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Technik & Design: Sicherheit

Freitag, 4. September 2009 Preiswert, aber deshalb nicht unsicherer

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Die Welt verändert sich – eine Erkenntnis, die insbesondere seit der Finanz- und Wirtschaftskrise eine andere Qualität erhalten hat. Experten sagen, dass in den kommenden Jahren der Anteil an kostengünstigen Autos auf rund 20 Prozent der Produktion ansteigen wird. Aber: Was ist ein kostengünstiges Auto? Während in Indien ein solches Auto – auch affordable Car genannt – dem Kunden schon für umgerechnet 2000 Euro angeboten wird, liegt die untere Preisgrenze in China und Osteuropa rund doppelt so hoch. Aufgrund höherer technischer Anforderungen und gesetzlicher Bestimmungen gilt auf den westeuropäischen und japanischen Märkten ein Preisniveau von 10.000 Euro. Kostengünstige Autos gewinnen weltweit immer mehr an Bedeutung. Als Einstieg in die motorisierte Fortbewegung in Schwellenländern, als preisgünstige und sparsame Zweitwagen in Industrieländern oder als platzsparende Autos in den Großstädten.

 

In den Klein- und Kompaktwagen-Segmenten sollten die gleichen Anforderungen wie im Premiumsegment gelten: sicheres Fahren, Unfallvermeidung und Schutz bei Unfällen, niedriger Verbrauch, klare Informationen über den Fahrzeugzustand und einfache, komfortable Bedienung.

Diese Vorgaben erfordern höchst effiziente Technik, eben auch in kostengünstigen Autos. Wer hier den Ton angeben will, muss als Zulieferer seine Produkte und Produktionsprozesse anpassen. Nicht nur beim Automobilhersteller ist ein Umdenken gefragt, auch bei den Zuliefern sind kostenoptimierte, aber dennoch innovative Systemlösungen gefragt. Die Automotive Group des internationalen Zulieferers Continental stellt sich auf den wachsenden Markt von Klein- und Kompaktautos ein: hohe Qualität und Sicherheit zu möglichst niedrigen Preisen sind unternehmerische Vorrausetzungen. „Kostengünstige Fahrzeuge sind keine Autos von minderer Qualität, die mit einfachsten Komponenten ausgestattet sind“, betont Dr. Ralf Cramer, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Division Chassis & Safety und Mitglied des Vorstands der Continental AG. „Dieses Thema ist nicht nur relevant für China oder Indien. Es ist bereist auch für Hersteller und Lieferanten in den USA und Europa von höchster Bedeutung.“

Autofahren muss bezahlbar sein, aber gleichzeitig auch sicher und nachhaltig. Sowohl in Indien und China als auch in Europa, Japan oder den USA. Allerdings sind die technischen Anforderungen unterschiedlich. Beispielsweise ist ab 2011 in Europa und den USA für alle Modelle ESP Pflicht. „Sicherheit für alle“ ist für die Automotive Group der Continental ein sehr wichtiges Ziel. Die Entwicklung eines 24-Gigahertz-Mittelbereichradars wird Fahrerassistenzsysteme auch in kleinere Autos bringen. Der Abstandssensor für den Notbremsassistenten EBA-City, von den Conti-Ingenieuren entwickelt, kann Auffahrunfälle bis zu 30 km/h vermeiden. EBA-City beobachtet mit Laserstrahlen die Verkehrsbedingungen bis zu etwa acht Metern vor dem Auto. Unterschreitet der Abstand ein kritisches Maß, wird eine autonome Bremsung eingeleitet. Fakt ist, dass sich drei Viertel aller Unfälle mit Verletzten innerhalb von Ortschaften bis zu einem Tempo von 30 km/h ereignen; weit über 200.000 solcher Unfälle registriert die Polizei jedes Jahr in Deutschland. Dieses Bremssystem aus dem Hause Continental gibt es derzeit nur bei einem europäischen Automobilhersteller serienmäßig. Neben Volvo werden aber schon ab 2010 weitere Unternehmen diesen Notbremsassistenten für den Stadtverkehr in neuen Modellen anbieten. „Es geht um kürzere Entwicklungszyklen und die Fähigkeit, den Markt mit qualitativ hochwertigen Produkten und großen Stückzahlen beliefern zu können“, erklärt Dr. Cramer. (ar/PH)

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