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Motorsport: Heritage

Dienstag, 3. Februar 2009 Mercedes-Rekordwagen: 432,7 km/h auf öffentlicher Strasse

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28. Januar 1938. Rekordfahrten auf der Reichsautobahn Frankfurt - Darmstadt. Der Mercedes-Benz 12-Zylinder-Rekordwagen W 125 während der Rekordversuche. Personen von links: Rudolf Uhlenhaut, Max Sailer und ganz rechts Alfred Neubauer.28. Januar 1938. Rekordfahrten auf der Reichsautobahn Frankfurt - Darmstadt. Der Mercedes-Benz 12-Zylinder-Rekordwagen W 125 während der Rekordversuche. Personen von links: Rudolf Uhlenhaut, Max Sailer und ganz rechts Alfred Neubauer.

Ein Produkt des Windkanals, der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof, mit einem cW-Wert von 0,157 ist die Rekord-Variante des Mercedes-Benz W 125 von 1938. Mit ihr erzielt Rudolf Caracciola am 28. Januar 1938 die bis auf den heutigen Tag gültigen Spitzenwerte – für eine öffentliche Strasse – von 432,7 km/h über einen Kilometer mit fliegendem Start sowie der Höchstgeschwindigkeit von 436,9 km/h in einer Richtung. Beim Versuch, den erzielten Rekord wenige Stunden später zu brechen, findet der Starfahrer der Auto Union, Bernd Rosemeyer, den Tod: Ihn erfasst in voller Fahrt eine Windbö, und der Wagen wird von der Autobahn gedrängt.

Mercedes-Benz 12-Zylinder Rekordwagen W 125, 1938. Mit diesem Rekordwagen wurde auf der Autobahn Frankfurt/Main-Darmstadt durch Rudolf Caracciola ein neuer Rekord aufgestellt. Fliegender Kilometer: Durchschnittsgeschwindigeit 432 km/h.
Mercedes-Benz 12-Zylinder Rekordwagen W 125, 1938. Mit diesem Rekordwagen wurde auf der Autobahn Frankfurt/Main-Darmstadt durch Rudolf Caracciola ein neuer Rekord aufgestellt. Fliegender Kilometer: Durchschnittsgeschwindigeit 432 km/h.
 

Angetrieben wird der W 125 von der jüngsten Evolutionsstufe des 5,6-Liter-Zwölfzylinders. Zwei Roots-Kompressoren steigern seine Leistung auf 736 PS bei 5800/min. Eine Vorstufe des 6,25 Meter langen Rekordfahrzeugs tendierte dazu, bei Tempo 400 den Bodenkontakt zu verlieren. Also verkleinert Rudolf Uhlenhaut die Frontfläche auf ein Minimum und verringert so den Strömungswiderstand des Kühlers. Lediglich zwei kleine Nüstern versorgen den riesigen V12 mit Atemluft. Für das optimale Betriebsklima über die kurzen Distanzen ist der normale Kühler des W 125 zuständig, eingebettet in einen mit einem halben Kubikmeter Eis und Wasser gefüllten Kasten auf zwei Trägern vor der Maschine.
1939 ist die Spezialisierung schon so weit fortgeschritten, dass man aus dem zeitgenössischen W 154 zwei Rekord-Versionen für die Klasse D (zwei bis drei Liter Hubraum) entwickelt, ein Fahrzeug für Bestwerte mit fliegendem Start (398,2 km/h für den Kilometer, 399,6 km/h für die Meile) und eine weitere Variante mit umkleideten Rädern und einer charakteristisch eingekerbten Partie im Cockpitbereich für den Sprint aus dem Stand (175,1 km/h für den Kilometer, 204,6 km/h für die Meile).
Die Rekordversion des W 154, 468 PS bei 7800/min stark, fusst auf dem Chassis des Dreiliter-Strassenrenners, nur dass man dieses im Interesse eines möglichst niedrigen Gewichts (949 Kilogramm ohne Fahrer) entsprechend erleichtert hat. Eine Eiskühlung befindet sich über der Hinterachse und verbessert damit gleichzeitig die Traktion. So wie dieses Projektil, darüber besteht überhaupt kein Zweifel, hätte auch ein Stromlinien-Wagen der Marke für den Grand-Prix-Sport aussehen können.
Ganz anders der 8,24 Meter lange T 80 aus dem gleichen Jahr, konstruiert von Ferdinand Porsche und angesetzt auf Malcolm Campbells Weltrekord von 484 km/h. Versehen ist er mit dem 807 Kilogramm schweren Flugmotor DB 603 RS, einem V12, der aus 44 500 Kubikzentimeter bei 3640/min stämmige 3500 PS freisetzt. Der T 80 kommt freilich nie zum Einsatz. Denn mit dem Zweiten Weltkrieg setzt die Geschichte andere Prioritäten – für Rekordfahrten ist kein Raum mehr. Heute ist der T 80 im Mercedes-Benz-Museum zu besichtigen.

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