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Motorsport: Heritage

Dienstag, 9. September 2014 Sir Stirling Moss wird 85 Jahre alt

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Stirling Moss mit Mercedes-Benz Rennsportwagen Typ 300 SLR (W 196 S) bei Testfahrten auf dem Hockenheimring.Stirling Moss mit Mercedes-Benz Rennsportwagen Typ 300 SLR (W 196 S) bei Testfahrten auf dem Hockenheimring.

Sir Stirling Moss ist ein Ausnahmetalent des Motorsports. In der Saison 1955 startet der Brite für Mercedes-Benz und erringt Erfolge bei Sportwagenrennen auf Mercedes-Benz 300 SLR sowie in der Formel 1 auf Mercedes-Benz W 196 R. Wäre es nach den Eltern von Stirling Moss gegangen, säße der am 17. September 1929 in London geborene und in der Grafschaft Berkshire aufgewachsene Engländer 1955 wohl nicht in den silbernen Rennwagen aus Stuttgart, sondern im Hörsaal: Zahnarzt soll der Sohn werden, wünschen sich Alfred Moss – selbst einer der wichtigen Zahnmediziner Londons – und seine Frau Aileen. Doch Stirling träumt von einer Karriere als Rennfahrer. Beflügelt wird diese Vision sicher auch von den respektablen Erfolgen beider Elternteile bei Rundstreckenrennen in England und Nordamerika sowie bei Rallyes und Geschicklichkeitsfahrten.

 

Auf der Farm der Familie sitzt Moss mit sechs Jahren erstmals selbst am Steuer eines Autos. Seine Fahrerlaubnis erhält er mit einer Sondergenehmigung bereits im Alter von 15 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt ist es längst sein erklärtes Ziel, Profi-Rennfahrer zu werden. 1948 kauft Moss einen Cooper 500 Rennwagen und startet zu ersten Rennen in der britischen 500-Kubikzentimeter-Formel (Formel 3).

Ein Vorreiter der Professionalisierung im Rennsport

1949 fährt er bereits als Mitglied der britischen H.W.M.-Werksmannschaft in der Formel 2 und gewinnt am 17. September den Madgwick Cup in Goodwood auf Cooper T9. Er wird sowohl 1949 als auch 1950 englischer Formel-2-Meister. Nicht nur sportlich setzt der erst 20 Jahre alte Rennfahrer Akzente: Moss nimmt sich als einer der ersten Berufsfahrer dieser Epoche einen Manager, der sich um Engagements und Honorare kümmert. Damit ist der Brite ein Vorreiter der Professionalisierung im Rennsport. 1950 gewinnt Moss mit einem privaten Jaguar XK 120 die Tourist Trophy und schlägt dabei auch die Werksrennwagen von Jaguar. Im Jahr darauf führt er das Jaguar-Team an.

Sein Manager Ken Gregory tritt 1953 an Alfred Neubauer, den Rennleiter der damaligen Daimler-Benz AG, heran und fragt nach den Möglichkeiten eines Engagements von Moss. Neubauer ist der Name des Briten wohl ein Begriff, aber für den Wiedereinstieg von Mercedes-Benz in den Grand-Prix-Sport zur Saison 1954 steht das Team bereits fest.

So startet Moss 1954 auf einem eigenen Maserati 250 F in der Formel 1. Aus dem Privatteam „Equipe Moss“ wird später „Stirling Moss Limited“ entstehen. Zu seinen größten Erfolgen 1954 gehört Platz 3 beim Großen Preis von Belgien. Und beim GP von Italien in Monza liefert sich Moss ein packendes Rennduell mit Juan Manuel Fangio, dem Spitzenfahrer von Mercedes-Benz: Bis zwölf Runden vor Schluss liegt Moss mit 10 Sekunden Vorsprung vor Fangio an der Spitze; dann bricht eine Ölleitung am Maserati; der Defekt wirft ihn hoffnungslos zurück. Fangio gewinnt, zollt Moss aber größten Respekt: Dieser sei der eigentliche Sieger des Rennens. Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten als Privatfahrer beendet Moss die Saison auf dem geteilten 13. Platz.

Moss eilt mittlerweile der Ruf voraus, seine Rennwagen kräftig heranzunehmen. Doch für den Briten ist das Wettbewerbsfahrzeug in erster Linie ein leistungsstarkes Werkzeug, mit dem er schnellstmöglich das Ziel erreichen will. In der nächsten Saison wird dieses Werkzeug den Mercedes-Stern tragen und in silbernem Lack daherkommen. Denn Alfred Neubauer hat sich den talentierten britischen Rennfahrer gut eingeprägt und verpflichtet ihn nach erfolgreichen Testfahrten im Dezember 1954 für die Saison 1955 der Mercedes-Benz Werksmannschaft. In seinem Heimatland wird Moss teils heftig dafür kritisiert, dass er für eine deutsche Rennmannschaft antritt – dazu noch die erfolgreichste der Epoche. Die Kritik lässt den ehrgeizigen Motorsportler kalt, und er verpflichtet sich für insgesamt 17 Renneinsätze auf dem 1954 so siegreichen Formel-1-Rennwagen W 196 R sowie auf dem neuen 300 SLR Rennsportwagen.

Sein Formel-1-Debüt im W 196 R hat Moss am 16. Januar 1955 beim Großen Preis von Argentinien, wo er zusammen mit Hans Herrmann und Karl Kling den 4. Platz erringt. Der Höhepunkt der Saison ist sein Sieg beim Großen Preis von Großbritannien in Aintree am 16. Juli vor seinem Mannschaftskollegen Juan Manuel Fangio.

Die absolute Domäne des britischen Rennfahrers sind im Jahr 1955 jedoch die Sportwagenrennen mit dem eigens für diese Saison entwickelten 300 SLR Rennsportwagen. Zum Großen Preis von Buenos Aires am 30. Januar 1955 tritt Mercedes-Benz noch mit dem Chassis des W 196 R an, in das der 3-Liter-Motor des 300 SLR (W 196 S) eingebaut worden ist. Zur Mille Miglia vom 30. April bis 1. Mai 1955 hat der 300 SLR dann Premiere. Moss gewinnt das 1.000-Meilen-Rennen mit seinem Beifahrer Denis Jenkinson in der besten Zeit, die je bei der Mille Miglia erreicht wird.

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