Doch auch der Prius erreicht das Lob der IIHS nur mit dem aufpreispflichtigen LED-Licht samt Fernlichtassistenten, die man in den USA nur in Verbindung mit einem Technik-Paket und dem höchsten Ausstattungsniveau ordern kann. Unter den insgesamt 44 geprüften Scheinwerferanlagen fanden die US-Experten das Halogen-Licht des 3er BMW am schlechtesten. Nachts sollte man mit diesem Licht – so die IIHS – nicht schneller als knapp 60 km/h fahren. Dem Prius-Fahrer billigen sie dagegen eine doppelt so hohe Geschwindigkeit als sicher zu.
Das Institut prüfte die Scheinwerferanlagen auf seinem eigenen Prüfgelände mit einer speziellen Messeinrichtung für Fahr- und Fernlicht in fünf verschiedenen Fahrsituationen: Geradeausfahrt, jeweils eine scharfe Rechts- und Linkskurve sowie normale Kurven nach links und rechts. Dabei wurde auch auf die Blendung des entgegenkommenden Verkehrs geachtet. Die Probanden traten so an, wie sie vom Händler geliefert worden waren; an den Lichtanlagen wurde nichts verändert. Die Bewertung ergab sich aus dem Vergleich mit einer vom IIHS als ideal gesetzten Scheinwerferanlage.
Befriedigend fand IIHS das Licht beim Audi A3, Honda Accord, Infinity Q50, Lexus ES, Lexus IS, Mazda 6, Nissan Maxima, beim Subaru Outback (ab November 2015), Volkswagen CC, Volkswagen Jetta und Volvo S60. Ausreichend: Acura TLX, Audi A4, BMW 2er Serie, BMW 3er Serie, Chrysler 200, Ford Fusion, Lincoln MKZ, Subaru Lagacy, Toyota Camry. „Ärmlich“: Buick Verano, Cadillac ATS, Chevrolet Malibu (auch Flotten-Version), Hyundai Sonata, Kia Optima, Mercedes-Benz C-Klasse, Mercedes-Benz CLA, Nissan Altima, Volkswagen Passat.
Das IIHS nimmt mit seinen Methoden nicht nur in den USA großen Einfluss auf Vorschriften und Testverfahren. So hatte das Institut vor drei Jahren die komplette Industrie mit einem neuen Crash-Test-Verfahren überrascht, bei dem die Hauptlast des Stoßes auf eine Ecke des Fahrzeugs erfolgte (Small Front overlap). Heute beugen sich Hersteller diesem Testverfahren. (ampnet/Sm)
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