In ihrer Presseerklärung nennt die Conti die Vereinbarung mit der Schaeffler KG sowie Maria-Elisabeth Schaeffler und ihrem Sohn Georg F.W. Schaeffler "ein akzeptables Gesamtpaket". In der unbefristeten Vereinbarung, die frühestens im Frühjahr 2014 gekündigt werden kann, wurden umfangreiche Regelungen zum Schutz der Interessen der Continental AG sowie ihrer Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden getroffen. Unverzüglich nach Vollzug des Übernahmeangebots werden die beiden Unternehmen beginnen, gemeinsam Möglichkeiten strategischer Kooperationsprojekte zwischen der Schaeffler Gruppe und dem Continental-Konzern besonders im Bereich Powertrain nach dem Grundsatz eines gleichberechtigten Miteinanders zweier leistungsfähiger und unabhängiger Unternehmensgruppen zu prüfen. "Wir haben von Anfang an auf eine konstruktive Einigung im Interesse beider Unternehmen, ihrer Mitarbeiter, Kunden und Anteilseigner gesetzt", sagte Dr. Jürgen M. Geissinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler Gruppe. Damit schaffe man die Voraussetzung für die Kombination zweier deutscher Technologieführer, die innovative Lösungen für die künftigen Herausforderungen der Automobilindustrie liefern werden. Die Schaeffler KG erhöht den Angebotspreis von 70,12 Euro auf 75,00 Euro je Continental-Aktie. Dies entspricht einem zusätzlichen Betrag von rund 800 Mio Euro für die Aktionäre bzw. einer Prämie von 39 Prozent gegenüber dem Aktienkurs der Continental AG unmittelbar vor Bekanntwerden der Übernahmeabsicht, 20 Prozent gegenüber dem Monats-Durchschnittskurs und acht Prozent gegenüber dem Drei-Monats-Durchschnittskurs vor Bekanntwerden der Übernahmeabsicht. Die Aktionäre haben voraussichtlich bis zum 16. September 2008 Gelegenheit, über die Annahme des verbesserten Angebots zu entscheiden. Schaeffler sagt in der Vereinbarung zu, das Engagement bei der Continental AG innerhalb der nächsten vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 49,99 Prozent zu beschränken. Continental-Chef Manfred Wennemer hatte die Beteiligung ursprünglich auf etwa 20 Prozent beschneiden wollen, nachdem bekannt geworden war, dass Schaeffler den Zugriff auf mehr als 30 Prozent der Aktien und damit die Hauptversammlungsmehrheit gehabt hätte. Schaeffler hat angesichts der hohen Schulden der Continental durch den Kauf von Siemens-VDO wahrscheinlich zu keiner Zeit mittelfristig einen höheren Anteil als den jetzt vereinbarten erwerben wollen. Schaeffler wird die bisherige Strategie und Geschäftspolitik des Vorstands unter Beibehaltung des bisherigen Markt- und Markenauftritts unterstützen und keine Verkäufe oder sonstige wesentliche Strukturmassnahmen verlangen. Auch das hatte die Schaeffler-Gruppe im Vorfeld der Vereinbarung bereits mehrfach erklärt. Weiterer wesentlicher Punkt der Vereinbarung zum Schutz der Interessen der Continental AG ist die Verpflichtung von Schaeffler, etwaige negative Effekte im Falle eines so genannten Change of Control im Zusammenhang mit bestehenden Finanzierungsverträgen der Continental AG sowie die aus der Schaeffler-Beteiligung resultierenden steuerlichen Nachteile bis zu einer Höhe von insgesamt 522 Mio Euro auszugleichen. Die Schaeffler KG hat ausserdem die Verpflichtung übernommen, bei einer etwaigen Weiterveräußerung von Aktienpaketen ihrer Minderheitsbeteiligung innerhalb der nächsten vier Jahre einem gegebenenfalls von dem Garanten benannten Käufer den Vorzug zu geben, wenn dies im wohlverstandenen Interesse der Continental AG und der Schaeffler KG steht. Gegen den Willen der Continental wird es auch keine Veränderungen in Bezug auf die Unternehmensform, den Sitz, die Konzernzentrale und die Geschäftsbereiche, die Börsennotierung oder eine Änderung der Dividendenpolitik oder eine Erhöhung des Verschuldunggrades geben.
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