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Motorsport: Heritage

Samstag, 27. Mai 2006 1000 Km auf dem Nürburgring 1956

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Moss war zwar ein draufgängerischer Pilot, hielt sich jedoch stets strikt an das Rennreglement. Hier kann man ihn beim zeitsparenden Betanken mit zwei Pistolen bewundern.Moss war zwar ein draufgängerischer Pilot, hielt sich jedoch stets strikt an das Rennreglement. Hier kann man ihn beim zeitsparenden Betanken mit zwei Pistolen bewundern.

Schon das Wort genügte, um den Rennfahrern Furcht einzuflössen. Eine atemberaubende Sequenz aus 174 Kurven, Gefällen, Steigungen, äusserst langen Geraden und besonders engen Schleifen, wo der Fahrer an mehr als einer Stelle den Atem anhalten musste. Ein Adrenalinstoss, der über mehr als 22 km andauerte, eine kontinuierliche Herausforderung für den Fahrer, der sich mit den eigenen Kräften und der Rennstrecke messen musste. Die Konzentration durfte keinen Moment nachlassen, da schon der kleinste Fehler teuer zu stehen kommen konnte und meist auch nicht mehr wieder gut zu machen war. Jedes Stück des Ringes hatte seine eigene Geschichte, jede Kurve barg ein kleines Geheimnis in sich. Auf dieser Rennstrecke eroberte Stirling Moss beim 1000 km-Rennen am 27. Mai 1956 den Titel, der noch heute als einer der schönsten Siege gilt, die Maserati bei der Konstrukteursmeisterschaft erzielte.

Moss gewinnt die 1000 km vom Nürburgring 1956 auf Maserati 300S.
Moss gewinnt die 1000 km vom Nürburgring 1956 auf Maserati 300S.
Moss am Steuer des 300S mit Startnummer 5 kurz vor dem Ausscheiden wegen des Bruchs der Hinterradaufhängung.
Moss am Steuer des 300S mit Startnummer 5 kurz vor dem Ausscheiden wegen des Bruchs der Hinterradaufhängung.
Behra ist gerade ausgestiegen, um sich durch Moss ablösen zu lassen, der den letzten Teil des Rennens bestreitet. Moss fährt mit 66 Sekunden Rückstand auf den Ferrari von Fangio auf die Strecke, der das Rennen anführt.
Behra ist gerade ausgestiegen, um sich durch Moss ablösen zu lassen, der den letzten Teil des Rennens bestreitet. Moss fährt mit 66 Sekunden Rückstand auf den Ferrari von Fangio auf die Strecke, der das Rennen anführt.
 

Der wichtigste Rivale, mit dem man es aufzunehmen hatte, war auch hier Juan Manuel Fangio, im Fahrerteam mit Eugenio Castellotti, der den leistungsstärksten Ferrari, den 860 Monza fuhr. Dieses Fahrzeug wurde von einem Vierzylinder mit 3431 ccm (280 PS) angetrieben. Der 300S hingegen, ein Sechszylinder mit 3000 ccm, hatte eine Leistung von 245 PS.
Fangio hatte sich beim Qualifikationsrennen mit einer Zeit von 10'03'6 die Pole Position gesichert. Das war eine ausgezeichnete Zeit, vor allem verglichen mit der von Luigi Musso, der auch auf einem Ferrari 860 Monza fuhr, aber drei Sekunden später ins Ziel fuhr. So hatte der "Maestro" wieder einmal Fahrstunden im Ring erteilt.
Drei Ferrari-Wagen rangierten auf den ersten drei Plätzen. Auf dem vierten Platz fuhr der 300S von Moss-Behra, auf dem fünften der Jaguar D-Type von Hawthorn-Titterington und auf dem sechsten der zweite 300S von Taruffi-Schell: Das war das Ergebnis des Qualifikationsrennens. Bei Maserati konnte man damit bestimmt nicht zufrieden sein. Darüber hinaus verhiess der Start des Rennens auch keinen glücklichen Sonntag für das Haus des Tridente, obgleich Moss das Rennen anführte. In der elften Runde, als Jean Behra die Führung übernahm, nachdem er den Engländer beim ersten Halt überholt hatte, gab nämlich die Querfeder der Hinterradaufhängung des 300S Nummer 5 nach. Behra musste auf den Wagen Nummer 6 von Schell-Taruffi umsteigen, der zu diesem Zeitpunkt an dritter Stelle lag.
Der französische Fahrer begann sofort mit einem rasanten Aufholmanöver, als Castellotti einen Boxenhalt einlegen wollte, um sich mit Fangio abzuwechseln. Dann kam jedoch auch für Moss der richtige Moment, als er Behra am Steuer des 300S ablöste, mit einem Rückstand von einer Minute und sechs Sekunden hinter dem ersten Wagen. Sobald Moss im Cockpit sass, begann er ein neues Tempo anzugeben, mit dem sich keiner der anderen Fahrer des Rennens messen konnte, noch nicht einmal Fangio, der bis zu vier, fünf Sekunden pro Runde hinter Moss zurückblieb.
Mit diesem grossen Aufholmanöver des englischen Fahrers, der alles aus seinem 300S herausholte, wurde das Rennen auf einmal äusserst spannend.
In der sechsundzwanzigsten Runde liess Fangio, der mit der Balance seines Fahrzeugs nicht zufrieden war, die Aufhängungen beim Tanken von seinen Mechanikern überprüfen und verlor dadurch eine Minute.
Fangio, der die Gefahr witterte, dass ihm jemand den Sieg davon trug, zögerte so lange wie möglich den Fahrerwechsel mit Castellotti hinaus, um die Attacke von Moss zu kontern. Das Schicksal des Rennens war jedoch bereits besiegelt: In der vierzigsten Runde, als der argentinische Fahrer zum Tanken an die Boxen fuhr, hatte Moss mit seinem 300S freie Bahn zu einem einfach unglaublichen und eklatanten Erfolg. Unter der schwarzweisskarierten Flagge lief der 300S von Moss-Behra-Taruffi-Schell 26' vor dem 860 Monza von Fangio-Castellotti ein, und 10'01'4 vor dem Ferrari 290 MM von Hill-De Portago-Gendebien.
Fangio hatte zum Schaden auch noch den Spott zu tragen: Bei den Kontrollen, die seine Mechaniker gegen Ende des Rennens am 860 Monza durchführten, ergaben sich keinerlei Balanceprobleme am Fahrzeug, sondern lediglich ein zu hoher Reifendruck.
Die anderen Konkurrenten, d.h. vor allem der Jaguar D-Type von Hawthorn, schafften es nicht, eine ausschlaggebende Rolle in dem Rennen spielen, vor allem wegen Problemen an den Bremsen. Porsche hingegen belegte mit Von Trips-Maglioli den vierten Platz bei dem Rennen, obwohl der 550 RS des Rennstalls mit fast zwanzig Minuten Rückstand hinter dem Maserati ins Ziel fuhr. Moss hatte das Tempo so stark angezogen, dass der an fünfter Stelle klassifizierte Collins (im Team mit Brooks) auf seinem Aston Martin DB3S erst eine Runde später durchs Ziel ging.
Luca Giraldi

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