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Sonntag, 7. Dezember 2008 Frauen und Motorsport

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Erfolgreich auf Mercedes-Benz: Ewy Rosquist-von Korff siegte zusammen mit Eva-Maria Falk bei der 33. Rallye Monte Carlo (18. bis 25. Januar 1964) mit einem Mercedes-Benz 220 SEb in der Klasse der Tourenwagen mit einem Hubraum bis 2500 Kubikzentimeter.Erfolgreich auf Mercedes-Benz: Ewy Rosquist-von Korff siegte zusammen mit Eva-Maria Falk bei der 33. Rallye Monte Carlo (18. bis 25. Januar 1964) mit einem Mercedes-Benz 220 SEb in der Klasse der Tourenwagen mit einem Hubraum bis 2500 Kubikzentimeter.

Konkurrenz, Biss und der unbedingte Siegerwille - also alles, was den Wettkampfsport ausmacht - ist allerdings in den Anfängen des Automobils nichts für die Frau, die immer wieder als sehr idealistisch weiblich stilisiert wird; das spüren schon die Radfahrerinnen beim ersten offiziellen Damenrennen Deutschlands 1893 in Berlin Halensee am eigenen Leib: "Wir wollten weder unsere Reize den Zuschauern präsentieren, [...] noch uns an den Preisen bereichern, sondern wir wollten dem Publikum zeigen, dass wir Herrinnen unserer Maschinen waren und den Damen zurufen: Hier, seht her und macht es uns nach! Beides ist uns gelungen", erinnert sich eine der Mitstreiterinnen namens Amelie Rother.

 

Sportliche Autofahrerinnen gibt es hingegen von Anfang an, in der Nachfolge der ersten Fernfahrerin Bertha Benz, einige davon Aufsehen erregend. Die englische Baronin Campbell von Laurentz beispielsweise knattert 1905 in ihrem Auto durch England und Frankreich und legt dabei Tagesetappen von einigen hundert Kilometern zurück. Ihre abenteuerlichen Erfahrungen beschreibt sie in "My Motor Milestones" - als erste Autoschriftstellerin. Und nicht nur zu Land, auch in der Luft wäre sie gerne ihrem Mobilitätsdrang nachgegangen: "Im Februar 1909 preschte die Baronin schneeverkrustet im offenen Wagen ohne Windschutzscheibe durch Frankreich, Chauffeur an der Seite, Hausmädchen (caughing horribly - schrecklich hustend) im Fond. In Pau wollte sie mit den Flugpionieren Wilbur und Orville Wright selbst in die Luft. Aber diese verweigerten sich."
Und eine praktische Nebenerfindung macht die sportliche Frau auch gleich noch: Um das Jahr 1910 soll sie das passende Gepäck für längere Reisen erfunden haben: Einen ledernen Reisekoffer, in den die Sachen für zwei Personen passen und der sich mittels eines Lederriemens auf das Heck des Wagens schnallen lässt.
Bereits 1907 macht sich auch ein italienisches Ehepaar als Rennteam zu einer besonderen Langstreckenfahrt auf: Die Fürstin Anna Maria Borghese nimmt zusammen mit ihrem Mann an einer Rallye von Paris nach Peking teil - und unter unglaublichen Strapazen gewinnen sie die Fahrt.
Das Bild der schnellen Ladies jedoch ist sehr gewöhnungsbedürftig: "Rennfahrerinnen in Overalls - vielleicht gar mit einer brennenden Zigarre im Mund - galten damals für viele als skandalöses Ärgernis", heisst es auf der "Klausenrennen-Seite" der Neuen Züricher Zeitung. "So führte sich keine anständige Frau auf. Dabei stammten diese Frauen in der Regel aus wohlhabenden oder adligen Familien; sie allein konnten sich diesen Sport leisten und betrieben ihn aus Spass und Abenteuerlust. Zum Beispiel Prinzessin Hohenlohe, die 1924 und 1925 auf Bugatti am Klausen fuhr. Oder Elisabeth Junek, Gattin eines Bankdirektors."
Wie viele der damaligen Frauen im Motorsport ist auch Ernes Merck, die aus einer reichen Darmstädter Industriellenfamilie stammt, durch den Ehemann oder den Vater zum Autorennsport gekommen - und die Damen duellieren sich in manchen Fällen sogar mit ihnen: Ernes Merck fährt 1927 bei dem Bergrennen am Klausen schneller als ihr Mann; eine aus Nürnberg stammende Frau Minartz tritt 1930 gegen den eigenen Vater an: Während dieser auf einem Ford mit einer Zeit von 23 Minuten und 48 Sekunden auf den fünften Platz fährt, reicht es ihr auf einem Stoewer mit 27 Minuten und 48 Sekunden für den neunten Rang.
Die Pragerin Elisabeth Junek, die im Alter von 24 Jahren ihr erstes Sportwagenrennen gewinnt und sich mit ihrem Mann, einem Bankier, bald Rennduelle liefert, gilt als erfolgreichste Grand-Prix-Fahrerin: 1927 gewinnt sie auf dem Nürburgring beim Grossen Preis von Deutschland mit einem Bugatti in der Dreiliter-Sportwagenklasse. Als ihr 34jähriger Mann ein Jahr später auf derselben Rennstrecke tödlich verunglückt, startet sie nie mehr zu einem Motorsport-Wettbewerb.
Während sportliche Fahrerinnen also eigentlich so alt wie das Auto selbst sind, gibt es auch eine vergleichsweise junge Gattung im Rennsport: Anfang der 1960er Jahre kommen die später despektierlich Boxenluder genannten Damen auf, also jene, die ihre anatomischen Vorzüge auf den Rennstrecken anpreisen. Als erste Dame, die ihre Kurven gekonnt vermarktet, gilt die "Miss Queen of Speed at Atlanta International Raceway" Linda Faye Vaughn, die schliesslich mit Hilfe des amerikanischen Auto-Veredlers George Hurst und dessen Hot Rod-Magazin zum Covergirl Nummer 1 der Racing-Szene wird.

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