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Technik & Design: Antrieb

Sonntag, 11. April 2010 E-Mobilität als langfristig Chance

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Mit solchen Juice-Points (Saft-Punkten) wird in England die Infrastruktur für e-Mobile aufgebaut. Foto: Auto-Reporter.NETMit solchen Juice-Points (Saft-Punkten) wird in England die Infrastruktur für e-Mobile aufgebaut. Foto: Auto-Reporter.NET

Der TÜV SÜD hat auf der 20. Automobil International AMI in Leipzig eine repräsentative Umfrage zur E-Mobilität vorgestellt. Bundesweit befragt wurden dazu 311 Werkstätten und Autohäuser. Die Auswertung zeigt: 60 Prozent betrachten das Elektroauto als Chance für ihr Unternehmen. Die Studie, die Horst Schneider, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Auto Service GmbH, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt hat, belegt jedoch auch: Bisher haben erst 14 Prozent ihr Werkstattpersonal entsprechend geschult. Überraschendes Ergebnis der Studie bei der Risikoeinschätzung der neuen Technologie: 87 Prozent halten Lithium-Ionen-Batterien für weniger riskant als den Kraftstofftank. Nachdem der TÜV SÜD bereits im vergangenen Jahr das Interesse der Autofahrer am Elektroauto beleuchtet hatte, stehen dieses Jahr Handel und Service im Fokus.

 

Kernfrage: Wie gut ist die Branche auf die E-Mobilität vorbereitet? Dazu wurden im Februar und März 311 Werkstätten und Autohäuser im gesamten Bundesgebiet befragt.

Vom Strom profitieren: Nur 26 Prozent sind besorgt

Positives Ergebnis: Die Branche sieht der Entwicklung mit Offenheit und Interesse entgegen. Die Besorgnis, die neue Technologie könnte schlecht fürs Geschäft sein, ist mit 26 Prozent relativ gering. Hauptgründe dabei sind hohes Schulungspotenzial für die Mitarbeiter und die Sorge, dass Verschleißteile weniger und Wartungsintervalle größer werden könnten. Soweit zum Interesse. Wie sieht es bei der konkreten Umsetzung aus? Da wollen sich Werkstätten und Autohäuser noch Zeit lassen. Lediglich zwölf Prozent glauben, sich bereits heute schon mit der Elektro-Technologie auseinandersetzen zu müssen. Alle anderen sehen den Strom erst langsam auf die Straßen und die Werkstätten zurollen: immerhin 32 Prozent in zwei bis fünf Jahren.

Erstaunlich aber: 38 Prozent glauben, dass die Technologie erst in fünf bis zehn Jahren so weit entwickelt sein wird, dass sie sich damit auseinandersetzen müssten.

Mit dem Strom schwimmen: Hybrid schon heute Realität

Das könnte zu spät sein, mahnen die Experten von TÜV SÜD, denn Hybridautos seien schon heute Realität. „Gerade in der Oberklasse gibt es einen Trend zu immer mehr Hybridfahrzeugen“, sagt Horst Schneider. Wer hier gegen den Strom schwimmt, verpasse nicht nur eine gute Möglichkeit, technisch auf dem neuesten Stand zu sein, sondern obendrein ein gutes Geschäft. Dazu der Sprecher der Geschäftsführung: „Werkstätten und Autohäuser, die den E-Antrieb heute ins Programm nehmen, werden morgen davon profitieren.“ Das gilt vor allen Dingen vor dem Hintergrund schwieriger Zeiten in der Automobilbranche. Hier kann die Elektromobilität nach Ansicht der TÜV SÜD-Experten eine echte Alternative sein. Sinkende Verkaufszahlen, zurückgehende Service-Termine: Wer sich mit dem Stromantrieb auseinandersetzt und sein Unternehmen für Elektrofahrzeuge positioniert, kann damit eventuell Lücken aus dem Geschäft mit den Verbrennern schließen.

Vom Strom nicht mitgerissen: Branche wartet ab

Indes: Die abwartende Haltung der Mehrheit zeigt sich bei der Vorbereitung in den Werkstätten: Mehr als 80 Prozent der Techniker und Mechatroniker haben noch keine Erfahrung mit Hybridmodellen.

Lediglich in 14 Prozent der befragten Werkstätten wurde Personal bislang entsprechend geschult – mehrheitlich bei Marken-Werkstätten, die bereits Hybrid-Modelle im Angebot haben. Knappe 50 Prozent wollen mit der konkreten Vorbereitung auf die Stromer noch ein paar Jahre warten und erst dann mit der Schulung der Mitarbeiter beginnen. 35 Prozent halten den Start mit Fortbildungen in Sachen Elektroantrieb erst dann für nötig, wenn es gar nicht mehr anders geht. Immerhin: Neun Prozent wollen im kommenden Jahr die Mitarbeiter zur Fortbildung schicken.

Vom Stromschlag unbeeindruckt: geringes Risikobewusstsein

Überraschendes Ergebnis: Obwohl für die meisten die E-Mobilität erst in ein paar Jahren interessant wird und das Personal noch nicht ausreichend geschult ist: Die Bereitschaft, am Stromer zu schrauben, ist da. Mehr als 22 Prozent würden Hybrid und Co. notfalls ohne Schulung heute schon reparieren. Die Gefahren der Hochvolt-Technologie werden in der Branche nach Ansicht von TÜV SÜD unterschätzt. Stromschlag oder Batteriebrand sind nur für wenige Werkstätten ein Thema: Gute zwölf Prozent halten den Stromer im Vergleich zum Verbrenner für etwas riskanter, weil die Gefahr eines Stromschlags besteht.

Immerhin 14 Prozent sehen die Gefahr eines Batteriebrandes als vergleichsweise problematisch. Gerade beim Thema Batteriesicherheit zeigt die Befragung ein überraschend geringes Risikobewusstsein: Satte 87 Prozent der Befragten stufen die Gefahren im Umgang mit dem E-Auto als geringer ein als beim Verbrennungsmotor. Häufigste Begründung: Das Elektroauto hat keinen Kraftstofftank. (Auto-Reporter)

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