Industriepartner für das mit 15 Millionen Euro aus Mitteln des Konjunkturpakets II durch das Bundesverkehrsministerium finanzierte Projekt sind die Ford-Werke Köln und die Rheinenergie. Sprecher des zweijährigen Projekts, in das Ingenieure, Ökonomen, Physiker, Informatiker und Psychologen eingebunden sind, ist der Automobilwirtschaftsexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer.
Während des Projekts werden von den Ford-Werken 25 Elektrofahrzeuge in Köln und Umgebung eingesetzt. Die Rheinenergie Köln stellt die erforderlichen Elektrotankstellen zur Verfügung. Aufgabe der beteiligten Wissenschaftler wird es sein, die Kundenakzeptanz von Elektrofahrzeugen zu ermitteln und die Testergebnisse hochzurechnen. Dazu entwickelt die Universität Fahrzeug- und Batteriesimulations-Teststände, die es erlauben, alle Streckenprofile, Verkehrssituationen, Fahrbahnzustände und Ladevorgänge abzubilden und so eine Flotte von 20.000 Elektrofahrzeugen sowie tausend Batterieladestationen zu simulieren. Milliarden von Verkehrsdaten aus den Großrechnern des Stauforschers Prof. Michael Schreckenberg erlauben es, die virtuellen Elektroautos realitätsnah in die Verkehrsströme der A40 und anderer Straßennetze in Nordrhein-Westfalen mit allen Störungen und Staus einzubetten.
Ein weiteres Schwerpunktthema des Großprojekts ist die Fahrzeugsicherheit. So soll zum einen geklärt werden, wie man bei Unfällen, der Fahrzeugbergung oder in Werkstätten sicher mit hohen Stromspannungen und Stromstärken umgeht. Zum anderen möchte man herausfinden, wie die Menschen mit den „lautlosen“ Elektrofahrzeugen umgehen, welche Gefahren hier lauern und wie die beherrschbar gemacht werden können. Geklärt werden soll zum Beispiel, wie man Elektroautos durch geeignete Systeme wahrnehmbar, aber trotzdem nicht laut machen kann. Dazu werden auch Straßenbautechniken analysiert, die zu einer größeren Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmer beitragen können. Ziel dieser Forschungsarbeiten ist es zu erreichen, dass Elektroautos mindestens die gleichen Sicherheitsstandards wie konventionelle Fahrzeuge aufweisen.
Die Forschungen zur Elektromobilität beschränken sich dabei nicht nur auf Personenwagen, sondern schließen auch leichte elektrische Nutzfahrzeuge ein. So lassen sich Logistikdienstleitungen mit Elektrofahrzeugen und die damit verbundene Verbesserung der Luftqualität in urbanen Räumen erfassen. Aufgabe der am Projekt beteiligten Ökonomen und Psychologen ist es schließlich zu messen, wie es um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen bei den Kunden bestellt ist. Denn nur dann, wenn Elektromobilität auch „angenommen“ wird, hat sie überhaupt eine Chance. (automobilreport.com/ar/Ingo von Dahlern)
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