Dreipunkt-Sicherheitsgurt: bis zum heutigen Tag die wichtigste Sicherheitsvorrichtung im Auto Herausziehen, anlegen, einrasten und strammziehen. Mit einer einfachen Handbewegung sitzt der Gurt am rechten Platz – gleichzeitig verringert er das Risiko einer tödlichen oder ernsthaften Verletzung bei einer Kollision um mehr als 50 Prozent. Bis heutig gilt der Dreipunkt-Sicherheitsgurt daher als bedeutendste und am weitesten verbreitete Innovation im Bereich der automobilen Sicherheit.
Der Sicherheitsgurt verbindet Mensch und Auto. Bei einem Aufprall hält er die Fahrzeuginsassen zurück. Dabei werden die Passagiere sowohl auf ihrem Sitz fixiert als auch daran gehindert, im Wageninneren herumgeschleudert oder in komplexen Unfallsituationen gar aus dem Fahrzeug herauskatapultiert zu werden.
Volvo Ingenieur Nils Bohlin analysierte die einwirkenden Kräfte Ein Sprichwort sagt, dass die einfachste Lösung oft die beste ist. Doch erst gegen Ende der 1950er-Jahre entwickelte sich der Sicherheitsgurt dank dem Volvo Ingenieur Nils Bohlin zu seiner jetzigen Form. Zuvor gab es zahlreiche andere Arten von Sicherheitsgurten. Denn bereits in den 1930er-Jahren forderten amerikanische Ärzte, dass Autos mit Sicherheitsgurten ausgestattet werden sollten.
Der Zweipunkt-Beckengurt stellte während mehreren Jahren die häufigste Variante dar, doch es existierten auch zahlreiche Arten von Dreipunkt-Sicherheitsgurten. Leider aber waren sie nicht in der Lage, die Anwender ausreichend und wirksam zu schützen, vor allem nicht bei hohen Geschwindigkeiten.
Der ehemalige Flugzeugingenieur Nils Bohlin – der sich vor seiner Zeit bei Volvo unter anderem mit der Entwicklung von Schleudersitzen befasste – analysierte als einer der ersten die Kräfte, die bei einer Kollision freigesetzt werden.
Ein bis heute unverändertes Prinzip Der Gurt muss die Kräfte im richtigen Bereich abfangen – nämlich am Becken und Brustkorb, wo der Körper am kräftigsten gebaut ist. Gleichzeitig muss er einfach anzulegen und einzustellen sein. Die wichtigsten Eigenschaften des von Nils Bohlin entwickelten Gurts bestanden darin, dass das System aus einem Becken- und einem diagonal verlaufenden Körpergurt bestand; dass die Gurtriemen an einem tief liegenden Punkt neben dem Sitz verankert waren; dass der Gurt eine V-förmige Geometrie aufwies, deren Spitze zum Boden zeigte und dass der Gurt auch unter Belastung seine Position nicht veränderte. Die gleichen Prinzipien gelten auch heute noch – jedes Mal, wenn Sie Ihren Gurt anlegen.
Als erster Hersteller serienmässig mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten Der Volvo PV544 und der Volvo Amazon (120) waren die ersten Fahrzeuge auf dem skandinavischen Markt, die mit dieser Weltneuheit ausgerüstet wurden. Volvo war somit der erste Autohersteller, der seine Fahrzeuge serienmässig mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausstattete.
Die Erfindung wurde mit einem sogenannten offenen Patent geschützt, was bedeutet, dass auch andere Automobilhersteller und jeder, der wollte, diese Konstruktion kostenlos nutzen durfte.
Die Sicherheit im Strassenverkehr konnte dadurch markant gesteigert werden. Doch den endgültigen Durchbruch hatte der Dreipunkt-Sicherheitsgurt damit nicht erreicht. Es dauerte noch einige Jahre, bis die grosse Mehrheit der Kunden und die restliche Automobilindustrie die lebensrettende Wirkung des Sicherheitsgurts erkannte.
1963 führte Volvo den Dreipunkt-Sicherheitsgurt in den USA und anderen Märkten ein. Zuvor wurden Schlittenversuche und Crash-Tests mit Autos durchgeführt, die mit unterschiedlichen Sicherheitsgurten ausgestattet waren. Die Ergebnisse waren eindeutig: Der Dreipunkt-Sicherheitsgurten von Volvo lieferte den bei weitem besten Schutz der Fahrzeuginsassen.
Denken Sie daran: Jeder Autoinsasse sollte den Sicherheitsgurt anlegen. Es bedarf nur eines einfachen Klicks – bei jeder Fahrt!
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