Mit mehr als 13,7 Millionen verkauften Exemplaren seit 1982 ist der Corsa das erfolgreichste Einzelmodell von Opel. Nun startet die sechste Generation mit deutlich geschärftem Profil.
So gut wie alles ist am Corsa neu: Angefangen beim Design, wo der direkte Vergleich sich wohltuend auf die Proportionen auswirkt. Dazu wurde der mit 1,77 Metern nahezu gleich Breite Corsa nur geringfügig auf 4,06 Meter (+39 mm) gestreckt, dagegen schafft der um 2,8 Zentimeter längere Radstand von 2,538 Metern mehr Platz für die Passagiere und auch der Kofferraum gewinnt mit 309 bis 1083 Liter an Volumen (24 Liter).
Nebenbei zählt der nur noch als Viertürer erhältliche Corsa mit dem geringen Luftwiderstandsbeiwert von cW 0,29 zu den Besten seiner Klasse. Möglich machen dies ein komplett verkleideter Unterboden, der verschliessbare Lufteinlass des Kühlergrills sowie der Heckspoiler.
Aber auch sonst hat sich einiges unter dem Blech getan. Technisch massiv aufgewertet wiegt der Corsa - wie der Peugeot 208 auf der CMP-Plattform aufbauend - in der Basisvariante nur noch 980 Kilogramm und spart rund 10 Prozent Gewicht gegenüber der Vorgängergeneration ein.
Dem Downsizing-Trend folgen auch die Dreizylinder-Benzinmotoren mit 1.2 Liter Hubraum: Zum Marktstart sind drei Leistungsstufen zwischen 75 und 130 PS sowie ein Vierzylinder-Diesel mit 1.5 Liter Hubraum (102 PS und 250 Nm Drehmoment) erhältlich.
In unserem Testbetrieb erwies sich der 100 PS starke Benziner mit Turboaufladung (GS Line ab 23'090 Franken) als attraktive Wahl. Er zieht mit maximal 205 Newtonmeter Drehmoment gut durch, lässt sich mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe komfortabel bewegen und wird nicht laut, auch wenn es mal ein bisschen flotter zur Sache geht.
Er repräsentiert zudem einen guten Kompromiss aus Wirtschaftlichkeit und Fahrspass. Beim Spurt von 0 auf 100 km/h vergehen 9,9 Sekunden, erst bei Tempo 194 km/h ist Schluss und der Normverbrauch liegt bei 5,3 bis 6,1 Litern auf 100 Kilometer. Auch bei einer etwas ambitionierten Fahrweise konsumierte der Corsa selten mehr als 6,5 Liter im Schnitt.
Auch sonst ist der Corsa ein guter Begleiter. Er verfügt über eine Reihe an Ausstattungsmerkmalen, die den Fahrern selbst lange Strecken erleichtern. Ganz kurz noch zur Fahrwerks-Abstimmung angemerkt: Die Fahrt im Corsa GS Line macht viel Spass. Ein Sport-Modus sorgt für ein noch dynamischeres Lenkungs- und Motoransprechverhalten und dazu gefällt die Lenkpräzision, mit der sich der kleine Opel über kurvige Landstrassen treiben lässt.
Auch der solide verarbeitete Innenraum wirkt im neuen Corsa deutlich wertiger. Es gibt viel und gut erreichbaren Stauraum in den Türen. In der Mittelkonsole befinden sich die üblichen Getränkehalter. Die Bedienelemente mit dem wahlweise sieben oder zehn Zoll grossen Display (Android Auto und Apple CarPlay sind mit an Bord) in der Mittelkonsole geben keine Rätsel auf, das Cockpit ist übersichtlich und die Sitze bieten ausreichend Seitenhalt.
Bei der Corsa GS Line unterstreichen Stossfänger in Sport-Optik, Sportsitze für Fahrer und Beifahrer sowie Aluminimum-Sportpedale, ein schwarzer Dachhimmel und rote Farbakzente auf dem Armaturenträger das sportliche Feeling.
Auch gibt es viel Sicherheit an Bord. Erstmals dabei sind das blendfreie IntelliLux LED Matrix-Licht und bei den Assistenzsystemen optional eine 180 Grad-Rückfahrkamera sowie ein aktiver Spurhalte- und ein automatischer Geschwindigkeits-Assistent. Auf Wunsch hält letzterer ab 30 km/h dynamisch den Abstand zum Vordermann.
Im Fazit ist der neue Opel Corsa in der Tat ein Sprung in die Zukunft. Mehr Technologie und Dynamik gab es beim Corsa zu diesem Preis noch nie. atn/war
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