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Mittwoch, 10. September 2008 Mercedes-Benz Nürburg: Debüt im Oktober 1928

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Mercedes-Benz Typ Nürburg 460 Pullman-Limousine, 18/80 PS aus dem Jahre 1928.Mercedes-Benz Typ Nürburg 460 Pullman-Limousine, 18/80 PS aus dem Jahre 1928.

Es mag rückblickend als ungünstiger Zeitpunkt erscheinen: Im Oktober 1928 und damit ein Jahr vor Beginn der Weltwirtschaftskrise debütiert auf dem Automobil-Salon in Paris der Mercedes-Benz 18/80 PS Typ Nürburg 460 (Baureihe W 08). Das in jeder Hinsicht grosszügig ausgelegte Fahrzeug wendet sich an eine betuchte Kundschaft - eine auf den ersten Blick in jenen Tagen eher "ungünstige" Klientel. Doch eine andere Perspektive ist erlaubt: Zwar verlieren auch die Wohlhabenden viel Geld in den Turbulenzen der Weltmärkte, doch mancher von ihnen behält mit bedachtem Finanzmanagement immer noch genug, um ein neues Auto zu kaufen und damit zugleich ein Statement abzugeben. Damals wie heute gilt ein Mercedes-Benz als gutes Investment. Für Mercedes-Benz geht die Geschichte gut aus, die Baureihe W 08 erfreut sich über einer Laufzeit von elf Jahren einer vergleichsweise grossen Beliebtheit im Segment der Luxus- uns Spitzenklasse.

Mercedes-Benz Typ Nürburg 460 Pullman-Limousine, 18/80 PS aus dem Jahre 1928.
Mercedes-Benz Typ Nürburg 460 Pullman-Limousine, 18/80 PS aus dem Jahre 1928.
Mercedes-Benz Typ Nürburg Cabriolet D, 1929.
Mercedes-Benz Typ Nürburg Cabriolet D, 1929.
Mercedes-Benz aus Mannheim: Chassis-Montage des Typ Nürburg am Band im dortigen Werk, um 1929.
Mercedes-Benz aus Mannheim: Chassis-Montage des Typ Nürburg am Band im dortigen Werk, um 1929.
 

Der Nürburg - so wird das Fahrzeug abgekürzt meist genannt - ist der letzte Eckpfeiler des neuen gemeinsamen Modellprogramms, das nach der Fusion der Daimler-Motoren-Gesellschaft mit der Firma Benz & Cie. im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG entsteht.
Er gilt als Nachfolger des Sechszylinder-Kompressormodells 15/70/100 PS und wird eilig unter der Leitung von Ferdinand Porsche entwickelt: Andere Marken haben grossen Erfolg im Luxuswagen-Segment, in Deutschland beispielsweise Horch mit dem Horch 8 - den ausgerechnet Paul Daimler entwickelt, nachdem die Daimler-Motoren-Gesellschaft sein Konzept abgelehnt und ihn zur Konkurrenz hatte ziehen lassen.
Als erstes Serienmodell von Mercedes-Benz hat der Nürburg einen Achtzylinder-Motor. Deshalb wird er in einigen Druckschriften auch Nürburg 8 genannt, und das Deckblatt der frühen Kataloge ziert eine goldgeprägte 8. Seinen Beinamen erhält er nicht aufgrund einer besonderen Sportlichkeit, sondern wegen seiner Zuverlässigkeit: Bei einer Dauererprobung auf dem Nürburgring hatte das Fahrzeug innerhalb von 13 Tagen und Nächten 20'000 Kilometer zurückgelegt.
Der Nürburg baut zunächst auf einem Hochrahmenchassis auf und erscheint so tatsächlich ein wenig wie eine Burg. Zugleich sieht er allerdings etwas betagt und angestaubt aus, gelten doch bereits andere Gesetze in Fahrzeugkonstruktion und -design. Deshalb wird der Typ bereits kurz nach seinem Debüt grundlegend überarbeitet und erhält ein Niederrahmenchassis - eine der ersten Aufgaben von Hans Nibel, der zum 1. Januar 1929 als Nachfolger von Porsche Chefkonstrukteur der Daimler-Benz AG wird. Der nun wesentlich gefälligere Nürburg wird im Herbst 1929 wiederum auf dem Pariser Automobil-Salon präsentiert. Das niedrigere Fahrzeug wirkt gestreckter und eleganter und steht den Wettbewerbern nun in nichts mehr nach.
Für den Antrieb sorgt ein Achtzylinder-Reihenmotor mit 4,6 Liter Hubraum und 80 PS in Verbindung mit einem Viergang-Getriebe. 1931 gesellt sich aufgrund von Kundenwünschen eine stärkere Variante mit 100 PS aus 4,9 Liter Hubraum hinzu, die erst später offiziell als 19/100 PS Typ Nürburg 500 geführt wird; für einen stattlichen Mehrpreis von 2000 Reichsmark hat diese Variante nicht nur den kräftigeren Motor, sondern auch einen als Schnellgang titulierten Spargang, der drehzahlsenkend bei jedem der vier Vorwärtsgänge zuschaltbar ist, sowie edle und leistungsstarke Zeiss-Scheinwerfer. Von September 1932 an gibt es den Schnellgang für 1400 Reichsmark auch im Typ 460.
Während der Typ 500 nur mit langem Radstand erhältlich ist, gibt es vom Typ 460 zusätzlich auch eine um 240 Millimeter kürzere Ausführung mit der Zusatzbezeichnung K - nicht zu verwechseln mit dem K im Namen der späteren Kompressorfahrzeuge. Das kurze, zugleich um 50 kg leichtere Fahrgestell wird für 4/5-sitzige Aufbauten verwendet, die als Limousine, offener Tourenwagen und Cabriolet D erhältlich sind. Die Niederrahmen-Variante des 460 K ist zusätzlich noch als Spezial-Cabriolet C St. Moritz lieferbar. Der klangvolle Name des Engadiner Wintersportorts wird diesem Modell Anfang 1930 verliehen, da es bei einer dort veranstalteten Schönheitskonkurrenz die beste Wertung aller vorgeführten Wagen erhalten hatte.
Eine Sonderausführung des Nürburg 460 auf dem kurzen Fahrgestell ist in keinem Prospekt und keiner Preisliste enthalten: Ein zweisitziger Sportroadster, von dem zwei Fahrzeuge im Jahr 1929 an Motorsport-Veranstaltungen teilnehmen. Rudolf Caracciola und Otto Merz steuern diese Sportwagen bei der Internationalen Alpenfahrt über eine Distanz von 2660 Kilometer und bei der acht Stunden dauernden ADAC-Langstreckenfahrt für kompressorlose Tourenwagen auf dem Nürburgring.
Gesamtbilanz: Von den Typen Nürburg 460 und 460 K werden mit Hochrahmenchassis von 1928 bis 1929 insgesamt 1385 Fahrzeuge gebaut, mit Niedrigrahmenchassis sind es in den Jahren 1929 bis 1933 dann 1508 Stück. Von den Typen Nürburg 500 und 500 N entstehen zwischen 1931 bis 1939 insgesamt 931 Stück.

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