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Dienstag, 11. November 2008 Mercedes A 170 Blue Efficiency: Zukunfts-Erinnerungen

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Mercedes-Benz A 170. Foto: Auto-Reporter/DaimlerMercedes-Benz A 170. Foto: Auto-Reporter/Daimler

Die dritte Elektroauto-Euphorie mit den 90ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals mussten die Amerikaner einsehen, dass sie einer Illusion verfallen waren, als sie von der Automobilindustrie forderten, sie solle ab 1998 fünf Prozent aller Autos komplett ohne Abgas verkaufen. Das ging damals wie heute nur batterieelektrisch. Es gab aber nicht die passenden Batterien. Also legte die Amerikaner eine Vollbremsung hin, die Industrie atmete auf und die Welt hatte ein revolutionäres Design: die Mercedes-Benz A-Klasse. Als bei der IAA 1997 Mercedes-Benz die A-Klasse erstmals ihre Studie für das Elektroauto der Zukunft der Öffentlichkeit präsentierten, zeigte die sich überrascht, denn das Konzept war so überzeugend wie das Design. Um Platz für die grosse Menge an klassischen Blei-Säure-Batterien unterbringen zu können, hatten die Techniker sich einen Batteriekeller einfallen lassen und für die Passagiere somit eine Belle Etage geschaffen, einen höher liegenden Innenraum.

 

Im Keller liegen bei der A-Klasse heute der Motor und eine Menge herkömmliche Antriebstechnik für den ersten Grossserien-Fronttriebler in der Mercedes-Benz-Geschichte.
Mit der Form ihres E-Mobils hatten die Designer damals einen Quantensprung hingelegt. Sie schufen den ersten Kompaktvan. Alle Fahrzeuge, bei denen die Motorhaube und die A-Säule im gleichen Winkel flach ansteigen und in ein hohes Dach übergehen, sind Nachfahren der E-Mobil-Studie und letztlich der A-Klasse.
Weil das Design so revolutionär war, lag der Schluss nahe, dass die A-Klasse zum Einstiegs-Mercedes für die junge qualitätsbewusste Familie werden könne. Und so begann es auch. Doch dann übernahm die A-Klasse ein zweites Mal eine Vorreiterrolle, als sie beim Elchtest kippte, was ihr sicher mit einer halben Tonne Batterien im Keller erspart geblieben wäre. So sorgte sie – ungewollt aber verdienstvoll - für den Siegeszug des Schleuderverhinderers ESP.
Inzwischen entwickelte sich die A-Klasse eher zum Ausstiegs- als zum Einstiegs-Mercedes, zum kleinsten Mercedes für die Grauen Panther. Die gute Übersicht, der bequeme Einstieg in die Belle Etage, die steile Sitzposition, der grosse Innenraum, der Stern auf der Haube und inzwischen auch passende Innenraumausstattungen haben der A-Klasse zum Erfolg bei den Senioren verholfen.
Wir fuhren einen der seit Mai 2008 überarbeiteten Mercedes-Benz A 170. Dabei handelte es sich um einen Benziner der Baureihe Blue Efficiency, also um ein Modell mit optimiertem Verbrauch. Dessen Start-Stopp-Automatik und die Anzeige im zentralen Instrument, die zum frühzeitigen Hochschalten auffordert, senken den Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) um rund einen halben Liter auf Werte knapp über sechs Liter.
In der Praxis verlangte der Vierzylinder-Benziner mit zwei Litern Hubraum, 115 PS und einem maximalen Drehmoment von 155 Nm zwischen 3500 und 4000 Umdrehungen pro Minute rund neun Liter auf 100 Kilometer. Die 100 km/h schafft er nach 10,9 Sekunden, und die Spitze liegt bei knapp 190 km/h, jeweils mit dem Fünf-Gang-Handschalter aus der Serie.
Auch als Blue Efficiency-Modell zählt die A-Klasse also nicht zu den Sparweltmeistern. Dafür bietet er viel Innenraum, erstaunlich viel sogar für ein Fahrzeug mit einer Länge von 3,84 Metern. Da auch die Innenraumhöhe bei 1,59 Metern ausreichend Kopffreiheit lässt, wirkt die A-Klasse innen grosszügig. Die gediegene, etwas betagt wirkende und bestimmt nicht überladene Gestaltung von Armaturentafel und Innenraum sowie die steile Sitzposition werden niemanden zu emotionalen Jubelarien hinreissen. Aber die Dinge sind in Ordnung, sowohl bei den Materialien und bei der Verarbeitung als auch beim Sitzkomfort.
Rund 500 Kilogramm Zuladung verträgt die A-Klasse in dieser Version. Der Kofferraum bietet im Normalposition 435 Liter, was zur Kompaktklasse passt. Er lässt sich vergrössern bis auf knapp 2000 Liter, wenn man auch die Lehne des Beifahrersitzes noch umklappt. Der Laderaumboden, der durch das Umlegen der Sitze in der zweiten Reihe entsteht, ist eben. Neben den grossen Verlademöglichkeiten finden sich auch noch viele Staufächer rundum. Es lässt sich also gut leben in der A-Klasse.
Gut fahren lässt es sich ebenfalls. Der Vierzylinder wird in den ersten drei Gängen mit dem Leergewicht von rund 1250 Kilogramm zwar knurrig, aber gut fertig. Bei einem Wendekreis von fast elf Metern kann man ihn gerade noch den Stadtflitzern zurechnen. In den Gängen vier und fünf lässt das Temperament allerdings nach, was auch mit der großen Stirnfläche zusammenhängen dürfte. Bei Reisen mit Geschwindigkeiten bei 160 km/h fühlen sich die A-Klasse und ihre Insassen ebenfalls wohl. Wird er schneller, wird es laut.
Nach gut einem Jahrzehnt hat man sich an die A-Klasse im Strassenbild gewöhnt. Sie ist ein problemloses Kompaktmobil, dessen Design heute kein Kopfschütteln mehr auslöst, denn viele Mercedes-Benz-Wettbewerber sind ihrem Beispiel inzwischen gefolgt. Jetzt ist man gespannt, wie ihr Nachfolger aussehen wird.

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