Dienstag, 26. Januar 2010 Mercedes-Benz: Perfektion, Faszination und Verantwortung
Dr. Joachim Schmidt machte deutlich, dass die Marke Mercedes-Benz das wertvollste Asset des Konzerns ist. Foto: Daimler/auto-reporter.net
Die Marke Mercedes-Benz und damit der Stern sollen wieder glänzen wie in alten Zeiten. Das hat sich der neue Vertriebschef Dr. Joachim Schmidt vorgenommen, der diese Aufgabe bis vor vier Jahren schon einmal verantwortet hatte. Im Gespräch mit „Auto-Reporter“ machte Schmidt deutlich, dass die Marke Mercedes-Benz das wertvollste Asset des Daimler-Konzerns ist und entsprechend gepflegt werden soll. Tatsächlich hatte Schmidt als Vertriebschef schon einmal sehr erfolgreich gewirkt und unter Mr. Mercedes Jürgen Hubbert die Marke auf einen Höhepunkt gesteuert. Der erfolgreiche Manager wörtlich: „Wir werden diese Marke hegen und pflegen und in diesem Zuge auch unsere Markenwerte noch einmal präzisieren. Wir haben das Auto erfunden, viele technologische Highlights kommen aus unserem Hause, angefangen von der Sicherheitszelle über ABS, Airbag und ESP bis hin zum Müdigkeitsdetektor Attention Assist.“ Technologische Führerschaft werde vom Kunden bei Mercedes-Benz erwartet und vorausgesetzt.
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Auf diesem Grundsatz seien die Kernwerte Faszination, Perfektion und Verantwortung aufgesetzt. „Perfektion ist eine unserer Grundtugenden, dieser Anspruch gilt besonders hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Komfort. Faszination schaffen wir unter anderem in Bereichen wie Design, Sportlichkeit und Motorsport. Die dritte Dimension heißt für uns ganz klar Verantwortung bei unseren Produkten, im Sinne von Nachhaltigkeit bei Produktion und bei den Produkten zum Beispiel durch alternative Antriebsentwicklungen.“ Dabei gelte es, die konventionellen Motoren immer effizienter und umweltfreundlicher zu machen und an alternativen Lösungen für die Zukunft intensiv zu arbeiten. Schmidt ist überzeugt, „dass wir gerade hier in Europa führend sind. Wir sind nicht nur beim Thema Hybrid die Nummer eins, sondern auch beim Thema Elektroantrieb, und zwar sowohl beim reinen batterieelektrischen Antrieb als auch beim elektrischen Fahren mit Brennstoffzelle. Die ersten Exemplare der B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzellentechnologie werden im Frühjahr an Kunden ausgeliefert. Die Kombination von Verantwortung, Perfektion und Faszination macht die Marke Mercedes-Benz so einzigartig. An diesen Werten werden wir weiter arbeiten und unsere Marke in dieser Richtung weiterentwickeln.“
Grüne Technologie sei für Mercedes-Benz kein Lippenbekenntnis. „Das ist für uns seit vielen, vielen Jahren wichtig. Wir glauben, dass gerade die Elektromobilität in den nächsten Jahren immer größere Bedeutung annimmt. Nicht von heute auf morgen, aber mittel- und langfristig auf jeden Fall. Deswegen wollen wir hier führend sein, und deswegen haben wir sehr viel Know-how und Geld investiert, um auch in dieser Technologie rechtzeitig am Markt zu sein.“
Dass dabei auch die Marke smart eine Rolle spielt, ist für Joachim Schmidt selbstverständlich: „smart ist als Fahrzeug und als Marke geradezu prädestiniert für Elektromobilität, deswegen haben wir bereits im letzten Jahr die zweite Generation des smart electric drive vorgestellt, den wir insgesamt an tausend Kunden ausliefern. Der smart fortwo wird auch als Elektrofahrzeug seine Erfolgsstory als Begründer des intelligenten Stadtfahrzeugs fortsetzen.“
Schmidt sieht Sportlichkeit auch mit Elektroantrieb gegeben: „Auch im Supersportwagen-Segment stellen wir mit dem SLS AMG mit emissionsfreiem elektrischem Hightech-Antrieb die Weichen für die Zukunft. Der erste Prototyp ist gefahren, und seine Fahraktivität ist begeisternd. Wir sind zuversichtlich, zu gegebener Zeit dieses Fahrzeug auch tatsächlich als Kundenfahrzeug bauen zu können. Das heißt, wie in unserem Markenmodell dargelegt: Wir wollen nicht Verantwortung oder Faszination, sondern beides miteinander kombinieren.“
Bei der Kundenbetrachtung setzt Mercedes-Benz nicht nur auf Verjüngung: „Wir wollen für alle Altersklassen das passende Fahrzeug im Portfolio haben – zumal heute auch die ältere Generation mental viel jünger ist als noch vor wenigen Jahren. Betrachtet man einmal die Altersstruktur unserer Kunden, so sind wir sehr glücklich, auch gerade ältere Kunden zu haben. Aber natürlich sind wir auch interessiert, jüngere Kunden als Neuwagenkunden zu gewinnen. Im Übrigen liegt bei den Gebrauchtwagenkunden, von denen wir sehr viele haben, der Altersdurchschnitt deutlich unter dem der Neuwagenkunden. Wir haben uns vorgenommen, mit der Nachfolgegeneration der A- und B-Klasse Fahrzeuge anzubieten, die optisch dem Geschmack der jüngeren Käufer noch mehr entsprechen als heute.“
Wie die A-Klasse aussehen soll, deutet Schmidt so an: „Wir wollen vier Varianten mit ganz verschiedenen Ausprägungen auf der gleichen Architektur anbieten. Diese werden neben dem Werk Rastatt auch in unserem Werk im ungarischen Kecskemét produziert werden. Insofern sind wir sehr zuversichtlich, dass wir mit diesen ganz verschiedenartigen Ausprägungen auf einer Plattform ganz neue Kunden für Mercedes gewinnen können.“ (auto-reporter.net/Hans-U. Wiersch)
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