Das soll er auch, denn auf der europäischen Seite des italienisch-amerikanischen Konzerns ist der Panda neben dem 500 eines der beiden Standbeine von Fiat. Gut, dass er jetzt satter auf der Straße steht. Die Designer haben ihm mit einem deutlich ausgestellten Heck eine breitere Spur mitgegeben. Eleganter sieht er auch noch aus, wenn er auch klar erkennbar ein Panda geblieben ist.
Innen durften sich die Gestalter noch mehr austoben, um die hervorragende Flexibilität des Viertürers mit Heckklappe zu schmücken. Im Neudeutsch würde man den Innenraum „stylish“ nennen. Vorbei die Zeit der kargen Armaturen. Beim Panda wird die Armaturentafel mit einem breiten Rand abgesetzt, die in verschiedenen Farben geordert werden kann. In ihm finden alle Elemente für Lüftung, Heizung und Klima – sofern extra gekauft – untergebracht sind. Die Instrumente sind eher klassisch gehalten, ein kleines Zentraldisplay für Anzeigen und Daten aus dem Bordcomputer ergänzen sie.
Der dicke Knauf der serienmäßigen Fünf-Gang-Schaltung liegt gut izur Hand; das dicke Lenkrad ist in der Höhe verstellbar. Seine Form eines stark abgerundeten Quadrats findet sich im Wagen überall wieder. Die Designer nannten Quadrat, Würfel und Kreis als Grundelemente und in der Tat findet die sich überall, am augenscheinlichsten in der Polsterung der Sitze.
Fiat gibt dem Panda einige Sicherheitssysteme mit, die man meist nur in Fahrzeugen höherer Kategorie findet. Am bemerkenswertesten dabei ist das Notbremssystem, das ein Hindernis vor dem Auto erkennt und bei Geschwindigkeiten bis 30 km/h eine Notbremsung einleitet, wenn der Fahrer nichts unternimmt.
Der Panda wird mit einem Diesel (1.3 Mjet S&S) mit 55 kW / 75 PS und wahlweise zwei Benzinern mit Leistungen zwischen 51 kW / 69 PS (1.2 Fire) und 63 kW / 85 PS. Beim stärkeren Benziner handelt es sich um einen Zwei-Zylinder mit knapp 900 Kubikzentimeter Hubraum, der entweder mit Handschalter oder einem automatisierten Getriebe (Dualogic) angeboten wird. Fiat gibt den Normverbrauch des Kleinen mit 4,1 Liter (Automat) oder 4,2 Liter (Handschalter) an. Die Werte für die Emission von Kohlendioxid liegen bei 95 bzw. 99 Gramm pro Kilometer.
Der Panda hat also das Zeug zum Sprit-Sparmeister. Um dafür ein Gefühl zu bekommen, entschieden wir uns bei der Weltpremiere des Panda in Neapel jetzt für diesen Motor und fanden ihn reizend. Weil seine 85 PS mit dem Auto spielend fertigwerden, der Motor aber nach Drehzahl verlangt, wenn man die PS spüren will, schaltet man gern und oft, um in den hohen Drehzahlen zu bleiben. Die Zeit wird lehren, was das für den Verbrauch bedeutet, aber Spaß bringt das schon, weil die Lenkung direkt arbeitet, der Wendekreis gerade klein genug ist, um sich durch Neapels Großstadt-Gewühl zu drängeln und der Spurt genau dazu passt. Zu zweit haben wir den Panda genossen, allerdings hätten wir Probleme gehabt, im Fond Platz zu finden. Ein Kleinwagen bleibt ein Kleinwagen, gedacht für die Familie mit Kindern, aber nicht für vier ausgewachsene nordeuropäische Sitzriesen.
Den Panda wird Fiat in drei Versionen anbieten: als Pop. Easy und Lounge. Zur Basisausstattung des Pop zählen auch das ESP, elektrische Fensterheber vorn, Tagfahrlicht und Servolenkung. Beim Easy kommt zum Beispiel die Dachreling dazu, auch eine Vorbereitung für ein Radio ist an Bord. Das Radio gehört erst beim Lounge zur Serienausstattung, außerdem eine Klimaanlage und elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel.
Aus dieser Segmentierung spricht das deutliche Bemühen, den Preis des Panda wettbewerbsfähig zu halten. Fiat-Chef Sergio Marchionne versprach, dass er in den wichtigen europäischen Märkten unter 10 000 Euro liegen werde. Aus den Kreisen italienischer Kollegen hörten wird, dass der Pop in Italien ab 10 200 Euro kosten werde. Spätestens zur Markteinführung im März werden wir Genaueres erfahren. (ampnet/Sm)
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