"Hej Motorsport-Fans! Es freut mich sehr, dass ich ab sofort jede Woche etwas über das Rennen des Jahres erzählen kann. Le Mans ist meine große Leidenschaft und eine der größten Herausforderungen, die es im Motorsport gibt. Vor allem ist es ein Rennen, das perfekt in unsere heutige Zeit und zu Audi passt. Es kommt in Le Mans sehr auf Effizienz und Zuverlässigkeit an, nicht nur auf Schnelligkeit. Und die wenigsten können sich vorstellen, wie viel Arbeit und Know-how in einem Le-Mans-Sieg stecken. Umso bemerkenswerter ist das, was Audi in den vergangenen Jahren in Le Mans geschafft hat – erst mit dem TFSI-Motor und seit 2006 mit dem TDI. Meine persönliche Le-Mans-Vorbereitung hat im Januar leider einen Dämpfer erhalten. Ich habe mir im Sporturlaub in Spanien beim Badmintonspielen mit meinem Sohn Oliver die Achillessehne im linken Bein gerissen. Seitdem muss ich vor allem eines sein: geduldig, denn die Heilung dauert in der Regel 14 Wochen oder mehr, ehe man den Fuß wieder voll belasten darf. Noch muss ich einen Stützschuh tragen, den ich aber hoffentlich bald loswerde. Ich versuche natürlich trotzdem, mich so gut wie möglich in Form zu halten. Ich bin auf Diät und habe beim Winter-Camp auf der Sonnenalp im Allgäu vergangene Woche offenbar einen ganz guten Eindruck hinterlassen – das hat mir zumindest Doc John, unser Teamarzt, bestätigt, der meine Rehabilitation von Anfang an mit Rat und Tat begleitet hat. Es war auch schön, Dr. Ullrich, Ralf Jüttner und die anderen Fahrer nach der Winterpause wiederzusehen. Anfang Januar war ich zu einer Sitzprobe in Ingolstadt, aber die meisten hatte ich das letzte Mal bei der Weihnachtsfeier in Ingolstadt im Dezember getroffen. Wir hatten uns also eine Menge zu erzählen ... Allan, Dindo, Marcel und "Rocky" haben mir von den Testfahrten in Sebring berichtet, die sie im Januar absolviert haben. Dort waren auch die neuen Fahrer erstmals mit dem R15 TDI im Einsatz. Sie kamen offenbar auf Anhieb sehr gut zurecht, was bedeutet, dass wir in Le Mans im Juni ein sehr starkes Team sein werden. Das ist wichtig, wenn wir Peugeot, Aston Martin und die anderen starken Gegner schlagen wollen – und das ist nun einmal ganz klar unser Ziel. Ich habe auch einen kurzen Abstecher nach Kempten gemacht, um mich nach sechs tollen Jahren in der DTM endgültig von den Abt-Jungs zu verabschieden. Es war ein super Abend mit einigen Überraschungen. So hatten meine ehemaligen Mechaniker für mich zum Beispiel einen Zug aus Schlitten gebaut, auf dem "Tom K Express" stand. Coole Idee, danke dafür! Das Kapitel DTM ist für mich damit endgültig abgeschlossen, auch wenn ich die Rennen weiter mit großem Interesse verfolgen und Eki, Timo & Co. die Daumen drücken werde. Für mich selbst heißt es nun aber volle Konzentration auf Le Mans und die anderen Renneinsätze mit dem Audi R15 TDI. Ab heute haben wir noch exakt 99 Tage bis zum Start des Rennens in Le Mans – und jeder einzelne Tag in der Le-Mans-Vorbereitung ist dabei verplant. Für uns Fahrer wird es nun auch spannend, weil die Testarbeit mit unserem diesjährigen Le-Mans-Auto beginnt. In Sebring kam im Januar ja noch ein Interimsmodell zum Einsatz. Der weiterentwickelte "R15 plus", wie er bei Audi Sport intern genannt wird, hatte am Mittwoch in Neustadt sein Roll-out. Am Steuer saß "Rocky", unser Jüngster, der im Januar das 24-Stunden-Rennen in Daytona gewonnen hat. Abgesehen davon, dass es nachts gefroren hatte und deshalb das Oval der Teststrecke nicht befahren werden konnte, lief alles nach Plan. Inzwischen ist der "R15 plus" bereits auf dem Weg in die USA, wo dann bei hoffentlich gutem Wetter die ersten Testfahrten auf dem Programm stehen. Ich möchte heute noch gar nicht viel über unser neues Baby verraten. Nur eines vorab: Die Jungs bei Audi Sport in Ingolstadt und Neckarsulm und bei Joest haben in den letzten Monaten alles dafür getan, damit wir den Le-Mans-Pokal nach Ingolstadt zurückholen können.
Ihr Tom Kristensen
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