Markantestes Merkmal beider Sportwagen ist wie schon beim Vorgänger das grosse Glasdach und die klappbare Heckscheibe. 6800 Euro beträgt der Preisaufschlag zum Coupé - das ist deftig, wenn zunächst nur die 1,5 Quadratmeter grosse Glasfläche betrachtet wird. Doch, so betont Porsche - ausstattungsbereinigt sei der Targa keinen Euro teurer als der Vorgänger. Im Targa 4 arbeitet der bekannte Boxermotor, der aus 3,6 Liter Hubraum eine Leistung von 325 PS schöpft. Er beschleunigt das Fahrzeug in 5,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 280 km/h. In der stärkeren S-Variante kommt ein 3,8 Liter-Motor mit 355 PS zum Einsatz. Der Sprint auf 100 km/h gelingt hier in 4,9 Sekunden, die Spitze liegt bei 288 km/h. Dank VarioCam Plus entwickelt der Targa 4 ein maximales Drehmoment von 370 Nm (4250 U/min), bei der S-Version sind es 400 Nm bei 4600 U/min. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Auf Wunsch bietet Porsche die Fünfgang-Automatik Tiptronic S an. Die Kraftübertragung erfolgt wie beim Carrera 4(S) durch ein Allradsystem mit Visco-Lamellenkupplung, das laut Auto-Reporter permanent je nach Fahrsituation zwischen fünf und 40 Prozent der Antriebskraft über die Vorderräder auf die Strasse bringt. Damit rollt der Bolide auch in extremen Situationen so souverän, als hätte Gott die Physik nie erfunden. Es ist nicht leicht, den Targa an seine Grenzen zu bringen. Notfalls - und herrlich spät - regelt das Stabilitätssystem Übermut ein. Das Glasdach sorgt für ein sehr helles Interieur, das im Vergleich zum Coupé nicht verändert wurde. Es lässt sich mit Hilfe zweier Elektromotoren bei jeder Geschwindigkeit in sieben Sekunden bis zu einem halben Meter öffnen. Die maximale Dachöffnungsfläche beträgt dann bis zu 0,45 Quadratmeter. Das Dachmodul besteht aus zwei Lagen getöntem Spezialglas, das im Vergleich zum Vorgänger um 1,9 Kilogramm leichter wurde und jetzt 52 Kilo auf die Waage bringt. Durch ein neu entwickeltes Dichtungssystem bleiben die Windgeräusche auch bei hohen Geschwindigkeiten auf sehr erträglichem Niveau. Ein Windabweiser soll die Luftverwirbelungen im Innenraum verringern, wodurch ein Offenfahren auch bei kälteren Temperaturen möglich ist. Jenseits der 120 km/h wird es allerdings recht laut. Gegen zu starke Sonneneinstrahlung schützt ein Sonnenschutzrollo. Die Betätigung des Glasdachs und des Rollos erfolgt über eine Wipp-Taste. Die per Gasdruckfedern nach oben schwenkende Glasheckscheibe ermöglicht einfaches Beladen des 230 Liter grossen Gepäckraums bei umgeklappten Rücksitzen. Ein Elektromotor zieht das Dach zu, nachdem es sanft nach unten bewegt wurde. Weitere 105 Liter stehen im Frontbereich zur Verfügung, so das mit 335 Litern das Gepäck für lange Wochenenden zu zweit durchaus etwas üppiger ausfallen kann. Damit ist der Kofferraum 25 Liter grösser als beim Coupé - der Targa ist also sozusagen der Kombi unter den 911ern, weil er auch leichter zu beladen ist. Der Allradantrieb - Hauptgrund für die kräftige Preissteigerung von 10'000 Euro im Vergleich zum Vorgänger - wurde laut Porsche von den Kunden eingefordert. Zudem haben die Ingenieure die Karosserie an neuralgischen Punkten mit hochfesten Stählen verstärkt. Dadurch wird der Porsche mit Himmelsblick noch steifer, was sich beim Fahren positiv bemerkbar macht. Er rollt absolut verwindungsfrei auch über schlechte Strassen. Fazit: Der Fahrspass ist beim Targa wie bei allen 911ern inklusive, das relativiert den exklusiven Preis.
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