Zur Linie ("Linea"): Hier lassen Grande Punto und Bravo optisch wie technisch grüßen. Stilsicher, mit ansteigender Seitenlinie, wirkt der Fronttriebler einschliesslich Heckgestaltung durchweg stimmig. Reichlich Platz im Fond und Kofferraum (500 bis 1175 Liter Ladevolumen bei geteilter Rücksitzbank) waren die Vorgaben, um in diesem gut besetzten Umfeld erfolgreich zu punkten. In Deutschland ist der Viertürer zunächst in zwei Motor-Versionen sowie drei Ausstattungen ab etwa 13'000 Euro lieferbar. Zur Technik: Die Limousine bietet das stattliche Aussenmass von 4,56 Meter Länge bei 2,60 Meter Radstand. Zum Verkaufsstart fahren bei uns ein Benziner (1,4 Liter Hubraum, 77 PS, Mixverbrauch 6,3 l/100 km) sowie ein 1,3 Liter Multijet-Turbodiesel (90 PS, 4,9 l/100 km) vor. Die erreichbaren Top-Tempi liegen mit 165 beziehungsweise 170 km/h im Rahmen der Wettbewerber. Wer’s grundsätzlich agiler mag, sollte allerdings bis Herbst warten. Dann ist der 1,4 Liter Turbo-Benziner mit 120 PS aus der neuen T-Jet-Motoren-Familie verfügbar. Bei ersten Fahrten konnte der auch mit seiner betont agilen Einstellung gefallen. Er zieht kräftig durch, klingt gut und sparsam ist er auch. Der Federungs- und Abroll-Komfort ist hervorragend abgestimmt, sicher und satt liegt der Wagen auf den Strassen - auch wenn sie zur "üblen Sorte" gehören. Zur Sicherheit: Wer die zweitbeste Ausstattung "Dynamic" wählt, hat segensreiche elektronische Features wie ABS mit EBD, ESP, ASR, MSR sowie sechs Airbags an Bord. Ohnehin geht man bei Fiat davon aus, das rund 66 Prozent aller Kunden sich für diese mittlere Ausstatttungs-Variante entscheiden werden. Im Motoren-Mix sieht man den 1.4 8V als Zugpferd (37 Prozent). Angenehm: Der 1,3 Liter Diesel ist auch mit einer komfortablen Sechsgang-Automatik zu bestellen. Leichter Ein- und Ausstieg (auch im Fond) sowie ein funktionales Armaturenbrett mit klar gegliederten Instrumenten zeichnen den Linea aus. Das Frontgestühl könnte jedoch ruhig etwas stärker konturiert sein, ansonsten ist der Sitzkomfort auf allen Plätzen gut. Insgesamt macht die Material- und Qualitäts-Anmutung einen gemischten Eindruck, doch bei einem derart attraktiven Preis können die Entwickler natürlich nicht zaubern. Auch der Wendekreis könnte knapper bemessen sein, aber das ist ja bei vielen Fahrzeugen des Konzerns ein immer wiederkehrendes Thema. Doch das war es dann auch, ansonsten überwiegen die positiven Merkmale deutlich. Fazit: In vielen Märkten wird Stufenheck-Limousinen der Vorzug gegeben. Im Platzangebot überzeugt der neue Linea. Auch wenn Fiat sich als globale Marke versteht, europäische Material- und Qualitäts-Anmutung sollten nicht nur aus Imagegründen Priorität haben. mcn/busse
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