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Freitag, 25. März 2011 Das Elektroauto kommt, aber viel später als gedacht

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Mercedes-Benz SLS AMG E-CELLMercedes-Benz SLS AMG E-CELL

Bis zum Jahr 2020 sollen in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge auf der Straße sein. Diese Vorstellung der Bundesregierung wird nur schwer zu erfüllen sein, wenn nicht auch die Rahmenbedingungen zur Förderung des Elektroautos intensiviert werden. Das ist das Fazit, das VDA-Präsident Matthias Wissmann und die hochkarätigen Teilnehmer des 13. Technischen Kongresses in Ludwigsburg zogen. „An der Elektromobilität führt kein Weg vorbei“, betonte Daimler-Entwicklungschef Thomas Weber. „Allerdings ist dieser Weg viel länger, als viele denken“, schränkte er ein.

 

Um das Ziel eine Million Elektrofahrzeuge in 2020 zu erreichen, müssten nach einer Prognose der Nationalen Plattform Elektromobilität (eine Gemeinschaftsinitiative der deutschen Autohersteller und Zulieferer) bereits 2014 100.000 Elektrofahrzeuge im Markt sein, 2017 schon 500.000. Beim derzeitigen Bestand von rund 11.000 Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybridantrieb sei das eine „ambitionierte Prognose“, sagte Wissmann. Der Elektroantrieb und vor allem die Batterie sind einfach noch viel zu teuer.

Deutlich ausgesprochen hat das Dilemma ein Marktforscher: „Die Wahrnehmung zur Elektromobilität ist sehr unterschiedlich. Wenn wir auf der Straße die Leute fragen, ob sie sich ein Elektroauto kaufen würden, sagen die meisten ja. Beim Autohändler werden die meisten sich aber anders entscheiden, wenn sie von den Abstrichen bei Komfort und der Reichweite um den Preis hören würden.“ Der Preis für eine reines Elektroauto sei immer noch wesentlich höher als für ein Fahrzeug mit herkömmlichem Verbrennungsmotor.

Das Elektroauto hat noch viele Herausforderungen zu bewältigen. Die Batterietechnologie ist nur eine davon. Wissmann sagte: „Nachhaltige Wirtschaftlichkeit kann nur durch geeignete Rahmenbedingungen, die eine gute Basis für den Marktaufbau bilden, erreicht werden. Sie entscheiden darüber, wo Investitionen lohnenswert sind und wo die Märkte für Elektromobilität entstehen werden“, sagte Wissmann. Er machte deutlich, dass „der Business-Case auch in naher Zukunft nicht zu sehen“ ist. Mit anderen Worten: Der Durchbruch fürs Elektromobil kommt vielleicht erst in 20 Jahren. Wir erinnern uns: 1997 prognostizierte man bei Daimler-Benz, dass die Brennstoffzelle 2005 in Serien gehen würde. Diesmal sind die Automobilhersteller deutlich vorsichtiger und realistischer.

Matthias Wissmann verwies darauf, dass die Anstrengungen der Hersteller in Deutschland schon viele Früchte getragen haben. „Als einzigem Land ist es Deutschland gelungen, die CO2-Emission im Straßenverkehr unter den Wert von 1990 zu senken – und das, obwohl die Verkehrsleistung des gesamten deutschen Straßenverkehrs in den letzten 20 Jahren um 35 Prozent gestiegen ist.“ Die Gesamtemissionen des Straßenverkehrs wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe oder Feinstaub seien zwischen 1990 und heute um bis zu 94 Prozent reduziert worden, die Schadstoffe beim Pkw sogar um durchschnittlich 97 Prozent.

Wissmann weiter: „Über die Optimierung von Diesel und Benziner haben wir den Verbrauch in den letzten fünf Jahren um 15 Prozent reduziert. In den nächsten zehn Jahren können wir durch die Optimierung der klassischen Antriebe bis zu 25 Prozent weniger Verbrauch erzielen.“ Stolz verwies er auf die deutschen Hersteller: Unsere Hersteller haben heute mehr als 260 Modelle im Angebot, die weniger als 130 g CO2/km emittieren, also nur fünf Liter auf 100 km verbrauchen.“ (Auto-Reporter.NET/Frank Holmann)


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