Viele Wettbewerber tummeln sich inzwischen in diesem nicht sehr grossen Marktsegment. Doch die Marke Abarth hat noch ihren alten Glanz und geniesst hohes Ansehen bei jung und alt, die sich gern an die alten Zeiten der Abarths erinnern. Deren erstes Leben endete 1972, nachdem der Sportwagenhersteller mit Verständnis für den kleinen Geldbeutel von Fiat übernommen worden war. Es folgte ein halbherziger Ansatz bei der Mutter, Abarth als Name für sportlichere Varianten zu führen. Der endete rasch, und es wurde still um die Marke. Jetzt soll ihr drittes Leben beginnen. Dieses Mal wieder mit kleinen, kompakten Fahrzeugen wie dem bereits vorgestellten Grande Punto Abarth und bald auch mit dem 500 Abarth. Der 500 Abarth präsentiert sich als gelungenes Spielzeug für Erwachsene, bei dessen "Kriegsbemalung" Abarth auch gleich so viele Varianten und Aufkleber-Sets anbietet, dass er sich mühelos an die eigene Erinnerung oder an heutige Vorstellung vom Flitzer anpassen lässt. Nur eines wird dem Fan von damals fehlen: Die Motorhaube lässt sich nicht mehr aufstellen; denn der Motor sitzt vorn, was manche bedauern mögen. Aber Abarth hat sich grosse Mühe gegeben, dem Kleinen das Untersteuern abzugewöhnen. Und ihm eine Torque Transfer Control (TTC) mitgegeben - so etwas wie eine elektronische Differentialsperre, die dem kurvenäusseren Antriebsrad mehr Schub gibt als dem kurveninneren. Wie beim Fiat 500 finden sich natürlich auch beim 500 Abarth mehr als nur Anklänge an alte Zeiten. Der alte kleinste Abarth trug vorn auffällige Ölkühler, je mehr Leistung desto grösser. Der Bug des Neuen erinnert daran. Der verlängerte Dachaufbau mit grossem Spoiler und der als Diffusor konzipierte hintere Stossfänger sprechen aber für zeitgemässe Aerodynamik. Auf seinen 16-Zoll-Rädern (17 Zoll gegen Aufpreis) steht er so auch im dezenten Abart-Grau da, mit drei Türen und dennoch zwei ausreichend grossen Sitzen hinten. Innen bleibt sie sportliche Note erhalten. Die Sitze mit gutem Seitenhalt zeugen mit ihren groben roten Nähten davon, dass es hier sportlich zugehen soll. Ladedruckanzeige, Dreispeichen-Sportlenkrad mit dem grossen Abarth-Skorpion in der Mitte, Alu-Pedalerie verbreiten ebenfalls Rennatmospähre. Nur die Anzeige für den optimalen Schaltzeitpunkt für die Fünf-Gang-Handschaltung erinnert an die Kohlendioxiddiskussion. Im Übrigen gibt sich Abarth grosszügig bei der Ausstattung. Schon in der Basisversion finden sich viele Sicherheits- und Komfortelemente bis hin zu sieben Airbags und eine Klimaanlage. Und die Fahrleistungen? Der 1110 kg schwere 500 Abarth beschleunigt in 7,9 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 205 km/h Höchstgeschwindigkeit, getrieben vom 1,4 T-Jet 16V-Motor mit Direkteinspritzung, der 135 PS bei 5500 U/min und ein maximales Drehmoment von 180 Nm bei 4500 U/min zur Verfügung stellt. Schaltet man auf Overboost, stehen kurzzeitig 206 Nm bereit. Der Verbrauch wird (nach EU-Norm) mit 6,5 Litern angegeben, was 155 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer entspricht. Wer’s gern tiefergelegt und schneller hätte, kann seinen Abarth bei den dafür spezialisierten Werkstätten auf die "esseesse"-Version hochrüsten lassen. Vielleicht lässt dies der Basispreis von 28'490 Fr. (18'100 Euro) noch zu. (ar/Sm)
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