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Motorsport: Heritage

Donnerstag, 26. Februar 2004 Ralph de Palma gewinnt das Vanderbilt-Rennen

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Ralph de Palma mit 115 PS Mercedes Grand-Prix-Rennwagen, 1914.Ralph de Palma mit 115 PS Mercedes Grand-Prix-Rennwagen, 1914.

Die frühen Autorennen auf Mercedes sind eng mit dem Namen Ralph de Palma verbunden. So auch am 26. Februar 1914. Auf einem Mercedes Rennwagen namens Grey Ghost (Grauer Geist) bestreitet der Amerikaner italienischer Geburt das Rennen um den Vanderbilt Cup, das diesmal in Santa Monica, Kalifornien/USA stattfindet - und gewinnt es, wie bereits 1912 auf einem Mercedes 140 PS Grand-Prix-Rennwagen, nach einer spannenden Wettfahrt. Das freilich ist nach dem Start nicht absehbar.

 

Denn Ralph de Palma ist unter den führenden Wagen nicht zu entdecken, wie das Fachblatt "Automobile Quarterly" berichtet. Sein Hauptkonkurrent Barney Oldfield hingegen fährt offensiv auf Gewinn und tummelt sich ganz vorn - auf Kosten seiner Reifen. Denn schon damals zählt nicht nur das fahrerische Können, sondern auch die Taktik um Treibstoff, Reifen und Boxenstopps - eine Stärke von Ralph de Palma. Er beteiligt sich nicht an der Materialschlacht, schiebt sich dabei aber stetig an das Spitzenfeld heran. Als Oldfield in der dreizehnten Runde die Box für einen Reifenwechsel anfährt, hat de Palma sich mit seinem Mercedes 37/95 PS Rennwagen auf Platz zwei vorgearbeitet. Fünf Runden später liegt er in Führung. Doch Oldfield holt mit frischen Pneus rasch auf und überholt de Palma. Alle anderen Teilnehmer sind längst zurückgefallen - dies ist ein Duell zwischen zwei Wagen.
Noch zehn Runden sind zu fahren. Die Zuschauermenge – insgesamt die enorme Zahl von 200'000 Menschen – jubelt. Es ist ein Zerrspiel: In Kurven holt de Palma auf, auf Geraden fällt er zurück. Dann sieht sein wacher Blick, dass der linke Vorderreifen an Oldfields Wagen auszufasern beginnt – und er erkennt seine Chance darin, den Konkurrenten zu einem weiteren Boxenstopp zu bewegen. Oldfield verringert seine Geschwindigkeit, um die Reifen zu schonen. De Palma überholt. Und winkt deutlich seiner Boxenmannschaft, dass er in der nächsten Runde halten werde – und hofft, dass Oldfield das Signal gesehen hat und glaubt, der Konkurrent brauche Reifen, Wasser oder Öl. Doch die gut gelegte Finte erweist sich als unnötig: Im nächsten Augenblick platzt der abgefahrene Vorderreifen. Oldfield muss an die Box. Danach gelingt es ihm nicht mehr, aufzuschließen. Der graue Mercedes saust als erstes Fahrzeug über die Ziellinie, und Ralph de Palma gewinnt den Vanderbilt Cup. Gleichzeitig ist es ein Beweis für die Zuverlässigkeit des Autos, das über eine Distanz von rund 470 Kilometern auf 35 Runden eine Spitzengeschwindigkeit von 121,5 km/h erreicht.
Rückblickend kann man eins ganz sicher über Ralph de Palma sagen: Er ist ein ganz großer Rennfahrer. Denn er fährt nicht nur in den Frühtagen des Automobils so erfolgreich – seine Karriere dauert 27 Jahre. Während dieser Zeit bestreitet er 2889 Rennen, die meisten auf Sandstrecken, und gewinnt davon 2557. Er ist der einzige Fahrer, der jemals Rennen auf jeder Art von Strecke gewonnen hat: Bergrennen, Sandstreckenrennen, auf Rennstrecken aus Holz, Zement und Ziegelsteinen.
Ralph de Palma wird am 31. Dezember 1882 in Troia, Italien, als Sohn eines Friseurs geboren. Um das Jahr 1904 beginnt sein Interesse und seine Berufstätigkeit auf Autos. Im gleichen Jahr ist er sogar Streckenposten beim ersten Rennen um den Vanderbilt Cup - und begeistert von diesem Sport. Sein letztes Indianapolis-Rennen fährt de Palma im Jahr 1925. 1929 erringt er die kanadische Meisterschaft. In späteren Jahren ist Ralph de Palma tätig für Packard, Studebaker, Chrysler, Ford, Ranger Aircraft Engines und General Petroleum Corporation. Im April 1954 wird Ralph de Palma in die "Racing Hall of Fame of the Henry Ford Museum" in Greenfield Village, Dearborn, aufgenommen. Er stirbt am 31. März 1956 in Pasadena/Kalifornien im Alter von 73 Jahren.

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