Aufgrund des gegenwärtigen, durch die Covid-19-Pandemie bedingten Lockdowns, hat der WTCR FIA-Tourenwagen-Weltcup-Fahrer Tiago Monteiro erstmals das Simracing ausprobiert, um während der Aussetzung der Motorsportaktivitäten wettbewerbsfähig zu bleiben.
Man kann wirklich nicht sagen, dass Tiago, 43, ein Neuling im Umgang mit Simulatoren sei, weil die Verwendung von professionellen Versionen einen zentralen Teil bei der Rennvorbereitung für den Portugiesen und seine Honda-Racing-Fahrerkollegen bei der WTCR sowie beim Vorgänger-Wettbewerb, der FIA World Touring Car Championship, ausmacht. Das immersive Erlebnis eines Rennstall-Setups ist jedoch kaum vergleichbar mit einem heimischen Setup – in Tiagos Fall „im Wesentlichen ein PlayStation-Lenkrad und -Pedale!“
„Bisher bin ich noch nie Simracing gefahren, aber ja, wir trainieren sehr viel im Simulator“, erläutert Monteiro. „Dabei sprechen wir jedoch von professionellen Simulatoren, die sich wirklich wie ein Rennwagen anfühlen. Auf diesen bin ich sehr viel gefahren – damit haben wir üblicherweise die Rennstrecken einstudiert, mit Honda haben wir sehr viel trainiert, und darauf haben wir jede Menge entwickelt.“
„Nochmal, das ist ein richtiger Simulator, der wie ein Rennwagen reagiert, und man muss ihn wie einen echten Rennwagen fahren. Ganz gleich, wie sehr sich das Simracing auch anstrengt, sich weiterzuentwickeln und wie ein Rennwagen auszusehen, es ist und bleibt ein Videospiel, das ist meine Erfahrung – denn zunächst hatte ich versucht, das wie einen Rennwagen zu fahren, doch das funktionierte nicht!“
Obwohl die anderen Fahrer viel mehr Erfahrung als er selbst haben, ist es für Tiago nichts Neues, trotz eines späten Starts die Besten zu schlagen. Er war in seinen zwanziger Jahren, als er sein Motorsport-Abenteuer im echten Leben antrat, beim Porsche Carrera Cup Frankreich 1997, und schon acht Jahre später fuhr er die erste seiner beiden Formel-1-Saisons.
Mit dem gleichen Elan, wie er im echten Leben in den Rankings hochkletterte, sprang Tiago ins kalte Wasser des Simracings, in der festen Absicht, die verlorene Zeit wettzumachen. Der portugiesische Fahrer fuhr sein erstes Rennen gerade Mal Ende März und seitdem war er mehrere Male pro Woche in Aktion – wobei das wichtigste Event wohl die Esports WTCR Vorsaison-Serie war, im Rahmen eines Kontingents mit vier Honda-Racing-Fahrern aus dem echten Leben, die gegen Fahrer der Serie und professionelle Sim-Racer antraten.
Zusammen mit seinem Freund und Landsmann Antonio Felix da Costa half Tiago auch dabei, mehr als 10‘000 Euro an Spendengeldern zu sammeln, um persönliche Schutzausrüstung für die portugiesischen Arbeiter an vorderster Front im Covid-19-Kampf zu kaufen, indem die beiden zusammen mit weiteren Rennfahrer-Freunden aus dem echten Leben das „Friends Fund Race“ austrugen.
Während Tiago durch das Simracing die Chance bekam, Fähigkeiten in einem anderen Bereich zu entwickeln, gab es bei all seinen Botschaften während der Esports-WTCR-Kampagne ein anderes übergeordnetes Anliegen – der Wunsch, den Fans etwas zurückzugeben, die während der Pandemie auf die Renn-Action auf den richtigen Strecken verzichten müssen. Damit übernahm er ganz bewusst seine Verantwortung als Profi, den Fans etwas zurückzugeben – ein Anliegen, dass alle Mitglieder der Honda-Racing-Familie teilen.
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist das eine tolle Möglichkeit, unsere Fans zu unterhalten“, sagt Tiago. „Für die Fans, für das Publikum und auch für die Sponsoren ist das sehr wichtig. Ich will fair bleiben und die Leute unterhalten. Ich denke, dass das zu meinem Job gehört.“
Weitere Informationen und nützliche Links:
Esports WTCR: https://www.fiawtcr.com/de/esports-wtcr/
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