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Montag, 28. Mai 2012 50 Jahre Renault Alpine A 110: Sportsgeist à la française

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Dieppe ist nicht der einzige Produktionsort für die A 110. Auch bei FASA in Spanien, DiNA in Mexico und Willys Overland in Brasilien wird der Kunststoffrenner in Lizenz gebaut.Dieppe ist nicht der einzige Produktionsort für die A 110. Auch bei FASA in Spanien, DiNA in Mexico und Willys Overland in Brasilien wird der Kunststoffrenner in Lizenz gebaut.

Flach, schnell, wendig, leicht: Die Alpine A 110 zählt zu den großen Automobillegenden Frankreichs. 2012 wird „le Turbot“ („der Plattfisch“) 50 Jahre alt. Mit dem Namen A 110 verbinden sich große Rallye-Triumphe, allen voran der Gewinn der internationalen Markenmeisterschaft 1971 und der ersten Rallye-Weltmeisterschaft 1973. Bis heute hat der reinrassige Sportler mit Renault Technik nichts von seiner Faszination eingebüßt. Sein Erfolgsrezept: konsequenter Minimalismus und kompromisslose Sportlichkeit. Die Rallye-Erfolge treiben den A 110-Absatz in ungeahnte Höhen: 1971 verlassen 1029 Exemplare der Berlinette die Fabrik in Dieppe, so viel wie nie zuvor. Auch die futuristisch gezeichnete, wesentlich komfortablere A 310, die im März des gleichen Jahres ihre Premiere feiert und eigentlich als Nachfolgerin auserkoren ist, kann daran nichts ändern. Erst die Ölkrise 1973 hinterlässt in den Zulassungszahlen deutliche Spuren. 1977 folgt für „le Turbot“ das Produktionsende nach 7489 Exemplaren.

 

Oktober 1962: Auf dem Pariser „Salon de l’Automobile“ herrscht Premierenfieber. Ausgerechnet die kleine Sportwagenmanufaktur Alpine stiehlt hier so manchem großen Hersteller die Schau. Sein Name: A 110 Berlinette „Tour de France“.

Mit 1,13 Meter Höhe reicht der Neuling den meisten Betrachtern gerade einmal bis zur Hüfte. Die aerodynamisch geformte Frontpartie mit Scheinwerfern hinter Plexiglasabdeckungen, die flache Wind­schutzscheibe, die niedrigen Seitenfenster und die sanft abfallende Heckpartie lassen keinen Zweifel am Wesen des gerade einmal 3,85 Meter langen Zweisitzers aufkommen. Das Kampfgewicht von 575 Kilogramm auch nicht. Der Name des A 110-Schöpfers steht ebenfalls für kompromisslose Sportlichkeit: Jean Rédélé.

Alpine: erschwingliche Sportwagen auf Renault Basis

Rédélé, ein Renault Händler und Rallye-Pilot aus Dieppe an der Kanalküste, baut seit 1955 in seiner Heimatstadt Sportwagen auf Renault Basis. Zur Erinnerung an seinen Sieg beim Coupe des Alpes 1954 auf einem Renault 4 CV 1063 gibt er ihnen den Markennamen „Alpine“.

Schnelle Schwestern von Renault 4 CV und Dauphine

Als erstes Modell aus eigener Fertigung bringt Rédélé 1955 das kleine, leichte Sportcoupé A 106 auf Basis des Renault 4 CV heraus. Mit der A 106 startet bei dem Kleinserienhersteller von der Kanalküste auch die Tradition der Kunststoff­karosserie, kombiniert mit einem Plattform- oder Zentralrohrrahmen.

1958 führt die Sportwagenschmiede aus Dieppe den Typ A 108 ein, zunächst als Cabriolet, ab 1959 auch als Variante mit festem Hardtop. Die Basis bietet der Renault Dauphine. Im September 1960 erscheint bei der Tour de France Automobile die Berlinette A 108. Das flache Heckmotor-Coupé nimmt in Grundzügen bereits die Form der legendären A 110 vorweg und bietet mit seinem niedrigen Gewicht von gerade einmal 530 Kilogramm beste Voraussetzungen für den Renn- und Rallyeeinsatz.

Für die A 110 hat das Team von Jean Rédélé die gelungene Form der Berlinette A 108 mit viel Feingefühl überarbeitet. Wieder steht die Ziffernfolge für einen neuen Motor: die 956-Kubikzentimeter-Maschine des Renault 8, der im Juni 1962 sein Debüt gefeiert hat. Dank seiner fünf- statt dreifach gelagerten Kurbelwelle bietet das längs eingebaute Vierzylinderaggregat noch bessere Tuning-Möglichkeiten als die technisch ausgereizten Vorläufer aus 4 CV und Dauphine. Statt 44 PS wie im R 8 leistet das Triebwerk in der A 110 anfangs 52 PS und beschleunigt die französische Flunder auf 170 km/h – ein Wert, der Anfang der 1960er-Jahre selbst in der automobilen Oberklasse eine Ausnahme ist. Seine Kraft überträgt der kleine Vierzylinder über ein 4-Gang-Schaltgetriebe an die Hinterräder. Gegen Aufpreis ist auch eine 5-Gang-Box erhältlich.

Die exzellente Performance der A 110 ist auch eine Frage des Gewichts. Gerade einmal 575 Kilogramm weist Alpine für die Ur-Version von 1962 aus. In späteren Ausführungen legt der gallische Renner auf bis zu 730 Kilogramm zu. In den Rennversionen wiegt das wohlgeformte Kleid lediglich 27 Kilogramm.

Zum Rallye-Fahrzeug par excellence wird die A 110 durch ihr Fahrwerk. Vorne verfügt die Berlinette über Einzelradaufhängung, hinten kommt eine Pendelachse zum Einsatz.

Die Leistung der 1,0-Liter-Maschine steigt bis 1966 auf 80 PS, womit die A 110 erstmals die prestigeträchtige 200-km/h-Marke erreicht. Mit dem A 110 1300/S zeigt Alpine 1965 was möglich ist. Für den Einsatz im neuen Spitzenmodell wird das Gordini-Triebwerk auf 1.296 Kubik­zentimeter aufgebohrt. Die Leistung steigt auf 120 PS und die Spitze auf 228 km/h. 1969 debütiert als heißes Eisen für den Sporteinsatz die 225 km/h schnelle Alpine A 110 1600 S mit 138 PS. Für das „Critérium des Cevennes“ 1972 rüsten der experimentier­freudige Motorenspezialist Mignotet und der junge Ingenieur Bernard Dudot das 1600 S-Aggregat mit einem Turbolader aus. Der Motor bringt auf dem Prüfstand 240 PS, für den Renneinsatz wird er vorsichtshalber auf 200 PS gedrosselt.



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