also nicht mehr vermeidbar ist, schlägt die Pre-Safe-Bremse in der E-Klasse nun voll zu und vermindert so die Aufprallenergie. Vorher hatte das System den Fahrer schon gewarnt und 1,6 Sekunden auch schon einmal angebremst und das Fahrzeug auf den Unfall vorbereitet, zum Beispiel durch das Vorspannen der Gurte, die Korrektur der Sitzposition, das Schliessen der Fenster und des Schiebedachs. Wer einen Distronic Plus und den Bremsassistenten Plus an Bord hat, kommt hoffentlich gar nicht erst in eine solche Situation, weil sein Auto den rechten Abstand hält. Sollte einmal ein Hindernis im Weg sein, ermitteln Distronic und Bremsassistent die für eine Vermeidung des Aufpralls notwendige Bremsleistung und erlaubt sich, den Fahrer zu korrigieren, wenn der nicht kräftig genug "in die Eisen geht". Aufmerksamkeit verlangt auch der Totwinkel-Assistent, der das Umfeld links und rechts hinten überwacht und einen Spurwechsel zur falschen Zeit verhindern soll. Nach vorn erleichtern gleich zwei Systeme die Übersicht: das Nachtsichtsystem und der adaptive Fernlichtassistent. Wer dennoch unaufmerksam am Steuer ist, dem hilft der Geschwindigkeitslimit-Assistent auf die Sprünge. Dessen Kamera erkennt Schilder, die die Geschwindigkeit beschränken und spielt sie im zentralen Kombibildschirm ein. Glücklicherweise erkennt das System auch die Schilder für die Aufhebung der Geschwindigkeit. Das Nachtsichtsystem erkennt nun auch Fussgänger. Es weist auf dem Bildschirm dezent auf Personen auf oder am Rande der Fahrbahn hin. Der adaptive Fernlichtassistent sorgt aber auch ohne die Infrarot-Scheinwerfer des Nachtsichtssystems für gute Sicht. Dieselbe Kamera, die die Verkehrschilder beobachtet und für den Spurhalteassistenten die Seiten- oder Mittelstreifen im Blick behält, hat auch ein Auge auf den entgegenkommenden und den vorausfahrenden Verkehr. Stufenlos wird das Abblendlicht zum Fernlicht hochgefahren oder wieder herunter, immer so, dass es den anderen Verkehr gerade nicht blendet. Aber nicht nur mit ein paar Filmsequenzen, viel Sensorik und Elektronik will Mercedes-Benz die Autowelt auf die neue E-Klasse vorbereiten. Zwei beruhigende Informationen bekamen die Besucher der 3D-Show noch mit auf den Heimweg: erstens ist die Bedienung einfacher geworden, und zweitens hat man neben vielen Fahrerassistenzsystemen auch die passive Sicherheit vorangebracht.(ar/Sm)
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