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Technik & Design: Sicherheit

Donnerstag, 13. Juli 2006 Bosch: ESP senkt die Unfallzahlen drastisch

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ESP-AusrüstungsrateESP-Ausrüstungsrate

Das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP) würde die Zahl aller tödlich verlaufenden Unfälle von Fahrzeugen, die nicht über ESP verfügen, um 43 Prozent reduzieren, die der Alleinunfälle mit Todesfolge um 56 Prozent. Zu diesem Resultat kommt eine gerade veröffentlichte Studie des nordamerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS).

ESP-Ausrüstungsrate
ESP-Ausrüstungsrate
 

Alleinunfälle sind Unfälle, die sich ohne den Einfluss anderer Verkehrsteilnehmer ereignen. Dem Institut zufolge liesse sich die Zahl der Unfälle mit Todesfolge in den USA jährlich um etwa 10'000 verringern, wären alle Fahrzeuge mit ESP ausgerüstet. Das entspricht nahezu einem Drittel der gegenwärtigen Zahl von rund 34'000. Konsequenterweise fordert das Institut ESP als Serienausstattung für alle Fahrzeuge. Nur der Sicherheitsgurt würde noch mehr Leben retten als ESP, so das IIHS. Das Risiko eines tödlichen Überschlags, eine in Nordamerika häufige Unfallursache, reduziert ESP den Ergebnissen der Studie zufolge bei grossen Geländewagen und Sport Utility Vehicles (SUV) sogar um 80 Prozent, bei Personenwagen um 77 Prozent.
Diese Ergebnisse decken sich mit ähnlichen Untersuchungen in Europa und Asien. "Die neue Studie untermauert erneut eindrucksvoll die Wirksamkeit des Elektronischen Stabilitäts-Programms", sagt Herbert Hemming, Bereichsvorstand Vertrieb im Bosch-Geschäftsbereich Chassis Systems Control (Bremsregelsysteme). "ESP bietet auf allen Strassen der Welt einen echten Sicherheitsgewinn." Bosch hat 1995 als erster Zulieferer weltweit die ESP-Serienfertigung aufgenommen und seitdem mehr als 20 Millionen Systeme produziert.
Die Studie bestätigt bereits 2004 veröffentlichte erste Ergebnisse des IIHS. Die jetzigen Daten sind aber noch aussagekräftiger, da mehr Unfälle untersucht wurden und eine grössere Zahl verschiedener Fahrzeugtypen mit eingeflossen ist. Bereits nach der Veröffentlichung 2004 hatten sich die nord-amerikanischen Hersteller dazu entschlossen, das aktive Sicherheitssystem bis Ende 2006 in nahezu allen SUV-Modellen serienmässig anzubieten. Seitdem wachsen dort die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge dieses Segments mit ESP schneller als die der vergleichbaren Personenwagen, so das IIHS.
Auch in Europa, und besonders in Schweden und Deutschland, nahm einer Bosch-Untersuchung zufolge der Anteil der Fahrzeuge mit ESP in den vergangenen Jahren zu. So hatten 85 Prozent aller in Schweden und 72 Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Personenwagen den Schleuderschutz an Bord, in Deutschland ein Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. In Europa lag die Ausstattungsrate 2005 bei 40 Prozent. Die Ausrüstung mit ESP ist zudem eine Frage der Fahrzeugklasse. Während fast alle Modelle der Ober- und Mittelklasse in Europa serienmässig das aktive Sicherheitssystem an Bord haben, ist die Ausrüstung in der volumenstarken Kompaktklasse von Land zu Land sehr unterschiedlich: Sie reicht von über 90 Prozent bis unter 40 Prozent. Unterhalb der Kompaktklasse ist europaweit sogar nur rund jedes zwölfte Fahrzeug mit ESP ausgestattet. "Zu wenig, wenn man bedenkt, dass gerade unerfahrene, junge Leute in solchen Autos unterwegs sind", so Hemming. "Denn genau diese haben den Schutzengel ESP besonders nötig."

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