Besonders gefragt sind elektronische Funktionen, von denen der Fahrer direkt profitiert: Sicherheit, Unterhaltung, Information und Bequemlichkeit. Dies sind Ergebnisse der Mercer-Studie Autoelektronik. Der Endkunde, so ein weiteres Ergebnis, wird zunehmend wichtiger für die Elektronik-Zulieferer. Ob Motor, Bremse, Radio oder Klimaanlage - kaum eine Funktion des Autos kommt heute ohne elektronische Regelung aus. Der Wertanteil der Elektrik und Elektronik im Auto wächst daher kontinuierlich. Heute machen elektrische und elektronische Bauteile sowie Software weltweit bereits durchschnittlich 20 Prozent des Autowertes aus. Bis 2015 wird dieser Anteil laut der Mercer-Autoelektronik-Studie auf über 30 Prozent anwachsen. Da die Zahl der produzierten Autos in diesem Zeitraum voraussichtlich nur um 1,5 Prozent pro Jahr wächst, sind die Automobilzulieferer auf die Wachstumsimpulse der Elektronik angewiesen. Bereits heute haben Autoelektronik-Zulieferer eine deutlich höhere Profitabilität als der Durchschnitt der Automobilhersteller. Während die Branche insgesamt eine Umsatzmarge von vier Prozent erzielt, liegt der Gewinn von Elektronik-Zulieferern teilweise bei über sieben Prozent vom Umsatz. Insgesamt kann der Markt für Autoelektrik und -elektronik weltweit bis 2015 um 5,9 Prozent pro Jahr wachsen - dies vor allem dadurch, dass sich bereits existierende Anwendungen der Oberklasse in untere Marktsegmente ausdehnen. Darüber hinaus kommen innovative Features hinzu. Das stärkste Wachstum zeigt dabei die Elektronik für den Innenraum. Der Begriff Innenraum umfasst in erster Linie Infotainment-Anwendungen, Displays und verschiedene Komfortfunktionen. In Zukunft werden beispielsweise Navigationssysteme nicht nur den Weg kennen, sondern auch Verkehrslast, Baustellen und Verkehrszeichen berücksichtigen. Ein mit knapp sechs Prozent ebenfalls noch gutes Wachstum wird es in den Segmenten Chassis und Karosserie geben. Hier finden sich Elektronik-Anwendungen wie aktive Federung, ABS, ESP und adaptive Lenkung sowie intelligente Scheinwerfer, aktive Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme. Die Systeme in Chassis und Karosserie erhöhen neben dem Komfort insbesondere die Sicherheit. Bald werden Autos selbstständig einparken können und für die Autobahn wird es Spurhalte- und Spurwechselassistenten geben. Künftige Stop-and-go-Automatiken werden in Stausituationen automatisch dem vorausfahrenden Auto folgen können. Aber auch die Segmente Elektronik für Antriebsstrang und Motor sowie Elektrik und Bordnetz wachsen mit 4,9 bis 5,5 Prozent deutlich stärker als der Rest des Automobilbaus. Haupttreiber der Entwicklung ist der Trend zu treibstoffsparenden und umweltfreundlicheren Antrieben, allen voran die Hybridtechnologie. Durch ihren zusätzlichen Elektroantrieb benötigen Hybridautos zahlreiche neue Elektrik- und Elektronik-Komponenten. Neben Elektronik-Funktionen, die originär bei Automobilherstellern und -zulieferern entstehen, wird eine zweite Quelle zunehmend wichtiger, die ausserhalb des klassischen Fahrzeugbaus liegt. Neue Entwicklungen aus der Konsumgüterelektronik, dem Internet und der Kommunikationstechnik, die kontinuierlich unseren Alltag verändern, drängen immer mehr in das Fahrzeug. iPods, WLAN und elektronische Mautsysteme sind nur einige Beispiele. Dies erhöht nicht nur die Funktionsvielfalt, sondern führt zu neuen Herausforderungen bei der technischen Integration und Pflege dieser Systeme im Fahrzeug.
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