Sonntag, 7. Dezember 2008 Alfa Romeo Mito 1.4 TB: Eine neue Liebe
Der 4,06 Meter lange, 1,45 Meter hohe und 1,72 Meter breite Alfa Romeo folgt mit seinen prägnanten Scheinwerfern und Kotflügeln dem Supersportwagen Alfa 8C Competizione.
Für Alfa Romeo ist der Mito eines der wichtigsten Modelle der letzten 20 Jahre. Mito steht für Milano und Torino, also Mailand und Turin. Aus der einen Stadt stammt das Design, in der anderen wird das Fahrzeug hergestellt. Dass das italienische Wort Mito gleichzeitig Mythos bedeutet, hat bei der Namengebung sicher ebenfalls eine Rolle gespielt. Der Kleinwagen baut auf der gleichen Plattform wie der Fiat Grande Punto und ist somit bestens für den Alltag gerüstet.
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Der Mito hat vom Ferrari F430 sein DNA-System übernommen. D steht für die Einstellung von Motor und Fahrwerk auf dynamische Fortbewegung, N für Normal und A für All wheather, gemeint ist schlechtes Wetter. |
Angesichts eines Kofferraums, der von 270 Liter auf 959 Liter vergrössert werden kann, und einer Zuladung von 405 Kilogramm kann man dem Mito auch nützliche Eigenschaften zugestehen. |
Vorwiegend junge Leute sollen sich für den Zweitürer mit Heckklappe entscheiden. Denen wird der sehr sportlich, aber nicht aufgesetzt gestaltete Innenraum gefallen, der dem Fahrer einen gut sitzenden Arbeitplatz zuweist. |
Das Cockpit ist modern und gut verarbeitet, so wie man es von Alfa Romeo gewohnt ist. Die Bedienelemente sind einfach angeordnet und leicht zu durchschauen. |
Für den Antrieb sorgen zwei Benziner mit 95 PS und 155 PS (im Bild), sowie ein Turbodiesel mit 120 PS. |
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Eines der entscheidenden Kaufkriterien bei einem Alfa Romeo war schon immer die Optik, und das dürfte beim Mito nicht anders sein. Chefdesigner Christopher Reitz verweist nicht ohne Stolz auf die durchaus erkennbaren Parallelen zum Supersportwagen 8C und lobt etwa die schmalen Fensterflächen, die die gedrungene kraftvolle Form des Fahrzeugkörpers betonen. Das geht allerdings auf Kosten der Übersichtlichkeit nach hinten. Insgesamt gelingt dem Mito ein eigenständiger und attraktiver Auftritt, auch wenn das Design an der einen oder anderen Stelle etwas verspielt wirkt und die niedlich-runden Leuchten den sportlichen Gesamteindruck konterkarieren. Doch mit dem neuen Kleinwagen Mito haben sich nicht nur die Alfa-Designer, sondern auch die Techniker viel Mühe gegeben und jede Menge Dynamik aus der Punto-Basis herausgepresst. Ein sportliches Fahrwerk, Stossdämpfer mit Gegendruck-Federn und das elektronische Vorderachs-Differenzial Q2 bescheren dem 1145 Kilogramm schweren Fronttriebler eine hohe Kurvenagilität mit geringer Wankneigung. Noch stärker anschärfen lässt sich der Mito mit Hilfe der Fahrdynamikregelung D.N.A., die im Dynamic-Modus mehr Drehmoment des Motors freigibt, das Ansprechverhalten auf Gasbefehle optimiert, die Lenkung direkter auslegt und die Eingreifschwelle der elektronischen Stabilitätskontrolle heraufsetzt. Gut dazu passend agiert der aus dem Abarth Grande Punto bekannte 1,4-Liter-Turbo-Benziner mit 155 PS, der sich drehfreudig und drehmomentstark (230 Nm) präsentiert und bestens mit dem Charakter des Mito harmoniert. Tempo 100 wird mit der leichtgängigen Sechs-Gang-Schaltung in acht Sekunden erreicht, die Spitze wird mit 215 km/h beziffert und der Normverbrauch mit 6,5 Litern auf 100 Kilometer. Auf den vorderen Plätzen des 4,06 Meter langen Dreitürers herrscht ein gutes Platzangebot, dank des in Höhe und Tiefe verstellbaren Lenkrads findet man eine angenehme Sitzposition. Auch der Kofferraum ist mit 270 Litern Fassungsvermögen ganz passabel geraten, erschwert mit schmalem Ausschnitt und hoher Ladekante aber das Be- und Entladen. Im Übrigen kann man sich im Mito auf das Sicherheitspaket mit sieben Airbags und aktiven Kopfstützen an den Vordersitzen verlassen. Wer sich für den Mito entscheidet, hat’s nicht leicht. Denn Alfa stellt ihn vor die Qual der Wahl zwischen einer grossen Zahl von Möglichkeiten, den eigenen Alfa unverwechselbar zu gestalten. Zehn Lackfarben für die Karosserie, 14 Rahmen für die grossen Scheinwerfer und die grossen LED-Rückleuchten, 14 Lackierungen für die Außenspiegel, fünf Alu-Räder von 16 Zoll bis 18 Zoll, zehn Sitzbezüge und bis zu drei Farben der Innenausstattung, die sich auf der Armaturentafel und an den Seitenverkleidungen in Karbonoptik und in den Stoffbezügen der Sitze wiederfinden. Den Clou stellen aber die vier Aufklebersets dar, die man ab Werk bestellen kann. Wer den Mito sportlich bewegen möchte, kommt nicht um den Turbo-Benziner herum. Der auf den ersten Blick moderate Basispreis von 28'500 Fr. ist mit ein paar ansprechenden Optionen nicht zu halten. Das Sport Package mit 18-Zoll-Alufelgen ist fast Pflicht und so ist man dann schnell über 30'000 Fr. Echte Alfisti wird das nicht stören - spätestens auf der IAA 2009 soll dann auch noch der Mito GTA mit rund 230 PS debütieren. atn/war
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