In Sachen Geschwindigkeitsüberschreitungen sind die Deutschen allerdings kein Vorbild, da helfen weder Punkte in Flensburg noch Geldbußen. Verkehrssicherheit, Umweltschutz und vor allem konstant hohe Benzinpreise sind hierzulande eher ein Grund, den Fuß vom Gas zu nehmen. Beim Thema Alkohol am Steuer sind die befragten Autofahrer in Deutschland jedoch vorbildlich: 90 Prozent halten Alkohol am Steuer für gefährlich. In Sachen Verkehrssicherheit hängen Frauen männliche Fahrer ab: Ob es um das Telefonieren ohne Freisprechanlage, den Sicherheitsabstand oder die Geschwindigkeit geht, ob Blinken oder Alkohol am Steuer - die befragten Fahrerinnen zeigen überall das vorbildlichere Verhalten im Straßenverkehr. Erstaunlich ist auch die Erkenntnis, dass Präventionskampagnen zur Verkehrssicherheit bei älteren Fahrern wenig Wirkung haben. Im Ländervergleich schneiden die Italiener insgesamt am schlechtesten ab, was das Fahrverhalten angeht.
Deutsche sind Europameister in Sachen Sicherheit
Hinter deutschen Lenkrädern herrscht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern das größte Sicherheitsgefühl. Rund acht von zehn befragten deutschen Autofahrern (83 Prozent) fühlen sich auf heimischen Straßen sicher, mehr als der europäische Durchschnitt von 75 Prozent. Die Europäer insgesamt (67 Prozent) wie auch die Deutschen (73 Prozent) beurteilen ihr eigenes Fahrverhalten größtenteils als gut. Überraschend ist: Am sichersten fühlen sich die befragten Deutschen nach wie vor auf Landstraßen. Ein gefährlicher Trugschluss, denn dort geschehen über die Hälfte aller Unfälle mit Todesfolge. Ansonsten wissen die befragten Pkw-Fahrer aus Deutschland sehr genau, wo Gefahrenquellen im Straßenverkehr lauern. Etwa 90 Prozent geben das Missachten von Sicherheitsabständen, Fahren ohne Sicherheitsgurt, Alkohol am Steuer und Rechtsüberholen auf der Autobahn als die gefährlichsten Verkehrssünden an. Damit zeigen sie für diese Aspekte ein höheres Bewusstsein für Gefahren auf der Straße als befragte Autofahrer aus anderen europäischen Ländern.
Jenseits der Alpen: heißblütige Verkehrs-Rowdies in Italien
Italien gehört zu den beliebtesten Autoreiseländern der Deutschen - auch wenn unsere südlichen Nachbarn Verkehrsregeln schon mal anders interpretieren. Der AXA Verkehrssicherheits-Report 2009 belegt, dass dort womöglich ein anderes Sicherheitsempfinden herrscht als in anderen Ländern Europas. So empfinden nur 76 Prozent der befragten Italiener das Fahren ohne Sicherheitsgurt als gefährlich, in Deutschland hingegen 94 Prozent. Auch das Benutzen des "telefonino" am Steuer scheint vielen Italienern im Blut zu liegen: Denn jeder fünfte (19 Prozent) hält Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung am Steuer nicht für gefährlich. Das sind mehr als in allen anderen befragten Ländern. Trotz Verbots telefonieren die Italiener auch am häufigsten ohne Freisprecheinrichtung (38 Prozent). Ein teurer Spaß - denn wer sich in Italien dabei erwischen lässt, zahlt bis zu 600 Euro Strafe. Im Gegensatz dazu sind Deutschland, Großbritannien und Irland hier besonders vorbildlich: Nur jeder vierte deutsche Autofahrer (25 Prozent) gibt an, diese Verkehrssünde gelegentlich zu begehen. Gleichauf liegt Irland. Vorzeigenation ist Großbritannien mit nur 12 Prozent. Knapp 80 Euro zahlt man auf der Insel für das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung im Auto. Wer sich auf deutschen Straßen dabei erwischen lässt, kommt im Vergleich dazu günstig weg: 40 Euro und ein Punkt in Flensburg werden hier fällig.
Von wegen Frau am Steuer = "Ungeheuer"
Frauen sind die besseren Autofahrer - das bestätigt der AXA Verkehrssicherheits-Report 2009. Die Hälfte (51 Prozent) der befragten Fahrer und Fahrerinnen halten Frauen für kompetenter hinter dem Lenkrad; nur 19 Prozent sind der Meinung, männliche Fahrer seien die besseren Fahrer. Außerdem zeigen Frauen Stärke in Sachen Verkehrssicherheit: Bei Verkehrsdelikten belegen Männer die unrühmlichen ersten Plätze.
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