Gefragt nach dem Unterschied zwischen dem Mokka und dem Trax antwortet uns der Chevrolet-Manager, der Trax sei härter abgestimmt als der Mokka, eben dichter an einem typischen US-Truck. Das mit der härteren Abstimmung konnten wir nicht nachvollziehen, waren aber dankbar für den Hinweis auf eine mögliche Quelle des Namens: Truck. Vielleicht kommt der Name aber auch vom englischen Begriff für die Renn- oder Geländestrecke „track“ – schließlich bietet der Trax ja auch Allradantrieb für die drei gehobeneren von vier Ausstattungslinien (LS, LS+, LT und LT+).
Der Mann von Chevrolet unterbricht unsere Suche nach einem tieferen Sinn des Namens mit dem Hinweis, da sei keiner. So können wir uns mit den tatsächlichen Unterschieden zum Opel Mokka befassen, die über den mächtigen Kühlergrill mit deutlichem „Bowtie“-Markenzeichen, die betonten Radhäusern, den Heckspoiler und den Namen hinausgehen. Der Chevy sichert den Mokka-Markt nach unten gegen den Wettbewerb von Skoda Yeti, Nissan Duke, Mitsubishi ASX und ähnlichen kompakten SUV. Zum hausinternen Wettbewerb kann man feststellen: Der Trax hält sich eher zurück, so dass die rund 2000 Euro Preisunterschied zum Opel nachvollziehbar erscheinen.
Der Opel Mokka zeigt sich kompletter ausgestattet und bietet mehr Zugriff auf hochwertige Infotainment- und Assistenzsysteme. Dabei glänzt aber auch der Chevrolet beim Basismodell mit CD-Radio, elektrischen Fensterhebern vorn, Zentralverriegelung samt Fernbedienung, Tempomat und sogar mit 230 Volt-Steckdose. Eine Besonderheit ist ‘MyLink’ in den höheren Ausstattungen zum Anschluss eigener Smartphones. Mit seinem Sieben-Zoll-Bildschirm kann es von dort sogar die Navigation übernehmen, ohne dass hierfür eigene Geräte angeschafft werden müssen.
In der Preisliste findet sich auch ein betagter 1,6-l-Saugmotor mit 85 kW / 115 PS, dessen 155 Newtonmeter (Nm) maximales Drehmoment erst bei 4000 Umdrehungen pro Minute (U/min) etwas Mühe haben mit fast 1,8 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Wie man bei der Pressevorstellung in Kroatien jetzt hörte, wird dieser Motor in Deutschland wahrscheinlich nicht angeboten werden, Man habe bisher keinen bestellt, hieß es. Man möchte sich lieber auf den modernen 1,4-l-Turbo mit 103 kW / 140 PS stützen, der sein maximales Drehmoment von 200 Nm bereits ab 1850 U/min entwickelt. Zur Wahl steht auch ein 1,7-l-Diesel mit 96 kW / 130 PS und 300 Nm. Beide benötigen für den Standard-Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 knappe zehn Sekunden, die Höchstgeschwindigkeiten liegen über 180 km/h. Der Diesel markiert mit Handschaltung den niedrigsten Verbrauch: 4,5 l/100 km, CO2 120 g. Ihn gibt es auch mit Automatik und mit Vierradantrieb, den Turbo-Benziner nur als Allradler. Ein preiswerterer Frontantrieb ist aber in Planung.
Beim ersten Kennenlernen erwies sich der Trax als durchaus erfreulich: leichte Bedienung, gute Sitze, gute Übersicht nach vorn und nach den Seiten, nach hinten allerdings weniger. Immerhin helfen beim Einparken die ab der zweiten Ausstattungsstufe LS+ serienmäßigen Park-Piepser. In den Wind- und Rollgeräuschen gibt es wenig Unterschiede zum Wettbewerb.
Die stärkeren Motoren erfordern freilich auch bei Chevrolet einen deutlich tieferen Griff in den Geldbeutel. Mit 140 PS und dem dabei serienmäßigen Allradantrieb kostet der Trax 21 790, als Diesel mit Frontantrieb 21 990 Euro. Immerhin ist bei 25 990 für den Diesel mit Allradantrieb Schluss. Beim Mokka noch lange nicht: Nur bei ihm sind teure Systeme wie ein Spurhalte- oder Fernlicht-Assistent oder Verkehrszeichen-Erkennung zwar relativ günstig zu erwerben, doch viele können solche Systeme durchaus vermissen. Sie finden im neuen Chevrolet Trax ein solides Angebot. (ampnet/Sm)
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