Der Biturbo, dessen offizielle Präsentation am 14. Dezember 1981 erfolgte (Maserati wurde am 14.12.1914 gegründet), setzte einen Wendepunkt in der Geschichte des Sportwagenherstellers aus Modena. Der Verkaufsstart (in Italien) fand im April des darauf folgenden Jahres statt. Das Fahrzeug, das auf den Anlagen von Innocenti in Mailand gefertigt wurde, war ein viersitziges Coupé mit Stufenheck, für dessen Gestalt der Designer Pierangelo Andreani verantwortlich zeichnete. Es war 4,153 m lang und hatte einen Radstand von 2,514 m. Der Biturbo wies ein luxuriöses Interieur auf, in dem Leder und Holz-Applikationen dominierten. Der kurzhubige V6-Motor war ein innovatives Doppelturboaggregat mit Dreiventiltechnik und einer einzigen Nockenwelle pro Zylinderreihe und wies damit unter den Strassenmodellen zwei bedeutende Neuerungen auf. Die Einlassventile waren unterschiedlich gross dimensioniert, was einen verbrennungsoptimierenden Wirbeleffekt erzeugte. Die Version für den italienischen Markt, der durch hohe Steuersätze für Modelle grosser Hubraumklassen gekennzeichnet war, verfügte über einen Zweilitermotor mit 180 PS, während das Exportmodell einen 2,5-Liter-Motor mit 190 PS aufwies (siehe Biturbo E). Ab 1983 war überdies das elektronische System MABC (Maserati Automatic Boost Control) erhältlich, das den Ladedruck der Turbolader in Abhängigkeit vom Leistungsbedarf des Motors optimierte. Die zweite Serie (Biturbo II) kam im Juli 1985 auf den Markt. Von der 1. und 2. Serie wurden insgesamt 9206 Exemplare gefertigt. Bei der zweiten Serie (ab 1985 auf dem Markt und in den offiziellen Katalogen unter dem Namen Biturbo II aufgeführt) blieben die technischen Merkmale weitgehend unverändert, mit Ausnahme der Zylinderlaufbuchsen aus Nigusil beschichtetem Aluminium, eines größeren Tanks und des Sensitork Differentials anstelle des Salisbury Differentials der ersten Serie. Nigusil, das aus der Galvanisierung von Aluminium entstand, war ein Patent von Moto Guzzi. Der Vorteil des gleichen Materials, sprich Aluminium, für Kolben und Zylinderlaufbuchsen bestand darin, dass die Wärmedehnungen übereinstimmten und demzufolge die Toleranzen reduziert wurden, was sich auf Betriebstemperatur, Laufgeräusch und Ölverbrauch günstig auswirkte. Äusserlich unterschied sich die neue Serie durch die Felgen 6J x 14, die nun mit Michelin Reifen vom Typ MXV 195/60 VR 14 bestückt waren. Der Biturbo i war die 1986 präsentierte Version mit dem neuen Einspritzsystem von Weber-Marelli. Das System sorgte für ein optimiertes Verhalten des Motors in der Warmlaufphase und eine progressivere Leistungsentfaltung sowie für eine höhere Laufkultur und niedrigere Emissionswerte im Vergleich zu den Vorgängerversionen mit Vergaser. Die sequentielle Multi-Point-Einspritzung und die Zündung waren elektronisch gesteuert, wobei der Motor kontrolliert in einem konstanten Überdruckbereich arbeitete. Das im Oktober 1986 präsentierte Fahrzeug unterschied sich von der Basisversion durch das neue Felgendesign und die ovale Armaturentafel, die von der berühmten goldenen Uhr an der Mittelkonsole verziert war.
Kat. 1: Eher selten anzutreffendes Sammlerobjekt in Concours-Zustand. Preis: 10'000 Euro, 15'500 Fr.
Kat. 2: Fahrzeug in gutem Original-Zustand, leichte Abnutzungserscheinung. Preis: 7000 Euro, 10'900 Fr.
Kat. 3: Fahrbereites Fahrzeug in einem guten oder restaurierten Zustand. Preis: 4000 Euro, 6200 Fr.
Kat. 4: Fahrzeug in teilrestaurierten oder reparaturbedürftigen Zustand. Preis: 2000 Euro, 3100 Fr.
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