6. Oktober 1955 - als das lang erwartete Modell DS 19 mit dem überarbeiteten 75 PS-Motor aus dem 11 CV auf dem Pariser Automobilsalon seine Premiere feiert, weiss bei Citroën noch niemand, wie es bei den Kunden ankommt.
Die Reaktion ist immens - das Publikum geht in die Knie vor Begeisterung, gab es doch lange keine solch grosse Neuigkeit mehr aus der Welt des Automobils.
Mit dem äusserst avantgardistischen Design des Bildhauers Flaminio Bertoni sowie einer Fülle an technischen Innovationen wird die 4,84 Meter lange (Radstand: 3,125 Meter) "La Déesse" als Star der Messe gefeiert.
Bereits zehn Tagen später zählt Citroën rund 80'000 Bestellungen.
Mit der DS war eine Legende geboren!
Fortan hat DS die Marke Citroën wie kein anderes Auto geprägt und bis zum 24. April 1975 werden insgesamt 1'456'115 Fahrzeuge gebaut.
Seit fünf Jahren lebt DS als eigene Premium-Marke im Konzern weiter und nun schärft der Hersteller mit der DS 9 das Modellprogramm und positioniert sich noch klarer. Aufbauend auf der neuesten Version der EMP2-Plattform (Efficient Modular Platform 2) soll die Fliessheck-Limousine mit eigenständigem Charme, modernster Technik und besonders viel Luxus wie einst bei den Kunden punkten.
Optisch scheint das Ziel erreicht. Tatsächlich wirkt die Karosserie mit einer Länge von 4,93 Metern und einer Breite von 1,85 Metern in ihren Proportionen ausgewogen. Für besondere Raffinesse sorgen eine ausdrucksstarke Frontpartie mit Kühlergrill in reliefartigem Diamant-Design, moderner Lichtsignatur, Chrom-Längsstreifen auf der Fronthaube oder die seitlichen Positionslichtern in Trichterform an der Dachkante als Reminiszenz an die historische DS 19 von 1955.
Bei einer ersten Sitzprobe verspricht die DS 9 viel Luxus. Das Armaturenbrett ist wahlweise mit Alcantara oder Nappa-Leder bezogen, Perlenstickereien aus der Haute Couture zieren die Sitze mit Bracelet-Finish. Dazu kommen Dekorelemente in Kristallglas sowie in der Mittelkonsole der Chronograph B.R.M R180, der nach Start des Motors herausfährt. Dank des üppigen Radstands von 2,90 Metern bietet die DS 9 auch im Fond viel Platz, wo sich klimatisierte Sitze mit Massage-Funktion finden.
Luxus pur also, aber in erster Linie ist die in der Nähe von Hongkong gefertigte DS 9 natürlich ein Automobil zum fahren. Hierzu wird zur Markteinführung ein leistungsstarker Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 225 PS angeboten. Der Hybridantrieb kombiniert einen Benzin-Turbomotor mit einem Elektroantrieb und einer Batterie mit einer Kapazität von 11,9 kWh, die eine rein elektrische Reichweite zwischen 40 und 50 Kilometern ermöglicht. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt im Elektromodus 135 km/h.
Darüber rangieren zwei weitere PHEV-Versionen mit 250 PS und erhöhter Reichweite sowie eine mit Allradantrieb und 360 PS. Bei letzterer sind durch die Kombination von einem Verbrennungsmotor mit zwei Elektromotoren satte 520 Nm Drehmoment nahezu vom Start weg verfügbar. Alle Versionen der DS 9 sind an ein Acht-Stufen-Automatikgetriebe gekoppelt.
Auch sonst kann sich die Technik sehen lassen. Zu den Highlights zählen unter anderem der DS Drive Assist, der teilautonomes Fahren der Stufe 2 ermöglicht, ein Einparkassistent, sowie ein Sicherheitspaket inklusive dem Nachtsichtsystem Night Vision, Totwinkel-Warner, Antikollisionssystem und Verkehrsschilderkennung. Auch wird ein adaptives Fahrwerk erhältlich sein, das Unebenheiten mit einer Kamera hinter der Frontscheibe im Voraus erkennt.
Frankreich hat mit der DS 9 endlich wieder eine neue grosse Limousine im Angebot. Ab Ende des Jahres soll die Preisliste bei rund 55'000 Franken starten, etwa 75'000 Franken werden für das Topmodell mit intelligentem Allradantrieb fällig. atn/war
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