Donnerstag, 24. Juni 2010 Opel favorisiert Projekte für immer sichereres Fahren
Aktive Gefahrenbremsung bei Opel. Erkennt das System, dass sich der Fahrer auf Kollisionskurs befindet, aktiviert sich ein Warn- und Eingriffskonzept. Foto: unitedpictures/auto-reporter.net
Bei der Abschlusspräsentation der „Forschungsinitiative Aktiv“ stellte die Adam Opel GmbH in Mendig (Eifel) Projekte für den sicheren Verkehr der Zukunft vor. In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt arbeiteten 29 Unternehmen aus der Automobilindustrie an „Adaptiven und kooperativen Technologien für den Intelligenten Verkehr“ (Aktiv). Opel wirkte an vier Teilprojekten mit, befasste sich mit der virtuellen Verkehrsbeeinflussung, dem störungsadaptives Fahren, dem Zusammenhang von Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit sowie der aktiven Gefahrenbremsung.
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Zufrieden über die Arbeitsergebnisse äußerte sich Dr. Tobias Sünner, Direktor Elektrik- und Elektronikentwicklung bei Opel: „Die Entwicklung innovativer Technologien für Fahrzeugkommunikations- und Fahrerassistenzsysteme ist immer besser in der Lage, die gesamte Bandbreite komplexer Verkehrssituationen und die dadurch resultierenden individuellen Situationen für den Fahrer zu erfassen und aufeinander abzustimmen. Es ist unser Ziel, dem Fahrer klare Signale und gegebenenfalls auch aktive Hilfen an die Hand zu geben, damit das Verkehrsgeschehen noch sicherer wird. Die Versuchsträger belegen, dass wir uns auf einem guten Weg zur Serienreife befinden“.
Beispielsweise lassen sich durch Messung der Aufmerksamkeit des Fahrers und die Auswertung seines situationsbedingten Fahr- und Reaktionsverhalten Warnstrategien entwickeln und Fahrerassistenzsysteme effektiver gestalten. Zunutze machen sich die Opel-Entwickler dabei die vielfältigen elektronischen Funktionen moderner Fahrzeuge, deren elektronische Steuergeräte und ihre Vernetzung.
Die aktive Gefahrenbremsung, die selbsttätige und situationsangepasste Verzögerung des Fahrzeugs, kann Auffahrunfälle vermeiden. Auf Basis des Insignia hat Opel ein aktives Sicherheitssystem entwickelt, das den Autofahrer rechtzeitig vor drohenden Auffahrunfällen warnt und das Auto, wenn nötig, selbsttätig abbremst. So soll trotz steigender Verkehrsdichte die Zahl der Auffahrunfälle auf bewegte oder stehende Fahrzeuge reduziert werden.
Opel verknüpft Kamerabilder mit Radarsensorik. Auch das Erfassen komplexer Verkehrsszenarien unter Einbeziehung von Ausweichmöglichkeiten konnte erfolgreich integriert werden. Erkennt das System, dass sich der Fahrer auf Kollisionskurs bewegt, aktiviert sich ein mehrstufiges Warn- und Eingriffskonzept in Abhängigkeit der Fahrerreaktion. Es sendet optische, akustische und haptische Signale aus, um den Fahrer zum Handeln zu veranlassen. Unterbleibt eine angemessene Reaktion, leitet das System eine Teil- und bei unmittelbarer Kollisionsgefahr auch eine Vollbremsung ein.
Bei der virtuellen Verkehrsbeeinflussung werden Informationen im Fahrzeugdisplay sowohl vom Fahrer als auch von den Assistenzsystemen (Abstandswarnung, Bremsassistent) genutzt. Grafisch aufbereitet gibt etwa eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder ein Stau intuitiv erfassbare Handlungsanweisungen. Zusätzlich verfügt das System über eine Sprachausgabe.
Mit der gleichen technischen Grundausstattung arbeitet der „Baustellenlotse“. Bekanntlich mangelt es dem Fahrer an Baustellen an Informationen über die Streckenführung, die Lage der Baustelle, eventuelle Staus oder Hindernisse (zum Beispiel verlorene Ladung). Zudem werden im Bereich von Baustellen meistens die Fahrspurbreiten verringert. Große Lkws und unklarer Spurverlauf führen zu Verunsicherungen. Der Baustellenlotse soll zusammen mit am Straßenrand installierten sowie mobilen Funkstationen, sogenannten Road Side Units, Informationen über das Verkehrsgeschehen liefern. Auf einem Display erkennt der Fahrer den Streckenverlauf und erhält weitere Informationen, die sein Verhalten beeinflussen können. Neben der grafischen Darstellung gibt es auch akustische Signale.(auto-reporter.net/wr)
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