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Technik & Design: Sicherheit

Dienstag, 28. März 2006 Dummytechnologie - eine Familiensache

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DummyDummy

Wo Crash Tests durchgeführt werden, sind auch sie meistens nicht weit: Dummies. Nahezu jeder kennt die Bilder von Crashversuchen mit Autos und deren Insassen aus Kunststoff und Metall. Einerseits üben diese Bilder bei vielen Betrachtern Staunen und Faszination aus, gleichzeitig hofft wohl jeder, nicht selbst irgendwann Beteiligter an einem Verkehrsunfall zu sein. Dummies sind seit vielen Jahren fester Bestandteil bei Crashtests sowohl bei Automobilherstellern als auch unabhängigen Instituten und Forschungsgruppen. Die Dummytechnologie entwickelt sich dabei ständig weiter.

 

Dummies sind so weit wie möglich mechanische Modelle des menschlichen Körpers. Sie dienen zur Messung der Belastung bei Unfällen (Crashtest). In der Automobilindustrie werden sie zur Prüfung der Wirksamkeit von Insassenrückhaltesystemen eingesetzt. Ihre Messwerte geben ausserdem indirekt Aufschluss über das Crashverhalten der Karosserie. Weltweit gibt es nur zwei Anbieter von Crash Test Dummies. Den ersten Automobil-Dummy mit der Bezeichnung VIP entwickelten Ingenieure in den 50er Jahren in den USA. In den 70er Jahren folgte mit Hybrid II bereits ein Modell, das im Aufbau und in den mechanischen Eigenschaften dem Menschen ähnlich war. Der sogenannte "50% Hybrid II Dummy" entsprach mit einer Grösse von 173 cm und einem Gewicht von 75 kg dem amerikanischen Durchschnittsmann der sechziger Jahre. Sein Skelett bestand im wesentlichen aus Metall. Nur Hals und Lendenwirbelsäule waren aus elastischem Material. Das Brustbein war aus Leder- oder Kunststoffteilen mit Metallverstärkungen aufgebaut. Dieses Modell hatte Beschleunigungsaufnehmer und konnte bereits die einwirkende Kraft in den Oberschenkeln und die Brustdeformation messen. In den folgenden Jahren wurden die Zusammenhänge zwischen dem Verhalten des Dummy und dem menschlichen Verletzungspotenzial immer bedeutender. Im Jahr 1975 stellten die Entwickler den Hybrid III Dummy vor. Er ist auch heute noch im Einsatz. Sein Schädel besteht aus Aluminium, die Halswirbelsäule aus Metallgliedern mit Kunststoffzwischenscheiben, die Extremitäten aus Metallen und Kunststoffen. Elastisches Schaummaterial simuliert die Muskulatur, elastischer Kunststoff die Haut. Der Dummy misst Kräfte und Momente im Halsbereich, Deformationen des Brustkorbs, Beschleunigung am Kopf, Thorax und Becken, Kräfte im Oberschenkel, Verschiebungen im Kniebereich und Kräfte und Momente im Unterschenkelbereich. Hinzu kommen Messungen der Fussbelastung. Längst ist bei Crash Tests nicht mehr nur der Hybrid III Dummy im Einsatz. Ganze Dummyfamilien tummeln sich mittlerweile in den Crash Test Zentren der Automobilhersteller. Neben dem 50% Hybrid III Dummy kommen noch der leichtere 5% und der grössere 95% Hybrid III Dummy zum Einsatz sowie kleinere Modelle, die in Grösse und Gewicht durchschnittliche Kinder im Bereich von Neugeborenen bis 10 Jahre abdecken. Eine neue Generation der Dummyfamilie für den Frontalaufprall ist THOR. Er bietet im Vergleich zum Hybrid III Dummy zusätzliche Messmöglichkeiten. So erfasst THOR Gesichtsverletzungen, differenzierte Brusteindrückung und Abdomeneindringung, also Verletzungen des Bauches. Für den Seitenaufprall gibt es mit dem WorldSID eine neue, wesentlich biofidelere Dummygeneration mit zusätzlichen Messmöglichkeiten.

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