Es läuft gut für Cupra. Die unkonventionelle Challenger-Brand schloss ein historisches Jahr 2024 mit einem vollwertigen Portfolio ab und lieferte 248’100 Fahrzeuge aus, was einem Anstieg von 7,5 Prozent im Vergleich zu 2023 (230’700) entspricht. Mit der Einführung des sportlichen SUVs Terramar setzt Cupra seine Produktoffensive auf die bekannt rebellische Art fort.
Im ungarischen Audi-Werk Győr produziert, ist der 4,52 Meter lange Terramar basierend auf der MQB Evo-Plattform des Volkswagen-Konzerns eng mit Modellen wie Audi Q3 oder VW Tiguan verwandt. Als Spassgerät konzipiert, kommt der Cupra Terramar mit weit nach unten gezogener Motorhaube (Shark Nose), einem grossen Grill sowie Diffusor am Heck deutlich sportlicher daher als seine normalen Pendants.
Eine ordentliche Portion Testosteron verströmt auch der grosszügige und wertige Innenraum mit 540 Liter Kofferraumvolumen. An Bord dominieren ein fahrerorientiertes Cockpit, sportlich ausgeformte Schalensitze und markentypisch kupferfarbene Applikationen. Die Digitalisierung steht für die Person am Steuer im Mittelpunkt. Ein neu gestaltetes und verbessertes HMI wird im digitalen Cockpit hinter dem Lenkrad sowie im zentral positionierten 12,9-Zoll-Infotainmentsystem mit einem retrobeleuchteten Touchslider eingesetzt.
Überzeugende Leistung in jeder Situation liefert die Antriebspalette. Den Einstieg bildet der 1.5 eTSI mit 150 PS (ab 46'650 Franken), dessen Turbo-Vierzylinder von einem 48-V-Mild-Hybrid-System unterstützt wird. Die drei 2.0 TSI-Vierzylinder sind mit Allradantrieb sowie Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert und leisten 204 PS (ab 50'500 Franken), 265 PS (VZ-Version ab 57'750 Franken) oder 318 PS (America's Cup-Version ab 66'250 Franken). Für niedrige Flottenemission bietet Cupra auch zwei 1.5 e-Hybrid Turbo-Benziner mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe an – mit 204 PS (ab 54'100 Franken) und 272 PS (ab 59'800 Franken) Systemleistung. Beide setzen auf einen E-Motor, der mit seinem 19,7 kWh fassenden Akku bis zu 122 km rein elektrische Reichweite ermöglicht.
Für unsere erste Testfahrt stand der 2.0 TSI VZ zur Verfügung. Der Vierzylinder stemmt maximal 265 PS und 400 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle, letzteres bereits bei 1650 Umdrehungen. Damit liegt ordentlich Durchzugskraft an und bei Bedarf beschleunigt der Cupra in 5,9 Sekunden von 0 auf 100 und auf unbegrenzten Autobahn-Abschnitten weiter bis 243 km/h. Traktionsprobleme? Fehlanzeige. Dank 4Drive hat das Fahrzeug Allradantrieb und immer stets optimalen Grip. So gibt es auf kurvenreichen Landstrassen viel Fahrspass. Die Fahrwerks-Abstimmung überzeugt und auch die geschwindigkeitsabhängige Lenkung sowie die kräftig zupackenden Bremsanlage Performance AKEBONO (2600 Franken) passen hervorragend ins Gesamtbild.
Sportsfreunde werden am Performance- und Cupra-Modus Gefallen finden. Hier wird automatisch die Steuerung des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf Sport gestellt, was ein höheres Ausdrehen der Gänge ermöglicht. Zudem wird das Sportfahrwerk des Terramar straffer und der Sound knackiger. Es geht aber auch anders: Im Komfortmodus unterwegs erweist sich der Terramar als perfekter Reisebegleiter auf langen Etappen. Das Antriebsmanagement versucht, mit möglichst niedrigen Drehzahlen auszukommen und so reicht der 60-Liter-Tank für einen Aktionsradius von über 600 Kilometer (WLTP-Normverbrauch: 8,4-8,8 Liter/100km).
Soweit, so gut. Eng mit seinen Konzerngeschwistern verwandt, legt der Cupra Terramar dank seiner gelungenen Abstimmung einen sportlicheren Charakter an den Tag. Und für viele der Fans der noch jungen Marke ist es so etwas wie eine Lebenseinstellung: Man fährt ein sportliches Auto dass nicht an jeder Ecke steht, ist damit flott unterwegs und hat riesigen Spass. atn/war
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