Schon als 1926 das erste Fahrzeug mit dem Namen Maserati das Licht der Welt erblickte, sorgte ein Achtzylindermotor für den Antrieb. Zwei Eckwerte des Triebwerks klingen heute ungewöhnlich, waren aber in der damaligen Zeit völlig normal. Zum einen verfügte der Motor nur über 1,5 Liter Hubraum (exakt: 1492 ccm), zum anderen waren anno 1926 die Zylinder in Reihe angeordnet. Baugrösse spielte eben damals keine Rolle. Andere Daten des Motors hören sich heute eher normal an, waren allerdings 1926 eine Innovation. So besass der von Alfieri Maserati konstruierte Motor zum Beispiel zwei obenliegende Nockenwellen und war immerhin rund 120 PS stark – ein beachtlicher Wert, zu dem auch der montierte Kompressor entscheidend mit beitrug. Welches Potenzial in diesem Triebwerk steckte, zeigt sich nicht nur in den zahlreichen Siegen auf internationalen Rennpisten, sondern auch in der Evolution des Triebwerks. Bis Mitte der 30er Jahre kam es in Varianten mit 1,1, 2,0, 2,5 und 3,0 Liter Hubraum erfolgreich zum Einsatz. 1938 folgte schliesslich eine neue Generation Reihenachtzylinder. Auch wenn die Maserati Brüder bereits 1935 erste Versuche mit V8-Motoren unternahmen, begann deren Ära erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als Maserati nach einigen Jahren Pause – bedingt durch die wirtschaftliche Situation in Europa – zu den Achtzylindern zurückkehrte. 1956 entstand für den Rennsportwagen Maserati 450 S ein 4,5 Liter grosses V8-Triebwerk, mit dem die Italiener unter anderem den Grossen Preis von Schweden und das 12-Stunden-Rennen von Sebring gewannen. Auch hier dokumentierten zwei obenliegende Nockenwellen pro Zylinderbank und halbkugelförmige Verbrennungsräume die Spitzentechnologie von Maserati. Zugleich hielt mit diesem Triebwerk erstmals ein V8-Motor Einzug in die Strassenfahrzeuge von Maserati: Es debütierte in modifizierter Form 1958 im Maserati 5000 GT und sorgte in weiterentwickelter Form und mit Hubräumen von 4,2, 4,7 und 4,9 Litern rund 30 Jahre lang für den Antrieb von Maserati Strassensportwagen. Ihm folgte eine Dekade mit turboaufgeladenen V8-Triebwerken. Heute ist eine ganz neue Generation von V8-Saugmotoren in den Maserati Strassenfahrzeugen im Einsatz. Und auch sie sind durch innovative Technologie gekennzeichnet. Dazu gehört die Verwendung einer gewichtssparenden Silizium-Aluminium-Legierung für Kurbelgehäuse und Zylinderköpfe, das elektronische Drive-by-wire-System und die vollvariable Phasenverstellung. Zugleich weisen die Triebwerke reinrassige Rennwagentechnik auf, die sich in Trockensumpfschmierung, der externen Pumpengruppe am Motorblock für Wasser und Öl und der fünffach gelagerten Kurbelwelle niederschlägt.
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