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Technik & Design: Sicherheit

Dienstag, 25. April 2006 BMW und Renault warnen sich gegenseitig vor Unfällen

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Studie: BMW und Renault warnen sich vor Unfällen.Studie: BMW und Renault warnen sich vor Unfällen.

Nachts auf einer mässig befahrenen Landstrasse: Lange sind Sie schon an keiner Ortschaft mehr vorbeigekommen. Plötzlich, hinter einer Kurve, steht ein Fahrzeug mitten auf der Strasse quer. Sie bremsen. Gerade noch rechtzeitig kommen Sie zum Stehen. Ein Wildunfall. Der Fahrer ist schwer verletzt.

 

Auf Knopfdruck setzt Ihr Fahrzeug eine Warnmeldung an die nächste Rettungsleitstelle ab und übermittelt die genauen GPS-Koordinaten der Unfallstelle. Zugleich funkt es – einem virtuellen Warndreieck gleich – eine Meldung an Fahrzeuge, die demnächst die Unfallstelle passieren. Ein anderer Fahrer empfängt die Meldung, kann den Unfall sicher umfahren und gegebenenfalls helfen. Wenige Minuten später trifft der Notarzt ein. Etwas später können auch andere Fahrer die Warnmeldung über digitalen Rundfunk empfangen, denn Ihr Fahrzeug hat zudem eine Verkehrsleitzentrale informiert.
Kürzlich haben die BMW Group Forschung und Technik und Renault dieses gemeinsam entwickelte Rettungs-Szenario zwischen ihren Fahrzeugen der EU-Kommission in München vorgestellt. "BMW und Renault erreichen damit einen bedeutenden Meilenstein", sagt Juhani Jääskeläinen, stellvertretender Leiter innerhalb des Direktorats "Information Society and Media" der Europäischen Kommission. "Zwischen zwei Herstellern demonstrieren sie mittels der Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation eine Sicherheitsanwendung. Diese Initiative begrüssen wir ausdrücklich. Sie verdeutlicht den Fortschritt bei der Harmonisierung und Standardisierung mit Hilfe der Förderung durch die EU." Zum ersten Mal ist damit eine herstellerübergreifende Kommunikation zwischen Fahrzeugen auf europäischer Ebene möglich und ein wichtiger Schritt in Richtung grenzüberschreitender Harmonisierung getan.
Seit 2004 sind die BMW Group Forschung und Technik und Renault Partner im europäischen Forschungsprojekt Global System for Telematics, kurz GST. Das von der EU unterstützte Projekt entwickelt eine offene Architektur für interoperable Telematik-Anwendungen. Darin vereinbarten die beiden Unternehmen unabhängig von den festgelegten Inhalten, einzelne Ergebnisse gegenseitig auszutauschen und beschriebenes Szenario praktisch umzusetzen. Gemeinsames Arbeitsergebnis: ein lebensrettender Dialog zwischen den Fahrzeugen der beiden Hersteller. "Ich erwarte, dass GST und die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation wesentlich dazu beitragen, den Transport und die Mobilität zukünftig sicherer, effizienter und komfortabler zu machen", sagt Juhani Jääskeläinen.
Die Prototypen fussen auf einer von der BMW Group Forschung und Technik entwickelten Software. Sie definiert Inhalt und Übermittlung der Nachrichten und sorgt so für eine reibungslose Kommunikation zwischen den Fahrzeugen. Die Erfahrungen aus dieser bilateralen Zusammenarbeit wiederum fliessen dem Car-to-Car Communication Consortium zu, in dem beide Hersteller engagiert sind. Dieses mittlerweile aus acht führenden Automobilherstellern und zwölf Forschungspartnern bestehende Konsortium führt die Ergebnisse aus europäischen und nationalen Forschungsprojekten zusammen. So soll ein gemeinsamer Industriestandard basierend auf einer weltweit harmonisierten Funkfrequenz für die Car-to-X-Kommunikation umgesetzt werden.
Die Fahrzeug-Fahrzeug-, sowie die Fahrzeug-Infrastruktur-Kommunikation eröffnet eine völlig neue Dimension in punkto Sicherheit und ist damit ein weiterer Meilenstein im BMW Konzept ConnectedDrive, das Fahrer, Fahrzeug und Umfeld durch Assistenzsysteme sowie Telematik- und Online-Dienste miteinander vernetzt. Denn: Ein gut vernetzter Fahrer ist ein gut informierter Fahrer und damit ein sicherer Fahrer.

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