Generell zeigt der ADAC Test, dass in jeder Gewichtsklasse und für jedes Alter mehrere mit „gut“ getestete Sitze zu haben sind. Insgesamt 15 Mal konnte die Note „gut“, sechs Mal „befriedigend“ und ein Mal „ausreichend“ vergeben werden. Im Bereich Sicherheit können die meisten Sitze glänzen. Beim Frontalaufprall waren 13 Sitze „gut“ bis „sehr gut“, beim Seitenaufprall konnten sogar 19 Produkte mit „gut“ oder „sehr gut“ abschneiden. Wer sein Kind sicher transportieren möchte, sollte beim Kindersitzkauf darauf achten, dass dieser über eine Rückenstütze verfügt. Ohne diese zusätzliche Stütze kann beispielsweise ein Seitenaufprall schwerwiegende Folgen haben. Denn ein Airbag allein kann das Kind nicht ausreichend schützen.
Um noch besser gute von schlechten Kindersitzen zu unterscheiden, haben die Tester in diesem Jahr neue Kriterien in das Testverfahren aufgenommen. So wurden die 28 Sitze nicht nur auf Sicherheit, Bedienung und Reinigung/Verarbeitung gestestet, sondern zusätzlich in den Bereichen Ergonomie und Schadstoffprüfung geprüft. Die Untersuchung auf Schadstoffe mit denen Kindern in den Sitzen direkt in Berührung kommen können, hat sich auch auf das Ergebnis zweier Sitze niedergeschlagen. Diese wurden durch erhöhten Phthalat-Gehalt, die deutlich oberhalb der Grenze für Kinderspielzeuge liegen, mit einem „mangelhaft“ abgewertet.
In sechs von 28 getesteten Kindersitzen, die der ADAC zusammen mit der Stiftung Warentest aktuell untersucht hat, fanden sich erhöhte Werte von gesundheitsschädlichen Stoffen, die über eine bloße Verunreinigung hinaus gehen. Bei zwei der Sitze, dem Brevi Oki b.fix und dem Phil&Teds Tott-XT, wurde das Phtalat DEHP in einer Konzentration gemessen, die über dem gesetzlichen Grenzwert für Kinderspielzeug liegt. Phtalate sind Weichmacher, die dafür sorgen sollen, dass Kunststoffe nicht brechen und splittern. Unabhängig von den anderen Einzelergebnissen führte das zu einer Abwertung des Gesamturteils auf „mangelhaft“.
Weitere Schadstoffe, die in teilweise nur geringen Spuren in insgesamt 15 der getesteten Sitze gefunden wurden, sind Flammschutzmittel, Organozinn und Formaldehyd. Letzteres ist weniger problematisch, da es sich relativ schnell verflüchtigt. Bei einem Sitz, der vor dem Kauf schon länger im Laden stand, ist Formaldehyd in der Regel kein Problem mehr. Formaldehyd ist auch der einzige der gefundenen Schadstoffe, der sich auswaschen lässt. Der ADAC rät jedoch davon ab, die Sitzbezüge abzumachen und zu waschen, weil die Sitze dazu teilweise demontiert werden müssen. Wenn dann beim Zusammenbau Fehler gemacht werden, verliert der Sitz unter Umständen seine Schutzwirkung.
Dass es auch möglich ist, Sitze ohne Schadstoffbelastung zu bauen, zeigen 13 Produkte. Hier wurden keine oder nur äußerst geringe Spuren von Schadstoffen gefunden. Da solche Sitze für Kinder in allen Alters- und Gewichtsklassen im Angebot sind, dürfte es für umweltbewusste Eltern kein Problem sein, einen geeigneten Sitz zu finden.
Testsieger im ADAC Kindersitztest wurde der Römer Baby-Safe Plus II SHR/Isofix Base für Kinder bis ca. 1½ Jahre. Er erhielt als einziger die Gesamtnote „sehr gut“ (1,4). Auch in allen Einzelkriterien Sicherheit, Bedienung, Schadstoffe sowie Reinigung und Verarbeitung erzielte dieser Sitz Bestnoten.
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