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Jaguar-Eigner Tata setzt bei der britischen Marke weiter auf Tradition und Begehrlichkeit - dies schlägt sich jüngst in den steigenden Verkaufszahlen (mehr als 65'000 Einheiten in 2008) nieder. Ein E-Type-Roadster soll entstehen, ebenso ein Jaguar mit elektrischem Vortrieb - einen Vorgeschmack liefert aktuell die Studie "Limo-Green".
Zu den jüngsten Errungenschaften zählen neben der neuen Luxuslimousine XJ die neu konstruierte Motorengeneration AJ-V8 Gen III, zu welcher auch der V8 mit Direkteinspritzung gehört. Die Motorenentwickler im Entwicklungszentrum Whitley haben sich grosse Mühe gegeben, mit diesen neuen Motoren an die Spitze des Motorenbaus vorzudringen. Auch für die neuen Jaguar-Triebwerke gilt: mehr Leistung bei weniger Verbrauch ist Trumpf.
Das neue Triebwerk im XKR welches von einem Twin Vortex Roots Kompressor zwangsbeatmet wird, ist das stärkste und effizienteste, das Jaguar je gebaut hat. Laut Hersteller ist es zudem der einzige Motor mit über 500 PS, der weniger als 300 g/km CO2 emittiert. Der Direkteinspritzer leistet nun 510 PS und ein maximales Drehmoment von 625 Newtonmeter zwischen 2500 und 5500 U/min.
Das Erlebnis, den neuen Jaguar XKR zu fahren, beginnt mit dem Druck auf den Startknopf. Die Bowers&Wilkins-Musikanlage bietet zwar einen respektablen Sound, doch der wahre Ohrenschmaus liefert das V8-Triebwerk nach dem erwachen. Mit eindrücklichem Fauchen wechselt der Jaguar bei Bedarf vom der britischen Noblesse mit Abstandstempomat (Aufpreis: 2120 Fr.) zum agilen Supersportler. Wer es besonders ambitioniert mag, kann mit dem Sportprogramm Dynamic Mode sogar nachschärfen. So gerüstet beschleunigt der XKR in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h - die Dynamik ist dabei genauso betörend wie die Klangkulisse des Motors. Bei Tempo 250 wird elektronisch abgeriegelt - mit dem Speed Pack darf die edle Raubkatze seine Kraft bis zur 280-km/h-Marke entfalten.
Die Schaltarbeit übernimmt die gut abgestimmte Sechsgang-Automatik (Verstärkte Version 6HP28) von ZF. Das Getriebe verfügt über ein adaptives Schaltsystem, das für seidenweiche Gangwechsel und optimale Leistung und Wirtschaftlichkeit bürgt. Es passt sich permanent dem Fahrstil des Fahrers an – sei er gerade sehr sparsam oder sportlich. Das Mechatronik-Steuermodul im Getriebe beherbergt auch die Software für die sequenzielle Halbautomatik, die der Fahrer über die Schaltpaddel am Lenkrad bedient. Durch das hohe Drehmoment der neuen Motoren sperrt die Wandlerüberbrückung den Wandler bereits bei sehr niedrigen Drehzahlen und ohne Schlupf. Das spart zusätzlich Kraftstoff und drückt den kombinierten Verbrauch auf 12,3 Liter/100 Kilometer. Im Alltag drückt die nicht zu unterschätzende Masse (EU-Leergewicht: 1753 Kilogramm) des 2+2-Sitzers den Aktionsradius des 70-Liter-Tank auf rund 500 Kilometer.
Die Fahrwerksabstimmung des XKR muss keinen Vergleich scheuen - die Strassenlage ist auf langen Geraden wie kurvenreichen Bergpassagen satt und für sportliche Ambitionen überzeugt auch die direkt agierende Lenkung oder die grosszügig dimensionierte Bremsanlage.
Neben den 510 PS zeichnet sich der XKR durch neue Stossfänger, dezente Spoiler, 20-Zoll-Leichtmetallräder (Aufpreis: 4200 Fr.) oder dem Maschengittergrill aus. Dazu erfreut ein edles Interieur das Auge. Im Cockpit ist alles vom Feinsten - besonders mit dem R-Performance-Paket für 10'600 Fr. Man schwelgt in feinem Leder - die Sportsitze sind 16-fach verstellbar und bieten auf langen Reisen viel Komfort. In der zweiten Reihe gibt es bestenfalls Platz für den Nachwuchs und der Laderaum fasst schätzungsweise zwei Golfbags oder maximal 330 Liter.
Nach der Fahrt wecken nachhaltige Eindrücke von Geräuschkulisse und imposanter Leistung Emotionen. Der XKR ist schön, schnell und begehrenswert - die Karosserie verströmt einen mondänen Charme. Aus diesem Traum heraus ist es verständlich, woher sich der Anschaffungspreis von mindestens 162'000 Fr. rechtfertigt. atn/war