Ford nennt den Ka "die heisseste Versuchung im Kleinwagensegment". Er ist das Gefährt des Bond-Girls Camille, gespielt von der ukrainischen Schauspielerin Olga Kurylenko des aktuellen James-Bond-Films "Ein Quantum Trost". Länger als sein Vorgänger fiel der neue Ka mit 3,62 Meter nicht aus, aber dafür um zehn Zentimeter höher, was natürlich dem Innenraum zugute kommt. Man sitzt höher und hat den besseren Überblick. Der neue Ka entstand in Kooperation mit Fiat. Er rollt vom selben Band im polnischen Tychy wie der Fiat 500. Dennoch zeigt er schon auf den ersten Blick einen anderen Charakter. Er sieht eben nicht aus wie die Wiedergeburt eines alten Bekannten. Nicht einmal der Ka-Schriftzeichen am Neuen erinnert noch an seinen Vorgänger. Der war noch ein Kleinwagen mit klassischem Konzept. Sein Nachfolger trägt die Züge eines Microvans: kurz, hoch, kompakt. Mit runder Schnauze und dem fürs neue Ford-Design typischen rautenförmigen Kühlergrill, weit in die Seiten hineingezogenen Mandelaugen, deutlichen Lippen um die Radhäuser und ausgeprägter Keillinie, unterstrichen von einer steil aufsteigenden Sicke, abgeschossen von einer runden Heckklappe und grossen, runden Heckleuchten. Innen erwartet einen als erster Blickfang eine betonte Mittelkonsole. Auch die lässt sich in vielen Farben variieren, passend zu den Polstern, den Armaturenträger, dem Lenkrad und den Türverkleidungen. Die Mittelkonsole trägt auch den hochgesetzten Schaltknüppel der Fünf-Gang-Schaltung. Konsole und der Schwung der Armaturentafel auf der Beifahrerseite hin zur Windschutzscheibe unterstreichen das Raumangebot - man hat nicht nur nach oben Platz. Hinten bleibt für die Passagiere Nummer drei und vier natürlich so viel Platz, wie man es heute bei einem Kleinwagen dieser Klasse erwarten darf. Für Einkauf oder Gepäck darf man sich aber auf 20 Prozent mehr freuen, nämlich auf jetzt 224 Liter und wieder eine geteilt umklappbare Rücksitzbank. Um etwa denselben Prozentsatz, um den der Laderaum wuchs, nahm der Durst ab. Mit im Durchschnitt (nach EU-Norm) 5,1 Liter auf 100 km soll der 1,2 Liter-Benziner mit 69 PS nun auskommen - im Schnitt sind es jedoch gut und gerne ein Liter mehr. Erstmals bietet Ford in dieser Klasse auch einen Dieselmotor an, dem man aber nicht mehr als acht Prozent Anteil am Ka-Verkauf zutraut. Der soll sich mit 1,3 Litern Hubraum und 75 PS sogar mit nur 4,2 Litern zufrieden geben. Beide Motoren liegen unter der inzwischen magischen Grenze von 120 Gramm Kohlendioxidemission pro Kilometer. Eine Econetic-Variante mit weniger als 100 Gramm soll folgen; stärkere Motoren sind aber zur Zeit nicht geplant. In 13,1 Sekunden beschleunigen beide Motoren den Ka auf 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei knapp 160 km/h. Beim Ka haben die anerkannt guten Fahrwerksexperten von Ford sich gegenüber dem Fiat zwei wesentliche Änderungen einfallen lassen. Ein Stabilisator an der Vorderachse soll das Wanken einschränken und so die Federn von der Aufgabe entlasten, den Ka in Kurven waagerecht zu halten. Deswegen konnten weichere Federn verwendet werden, die ein stärkeres Einfedern erlauben. Die Dämpfung allerdings wurde straff ausgelegt. Das Fahrwerks und die leichtgängigen wie präzise Elektro-Servolenkung vermitteln dem Fahrer einen guten Kontakt zur Fahrbahn. Und dies kommt nicht nur James Bond bei einer Verfolgungsjagd zu Gute. atn/war
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