Bei Regen die Fahrbahn aufmerksam beobachten. Verschwinden die Spuren des vorderen Fahrzeugs schnell oder sind Pfützen auf der Fahrbahn, ist Vorsicht geboten. Indizien sind auch, wenn die Lenkung schwammig wird, die Antriebsräder durchdrehen oder die Reifengeräusche lauter werden. Jetzt muss das Tempo reduziert werden und beide Hände gehören ans Lenkrad. Fahrbahn und Spurrinnen beobachten und abruptes Bremsen vermeiden. Wer etwas nach rechts lenkt, fährt nicht im, sondern neben dem Wasser und lässt so die tückischen Spurrillen einfach links liegen. Das erhöht auch den Abstand zum Gegenverkehr. Schwimmt ein Auto auf, Lenkung gerade halten, kein Gas geben, Kupplung treten und nicht bremsen. Erhält das Fahrzeug mit eingeschlagenem Reifen wieder Bodenkontakt, würde es unweigerlich zur Seite gerissen werden. In den Kurven den Lenkeinschlag eisern beibehalten. Erst wieder Gas geben, wenn die Räder wieder Bodenhaftung haben. Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe sollte das Gas weggenommen werden. Auf regennasser Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg erheblich. Muss ein Fahrer überraschend bremsen, hilft nur ausreichender Sicherheitsabstand zum Vordermann, um rechtzeitig zum Stillstand zu kommen. Vorsicht ist auf Autobahnen oder Landstrassen geboten. Hier kann es bei schlechter Sicht zu gefährlichen Auffahrunfällen kommen. Vorsicht bei tief liegenden Unterführungen oder wenn eine Linkskurve in eine Rechtsbiegung übergeht. In diesem Bereich fliesst das Wasser besonders langsam ab. Und selbst lange nach einem Regen können sich gefährliche Seen bilden. Wer seinen Reifen dennoch bis zur letzten Grenze abfährt, riskiert zudem den Verlust seines Versicherungsschutzes. Ein Profil von mindestens vier Millimetern kann das gefährliche Aufschwimmen verhindern. Es ist dringend zu empfehlen, Sommerreifen bei einer Restprofiltiefe von unter vier Millimetern zu erneuern, um auch bei einem sommerlichen Platzregen sicher unterwegs zu sein. Bei drei Millimetern gibt es bereits deutlich längere Bremswege. Fachleute haben beobachtet, dass die gestiegene Autokosten auch bei der Neuanschaffung von Reifen Sparsamkeit an den Tag treten lassen. Vor allem Breitreifen neigen bei zu geringer Profiltiefe schnell zum Aufschwimmen. Versuche von Continental-Ingenieure ergaben, dass die Bremswege mit abgefahrenem Profil auf nasser Strasse um rund die Hälfte ansteigen. Ein Personenwagen mit neuwertiger Bereifung braucht auf nassem Asphalt aus 100 km/h 63 Meter Bremsweg. Sind noch vier Millimeter Profil vorhanden, steht das Fahrzeug nach knapp 70 Metern. Hat derselbe Wagen das - noch zulässige - Restprofil von nur 1,6 Millimetern, kommt er erst nach mehr 90 Metern zum Stehen. Im Vergleich zum Sommerbetrieb stellt die kalte Jahreszeit wesentlich härtere Anforderungen an das Fahrzeug. Das gilt vor allem für die Reifen, denn Winterreifen haben in der Kälte enorme Vorteile gegenüber der herkömmlichen Bereifung. Ein spezielles Profil und die besondere Gummi-Mischung verhelfen dem Fahrzeug zu mehr Haftung auf kühlen und glatten Strassen. Der Automobilclub empfiehlt Autofahrern sich schon neue Winterpneus zu besorgen, wenn die Profiltiefe bei alten Winterreifen weniger als vier Millimeter beträgt. Auch wer schon über fünf Jahre alte Winterreifen hat, ist gut beraten, sich neue anzuschaffen. Nach einer bestimmten Zeit verändert sich die Gummimischung, so dass die Eignung als Winterreifen zunehmend nachlässt.
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