Angesichts der zunehmend dringlichen Klimakrise ist es Fakt, dass ab dem Jahr 2035 Autohersteller keine Pkw mit Verbrennungsmotor mehr anbieten dürfen. Doch welche Faktoren bestimmen heute den Erfolg eines vollständig elektrischen Automodells im Verkauf?
Sind es Spitzenleistungen beim Fahren? Ist es ein völlig abgedrehtes Design? Oder zählt nur ein niedriger Preis?
Der neue Opel Astra Electric in der GS-Version erfüllt keines dieser Kriterien, ist jedoch definitiv interessant für Käufer, die in einem Stromer der Kompaktklasse komfortablen Fahrspass mit solider Reichweite und niedrigem Verbrauch sowie attraktivem Preis suchen.
Konkret bedeutet das, dass die 102 Akkuzellen der Batterie eine Kapazität von 54 Kilowattstunden haben und eine WLTP-Normreichweite von bis zu 416 Kilometern ermöglichen. Neben dem niedrigen Leergewicht von etwas über 1,7 Tonnen trägt auch der beachtlich geringe Verbrauch von 15,4 - 16,2 kWh auf 100 Kilometer zu dieser guten Reichweite bei, der auch der serienmässig verbauten Wärmepumpe zu verdanken ist. Während unserer Testfahrt lag der Verbrauch bei 16,7 kWh/100 km, etwas über dem angegebenen WLTP-Verbrauch, was jedoch immer noch eine akzeptable Reichweite von 350 bis knapp 400 Kilometern ermöglicht – eine durchaus bemerkenswerte Leistung.
Wenn der Akku zur Neige geht, kann er mit 11 kW an der Wallbox (serienmässig) oder mit 100 kW an einer DC-Ladestation geladen werden. In rund 26 Minuten ist der Astra Electric dann wieder von 20 auf 80 Prozent Aktionsradius aufgeladen.
Auch im Alltag ist die Leistung vollkommen ausreichend. Der neueste Elektromotor des Stellantis-Mutterkonzerns mit 115 kW/156 PS Leistung, der die Vorderachsen antreibt, ist verbaut. Mit einem sofort verfügbaren Drehmoment von 270 Nm verspricht der Hersteller eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 9,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird erst bei 170 km/h erreicht, etwas später als bei vielen anderen Elektroautos.
Darüber hinaus stehen dem Fahrer die drei Fahrprogramme Eco, Normal und Sport zur Verfügung. Auch erwähnenswert, Lenkung und Federung arbeiten feinfühlig perfekt und dank einem niedrigen Schwerpunkt liegt der Astra gut auf der Strasse. Alle aktuellen Assistenzsysteme sind an Bord, und die 360-Grad-Parkkamera liefert ein klares Bild. Nachts schätzt man das adaptive Pixellicht mit insgesamt 168 LED-Elementen.
Im hochwertigen und geräumigen Innenraum (Kofferraum: 352–1268 Liter) ist der Astra Electric auf dem neuesten Stand der Technik. Opel geht hier einen anderen Weg als die Schwestermodelle aus dem Konzern, indem eine "Purepanel"-Einheit aus zwei 10-Zoll-grossen Bildschirmen verbaut wird, die leicht geschwungen angeordnet sind. Dadurch bleibt noch Platz für ein Head-up-Display. Auch stehen noch einige Knöpfe zur Verfügung, was die Bedienbarkeit der Klimaanlage erleichtert. Auf längeren Touren überzeugen die geringe Geräuschkulisse dank bester Dämmung mit serienmässig laminierten Scheiben sowie die Sitze, die erneut durch die Aktion Gesunder Rücken zertifiziert wurden und guten Seitenhalt bieten. Optional sorgt ein Panoramaglasdach für einen hellen Innenraum und erhöht den Wohlfühlfaktor an Bord.
Auch die Ausstattung in der GS-Version ist vorbildlich, mit unter anderem 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Zwei-Zonen-Klimatisierungsautomatik, Sportsitzen, schlüssellosem Schliess- und Startsystem, Notbremssystem samt Fussgängererkennung und Abstands- und Kollisionswarner.
Wer jetzt beim Opel Astra Electric (ab 40'100 Franken) zugreift, macht keinesfalls einen Fehler. Der Einstandspreis von 42'400 Franken in der umfangreich ausgestatteten GS-Version ist kein Schnäppchen, aber ungefähr auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Auf Wunsch ist er auch als besonders geräumiger Kombi mit Elektroantrieb erhältlich (ab 41'140 Franken), und zusätzlich kann man von einer Eintauschprämie von 3500 Franken und einem Leasingangebot von 1,99 % profitieren. atn/war
|