Besonders attraktiv ist dabei der Fünftürer. Mit seinen weit öffnenden Fondtüren, die im Gegensatz zum Dreitürer nun einen wirklich bequemen Einstieg auch für die hinteren Passagiere ermöglichen und vor allem auch die Unterbringung eines Kleinkindes mit entsprechendem Kindersitz zur mühelosen Übung werden lassen, ist diese Variante die bessere Wahl – auch wenn sie gegenüber dem Einstiegs-Dreitürer mit 10.065 Euro knapp 1.000 Euro teurer ist. Dafür erhalt man aber auch nicht die Basis-Version, sondern die zweite Ausstattungsstufe „Active“, die zusätzlich einige nützliche Komfort-Features aufweist.
Saubere Verarbeitung und funktionelle Bedienung Natürlich bemerkt man bei den allerdings sehr akkurat verarbeiteten Kunststoff-Materialien, die auch haptisch etwas zu wünschen übrig lassen, den Sparzwang. Doch ist die Funktionalität in jedem Detail gegeben. Die Instrumente hat der Fahrer gut im Blick, die Knöpfe und Schalter, wenngleich manchmal auch zu klein ausgefallen, sind ergonomisch richtig platziert, und die Bedienung erfolgt weitestgehend intuitiv.
Fond-Passagiere haben genügend Platz Fahrer und Beifahrer sitzen auf straffem, aber dennoch recht komfortablem Gestühl. Um die richtige Position zu finden, braucht der Fahrer das erste Mal allerdings etwas länger, da das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar ist und die Lehneneinstellung eine zu grobe Rasterung aufweist. Selbst groß gewachsene Personen verfügen über Platz satt. Und selbst die beiden Fond-Passagiere können sich nicht beklagen. Erst wenn Mitfahrer mit einer Körpergröße von 1,90 Metern und mehr hinten Platz nehmen, wird es lediglich mit der Kniefreiheit etwas knapp. Das Ladevolumen des leicht zu befüllenden Kofferraums beträgt 251 Liter. Wird mehr Raum benötigt, ist die Rückenlehne schnell umgeklappt und es stehen bis zu 951 Liter Volumen zur Verfügung.
Mit vier Airbags und ESP ist die Sicherheitsausstattung zwar nicht sensationell, doch für dieses Segment mehr als ausreichend. Die Notbremsfunktion „City Safe Drive“, die unter Tempo 30 aktiv wird und abhängig von Tempo und Situation eine automatische Bremsung einleitet, ist allerdings nur optional im „Urban-Paket“ (450 Euro) erhältlich, das zusätzlich unter anderem noch einen Bordcomputer und Parksensoren beinhaltet.
Auch in Kurven sicheres Fahrverhalten Für den Vorschub im Testwagen sorgte das Einliter-Dreizylinder-Triebwerk mit 55 kW/75 PS. Der Benziner ist natürlich kein Ausbund in puncto Kraftentfaltung, sodass speziell auf Landstraßen für ein zügiges Fortkommen schon kräftiges Schalten erforderlich ist. Da das manuelle Fünfganggetriebe mit seinen kurzen Wegen gut abgestuft ist und präzise arbeitet, artet dies aber nicht in Arbeit aus. Im Gegenteil – dank der guten Feder-/Dämpferabstimmung und einem sicheren Fahrverhalten macht ein wenig Kurvenhatz im Citigo richtig Spaß. Freilich ist dann der Normverbrauch von 4,7 Litern auf 100 Kilometern nur noch Makulatur. Bei normaler Fahrweise weicht der Citigo erfreulicherweise nur knapp mehr als einen halber Liter vom Herstellerwert ab.
Die eigentliche Domäne des Citigo ist dennoch die Stadt, wo sein Drehmoment locker ausreicht, um sich flott und agil zu bewegen. Bei einem Wendekreis von 9,8 Metern verliert zudem auch das engste Parkhaus seine Schrecken und der Fahrer findet so manche Parklücke, die anderen verschlossen bleibt. Eine Menge Potenzial also für Skoda auf seinem weiteren Erfolgsweg, das den ebenfalls in Tschechien produzierten Citroën C1, Peugeot 107 und Toyota Aygo noch einiges Kopfzerbrechen bereiten könnte. (Auto-Reporter.NET/Hans H. Grassmann)
Daten Skoda Citigo 1.0 Ambition:
Länge x Breite x Höhe (m): 3,56 x 1,64 x 1,49 Motor (Bauart, Hubraum): Dreizylinder-Benziner, 999 ccm Max. Leistung: 55 kW/75 PS bei 6.200 U/min Max. Drehmoment: 95 Nm bei 3.000 U/min Verbrauch NEFZ im Mittel: 4,7 Liter Super/100 km CO2-Emission: 108 g/km Beschleunigung von null auf 100 km/h: 13,2 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 172 km/h
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