Donnerstag, 15. Januar 2015 AMG bis 2020 mit neun neuen Modellen
Mercedes-Benz S65 AMG. Foto:Auto-Medienportal.Net/Daimler
Nie werde ein Mercedes-Maybach ein AMG-Logo tragen, versicherte Tobias Moers, seit rund anderthalb Jahren Chef der 100prozentigen Mercedes-Benz-Tochter im Umfeld der North American International Auto-Show (NAIAS), die noch bis Sonntag, 25. Januar 2014 dauert. Mercedes-AMG sei zwar das Kompetenzzentrum für alle Zwölf-Zylinder-Motoren des Konzerns, aber man werde das Markenbild rund um die S-Klasse sauber halten. Neben der S-Klasse gibt steht nun die Marke Mercedes-Maybach für die exklusiven Modelle und Mercedes-AMG für die Performance-Schiene.
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Für seinen Teil des Markendreiklangs sieht Moers eine gute Entwicklung, Man wolle dynamisch, aber profitabel wachsen. Zum Beweis fürs Wachstum legte er zwei Zahlen auf den Tisch. 2011 lag der Absatz bei 20 000 Fahrzeugen, im vergangenen Jahr schon bei 47 500. 2017, im Jahr des 50jährigen Bestehens der Marke AMG will er 60 000 Einheiten erreichen, wehrt sich aber nicht, wenn man ein früheres Erreichen dieses Wertes prognostiziert. Guten Mutes zeigt sich Moers angesichts des Produktportfolios, das mit den kompakten Mercedes-Benz A45 AMG und dessen Derivaten auf einen Schlag neue Kundenschichten erreicht. In Detroit wird zu dieser A-Modellreihe nun der Mercedes-Benz CLA 45 Shooting Brake dazukommen. Aber auch der neue Sportwagen GT, der ab Februar ausgeliefert wird, bringt ihm offenbar viel Freude. Auf dieser Basis soll eine komplette Familie entstehen. Den GT3 kündigt Moers für 2016 an. Dann habe man ein gutes Angebot für den Kundensport. „Wir wollen in Zukunft auf Augenhöhe mit den bekannten deutschen Sportwagenherstellern gesehen werden“, schickt Moers bei dieser Gelegenheit nicht zum ersten Mal eine Kampfansage an den Wettbewerb.
Auch bei den Acht-Zylinder-Motoren reklamiert Moers eine Vorreiterrolle für AMG. Der neue Vier-Liter-V8 Biturbo, der in Zukunft den 5,5-Liter-Motor komplett ersetzen wird, stelle auch die Basis für den neuen Achtzylinder bei Mercedes-Benz dar. Bei den Vierzylindern arbeite man einer stärkeren neuen Version. Die bisherige Version in den kompakten AMG leistet 265 kW / 360 PS und hat den Affalterbachern den Klassensieg als „Engine oft he Year“ eingebracht. Moers sieht das Geschäft von Mercedes-AMG auf vier Säulen ruhen. Da sind zunächst die „AMG-Line“, mit der Serienmodelle aufgewertet werden können, die „AMG-Performancecars“ als die klassische Produktlinie und seit dem SLS nun mit dem GT die „AMG Sportwagen“. Als vierte Säule sind nun die „AMG-Sportmodelle“ dazugekommen, Serienfahrzeuge, die mit AMG-Fahrwerk und -Antrieb die Lücke zwischen der Serie und den Performancecars schließen. Erfolgreich ist AMG außerdem mit der Driving Academy, die im vergangenen Jahr mehr als 6000 Teilnehmer gewinnen konnte. Natürlich hat es auch Hersteller von sportlichen Fahrzeugen mit dem Thema Flottenverbrauch zu tun. Moers verweist darauf, der sei bei den AMG-Modellen seit 2009 um 35 Prozent zurückgegangen. Als positive Beispiele führt er den Mercedes-Benz C 63 AMG mit einem Durchschnittverbrauch nach (NEFZ) von 8,2 Litern an, ebso den GT mit 9,3 Litern und die A-Derivate mit 6,9 Liter. Für die nahe Zukunft erwartet er weiteres Sinken des Verbrauchs um einen „zweistelligen“ Wert. Mercedes-Benz hat bis 2020 elf neue Modelle angekündigt. Moers ergänzt das um die Ansage, neun davon werden in Affalterbach zu AMG werden. Nicht dazu zählt das, was bei der italienischen Motorradmarke MV Agusta geschehen wird. Das ist das zweite Engagement von Mercedes-AMG mit einem Motorradhersteller. Den ersten Kooperationspartner Ducati hatte sich nach erfolgreichem Start Audi unter den Nagen gerisssen. Gefragt, was AMG aus diesem ersten Versuch einer Zusammenarbeit mit einem Motorradunternehmen gelernt hat, antwortet Moers: „Dieses Mal sind wir mit 25 Prozent beteiligt“. (ampnet/Sm)
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