Samstag, 12. Dezember 2015 Klein und pink: Immer noch das typische Frauenauto?
Nissan Micra. Foto:Auto-Medienportal.Net/Nissan
Früher hieß es, Frauenautos seien auf den ersten Blick leicht zu erkennen. Aber die Gefährte des weiblichen Geschlechts sind schon längst nicht mehr so, wie das Klischee es verlangt. Sie sind weder alle klein noch nur pink. Über die Größe des Frauenautos weiß Nissan zu berichten, dass Frauen sich heute in der kompletten Modellpalette bedienen. So hatte der japanische Hersteller in Deutschland 51 Prozent seines Crossovers im B-Segment, des Nissan Juke, an Frauen verkaufen können. Dabei wurden nur die Verträge gezählt, die auch von Frauen unterschrieben waren. Zwar ist die Zahl beim Micra mit 71 Prozent noch höher, aber das lässt sich eben auch daher erklären, dass Frauen meist den Zweitwagen in einer Familie besitzen.
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Frauen setzen beim Autokauf andere Schwerpunkte als Männer. Deswegen hat Nissan sich in einer Studie gezielt mit der weiblichen Kundschaft beschäftigt. Für die Studie werden laufend Fahrerinnen in Europa, Japan, China und den USA nach ihren Vorlieben bei Autos ebenso gefragt, wie nach den Eigenschaften, die ihnen nicht gefallen. Dabei kommt heraus, dass Frauen die Autos nach ihren jeweiligen Lebenssituationen auswählen. Sie müssen Arbeit, Familie und Freizeit unter einen Hut bringen und deshalb müssen auch ihre Autos „multi-tasking-fähig“ sein. Sind sie Single, in einer Partnerschaft, als Teil der Familie oder ist die Familie schon aus dem Haus – das Auto der Wahl sieht jedes Mal anders aus.
Frauen entscheiden sich dann in der Regel für Fahrzeuge, deren Design ihnen gefällt. Auch praktische Aspekte, wie der schlüssellose Zugang zum Auto, der das Suchen nach dem Autoschlüssel in der Handtasche erspart, spielen eine Rolle. Eine hohe Sitzposition und auch die Größe des Innenraums sind für das weibliche Geschlecht ebenso wichtige Gesichtspunkte. Frauen legen bei ihrem Fahrzeug – im Gegensatz zu vielen Männern – weniger Wert aufs Prestige einer Wagenklasse oder einer Marke. Vielmehr geht es ihnen darum, ob das Fahrzeug ganzheitlich – also mit seinem Aussehen ebenso wie mit seinem praktischen Nutzen –zur eigenen Persönlichkeit passt. Zudem legen Frauen großen Wert darauf, dass ihre Fondpassagiere wohltemperiert entspannt sitzen und dass sie mit ihnen gut kommunizieren können. Auch der Gepäckraum sollte problemlos und flexibel zu beladen sein. Dabei sind Ihnen leicht umklappbare und verschiebbare Sitzsysteme, eine ebene Ladefläche, eine niedrige Ladekante so wie möglichst viele zusätzliche Staumöglichkeiten wichtig.
Umfassende Sicherheit und Kontrolle ist nach den Befragungen für Frauen wichtiger als für Männer. Neben diversen Fahrer-Assistenzsystemen schätzen sie insbesondere eine gute Sicht nach allen Seiten, die durch Kameras wie beim Around View Monitor für 360-Grad-Rundumsicht unterstützt sein kann, außerdem automatisch verriegelnde Türen sowie Lichtfunktionen, die auch nach dem Abstellen des Fahrzeugs noch für den Weg ins Haus Helligkeit ins Dunkel bringen. Bei der Anschaffung des Fahrzeugs behalten Frauen, viel stärker als Männer, den finanziellen Rahmen im Blick. Die Obergrenze des Anschaffungspreises ist unverrückbar und es wird streng auf die Unterhaltskosten geachtet.
In Deutschland bereitet das richtige Fahrzeug den Frauen echtes Vergnügen, offensichtlich mehr als in anderen europäischen Ländern, wo es stärker als Transportmittel gesehen wird. Letzteres kommt aber auch bei den deutschen Frauen nicht zu kurz, denn hier bevorzugt die deutsche weibliche Kundschaft moderne Kombis und Crossover anstelle traditioneller Limousinen.
Frauen mögen die Kombination aus vernünftigen Aspekten und emotionalen Bindungen auch bei ihrem fahrbaren Besitz. Sie wollen geschmackvolles Design, kluges Innenraumkonzept, sinnvolle Technik und umfassende Sicherheit. Das wollen Männer auch, nur mit anderen Schwerpunkten. Den Damen am Steuer bescheinigt die Studie, sie sehen den Straßenverkehr weniger als die Männer als eine Möglichkeit, sich mit anderen Verkehrsteilnehmern zu messen. Bei Frauen steht – so die Autoren der Studie – vielmehr die intelligente Anpassungsfähigkeit an einen funktionierenden Verkehrsfluss im Vordergrund. Danke für das Kompliment. (ampnet/nic)
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