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Motorsport: Heritage

Montag, 19. Oktober 2009 Auto Union: Mythos Typ D

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Auto Union Typ D: Der gewaltige V12 hatte 60 Grad Zylinderwinkel, der Kompressor stand aufrecht hinter ihm.Auto Union Typ D: Der gewaltige V12 hatte 60 Grad Zylinderwinkel, der Kompressor stand aufrecht hinter ihm.

Für die Rennsaison 1938, in der ein neues internationales Grand Prix Reglement die Größe des Motors auf drei Liter Hubraum beschränkte, entwickelten die Auto Union-Ingenieure unter der Leitung von Robert Eberan-Eberhorst den 12-Zylinder Auto Union Rennwagen Typ D.

 

Vor 75 Jahren wurde eine der spannendsten Seiten in der Geschichte des Motorsports aufgeschlagen: Am 27. Mai 1934 starteten auf der Avus in Berlin erstmals die deutschen „Silberpfeile“. Auch wenn weder der Audi-Vorgänger Auto Union noch Mercedes Benz an diesem Tag zu gewinnen vermochten, beherrschten diese beiden Marken bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 die internationalen Rennstrecken dieser Welt. Heute kaum vorstellbar: Die Auto Union-Rennwagen waren 1936 auf den langen Geraden der Avus in der Lage, bis auf 380 km/h zu beschleunigen. – Ein Mythos war geboren.
Geistiger Vater der Auto Union-Rennwagen war Ferdinand Porsche. Er hatte sie für das 1932 aus den Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer entstandene neue Kraftfahrzeug-Unternehmen konstruiert und unter seiner Aufsicht sind sie seit März 1933 in der dem Werk Horch in Zwickau angegliederten Rennabteilung gebaut und erprobt worden. Abnahmebedingung war eine Leistung von mindestens 250 PS/4500 U/min. Der Beweis dafür wurde von Hans Stuck mit einer Weltrekordfahrt auf der AVUS im März 1934 erbracht.
Mit dem Jahr 1938 wechselte die Formel und für die fällige Neukonstruktion sorgte Chefingenieur Robert von Eberan-Eberhorst, da Porsche infolge einer Vertragsauflösung nicht mehr zur Verfügung stand.
Mit den sportlichen Erfolgen konnte die Auto Union überzeugend ihre wichtigsten Kompetenzfelder demonstrieren: Aerodynamik, Leichtbau, Hochleistungsmotoren. Diese hochgezüchteten Spezialfahrzeuge verkörperten gleichzeitig die großen technischen Erfahrungen, die zum Höchstmaß gesteigerte Präzision der Bearbeitungsmethoden sowie das Können der in langjähriger Wertarbeit geschulten Mitarbeiter der Auto Union.
Mit dem Rennwagen Typ D gewann die Auto Union im Jahr 1938 den Großen Preis von Italien und England. Die technische Grundkonzeption des Wagens - Mittelmotoranordnung, Drehstabfederung, Kompressormotor – orientierte sich an dem von Ferdinand Porsche für die Auto Union entwickelten Vorgängermodell Typ C mit 16-Zylinder-V-Motor. 1939 wurde der Rennwagen modifiziert und mit einem Doppelkompressor ausgestattet, welcher die PS-Leistung von 420 auf 460 steigerte. Spitzengeschwindigkeit war 330 km/h. Hier gelangen die Grand Prix-Siege in Frankreich und Jugoslawien. Die Spitzenfahrer auf dem Auto Union Rennwagen Typ D waren Tazio Nuvolari, H.P. Müller, Hans Stuck, Rudolf Hasse und Georg Meier.
Audi Tradition ist heute wieder in Besitz von vier Auto Union Silberpfeilen – die Originale Typ D und Typ C/D Bergrennwagen sowie Originalnachbauten des Typ C Grand Prix und des Stromlinien-Rennwagens Typ C Avus. Ein weiterer Nachbau soll noch fertiggestellt werden: Ein Auto Union Typ D Rennwagen mit Doppelkompressor der 1939er-Generation.

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